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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Ereignis im Althainturm verbergen; in der anderen kniet der Herr der Schatten in einer windumtosten Bucht zu Füßen eines Bruderschaftszauberers, einen Blutschwur zu leisten; resigniert verwünscht die Matriarchin den ungünstigen Zeitpunkt, denn die Erste Zauberin, Lirenda, kann sich ihrer Aufgabe, den Großen Wegestein zurückzufordern, nicht vor der Tagundnachtgleiche des folgenden Frühjahres widmen …
     
    Auf einem windigen Paß in Vastmark erwartet der körperlose Zauberer Luhaine seinen schwarzgekleideten Bruder und dessen Raben, um ihm die schlimmen Neuigkeiten aus dem Althainturm zu überbringen: »Das Wissen, das Kharadmon in den Welten jenseits des Südtores hat finden wollen, hat sich seinem Zugriff entzogen. Der Fluch des Nebelgeistes, der über den beiden königlichen Halbbrüdern liegt, kann derzeit nicht gelöst werden, und das Böse, das sich hinter all dem verbirgt, ist weit schrecklicher, als wir befürchtet hatten, eine Gefahr, zu bedrohlich, ein weiteres Vordringen zu wagen …«
     
    Bald nachdem Prinz Lysaer und Herzog Bransian einander zum Abschluß ihrer bewaffneten Allianz die Hände reichen und die Söldnerlager zu Alestron sich aufmachen, Shand zu durchqueren, um Merior anzugreifen, beginnen die Clankrieger unter Erlien, dem Caithdein des Reiches, alle Gehöfte, die auf dem Weg des Heeres liegen, um ihre Pferde und Rinder zu erleichtern, um den Vormarsch der Soldaten zu behindern, so gut es ihnen nur gelingen kann …

 
2
DIE SCHIFFE VON MERIOR
     
    In der Hütte der Witwe Jinesse lag der verbannte Gardehauptmann im stillen Hinterzimmer auf seinem Lager und erholte sich allmählich von seinen Wunden, während der Wind, der durch die offenstehenden Fensterflügel hereinwehte, den Donnerhall ferner Hammerschläge an seine Ohren trug. Weder bei Regen noch bei Einbruch der Dunkelheit wurde ihr zorniger Rhythmus unterbrochen. Hätte Tharrick noch immer darauf gebrannt, Rache am Herrn der Schatten zu üben, so hätte die verzweifelte Eile, auf die die hastigen Arbeiten schließen ließen, ihn mit süßer Befriedigung erfüllt.
    Doch der Balsam seines Sieges hatte nur schmerzliche Leere hinterlassen. Die unerschrockene Fortführung der Arbeiten auf dem sandigen Küstenstreifen kratzte jegliche Zufriedenheit angesichts seiner Heldentat aus seinem Herzen, bis nurmehr schmerzliche Scham zurückblieb. Ohne jegliche Hilfe hatte er einen Anschlag verübt, der die Hoffnungen eines Mannes zunichte gemacht hatte, und doch kam niemand, der Arithon nahestand, zu ihm, um ihn für seine Tat zu schelten. Die Witwe, die eine Freundin des Mannes war, geizte nicht mit ihrer Gastfreundschaft. Und wenn auch ihre Zwillinge in ihrer Loyalität weit aggressiver waren, hatten sie doch keinen leichten Stand. An jenem Morgen, an dem Jinesse die beiden neben seinem Bett erwischte, wo sie lautstark in erschreckend unflätiger Sprache fluchten, schalt sie sie für ihre unmanierlichen Worte und schickte sie zu einem Botengang auf den Fischmarkt.
    Während Bruder und Schwester barfuß die Straße hinab flüchteten und ihr Gebrüll allmählich im unermüdlichen Donnern der Brandung unterging, drehte Tharrick sein Gesicht zur Wand und schloß die Augen. Stunden lauschte er nur dem steten Wind in den Palmwedeln und dem Rascheln des Besens, den Jinesse benutzte, ihre Böden zu reinigen. Er litt noch immer sehr an seinen Verletzungen und stand am Rande des Deliriums, und in manch grausamem Augenblick verzerrte sein Gehör alle Geräusche, bis sie wie das hochtönende, jaulende Zischen der geflochtenen Lederpeitsche klangen, die ihn noch immer in schlimmen Träumen verfolgte.
    Geschwächt und eingebettet in Umschläge und Salben, zählte er die Astlöcher in den Deckenbalken, während der Schein der Sonne, der durch das Fenster hereinfiel, langsam seinen täglichen Weg über den Boden beschrieb.
    An den Nachmittagen, wenn der Raum im Schatten lag und langsam auskühlte, kam Arithon mit einem Beutel voller Kräuter, um Heilmittel in der engen Küche der Witwe zu brauen. Das leise Murmeln der Frau jenseits der Tür trug den Tonfall der Sorge mit sich, wann immer sie sich nach den Fortschritten beim Schiffbau erkundigte.
    »Die Arbeit kommt gut genug voran.« Begleitet vom Plätschern frischen Quellwassers, das sich aus einem Kübel in den Kochtopf ergoß, erklärte Arithon, wie seine Handwerker den ausgedienten Rumpf eines Loggers auseinandernahmen, um den Mangel an Holz auszugleichen. »Dakar wird morgen Euren Tisch

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