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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Regelmäßig verkürzte die Fürsorge der Witwe die Wachzeit zwischen drogenumwölkten Träumen und Stunden vernebelter Wahrnehmung. Eindrücke, die nicht von alkoholhaltiger Medizin oder Fieber verschleiert waren, hoben sich klar aus dem deliriösen Einerlei ab: Die lautstarke Streiterei der Zwillinge über die Frage, wer zuletzt Wasser aus dem Brunnen geholt hatte; die Schreie eines Regenpfeifers in tiefster Nacht; stürmischer Regen, der auf die Bucht herniederprasselte, und einmal, gleich einem Peitschenschlag, die Stimme Arithons, der den Wahnsinnigen Propheten für seine schlampige Arbeit beim Kopieren der Seekarten rügte.
    »Es ist mir gleich, ob du dich verbrennst, weil ein Iyat sich all deiner Federn bemächtigt hat! Wenn du zu fett und träge bist, einen einfachen Bannzauber zu wirken, dann kauf dir einen Zinntalisman zum Schutz vor den Dämonen. Jedenfalls tätest du gut daran, die Kopien so auszuarbeiten, wie ich es erwarte.«
    »Zu Sithaer mit dem ganzen Dreck!« maulte Dakar mit sengendem Haß in der Stimme. »Die vereinten Heere Alestrons und Lysaers werden Euch töten. Ich habe im Traum gesehen, wie der Herzog eine Allianz unterzeichnet …«
    Noch eine Nacht, ruhelos, wach, gepeinigt von dem Pulsieren der eiternden Beinwunde, hörte Tharrick auch das Ende einer anderen Diskussion mit an. Arithons Stimme klang erstickt vor Sorge. »Nun, ja, die Bestände gehen zur Neige. Die Zahlungen an die Schmiede in Perdith waren nicht eingeplant. Ich habe noch genug Silber, die Arbeiter zu bezahlen, aber es ist kein Geld mehr da, Holz oder Segeltuch zu kaufen. Wenn es uns überhaupt gelingt, das am wenigsten zerstörte Boot vom Stapel zu lassen, dann wird es Merior im Schlepptau verlassen müssen, aber auch das ist eine rein fiktive Frage, denn Ath weiß, daß ich keine Münzen habe, ein Schiff zu heuern, das es ziehen könnte.«
    Ein Stuhl scharrte über den Steinboden, als Jinesse sich erhob, um Teewasser auf dem Feuer zu kochen. Ein anderer Fremder murmelte im breiten Dialekt der Seeleute mitfühlende Worte, ehe er eine unverblümte Warnung aussprach: »Die Gerüchte treffen zu. Alestrons Söldnertruppen nehmen Aufstellung. Kriegsschiffe werden wieder flott gemacht, um sich einzuschiffen. Ihr solltet beten, daß Ath genug wilde Stürme schickt, die Häfen zu schließen, denn wenn das Wetter so mild bleibt, könnte der Sand auf der Landspitze von Scimlade bald zu heiß für Euch werden.«
    Dann mischte sich Dakar quengelnd ein. »Wenn Ihr wenigstens ein kleines bißchen Verstand hättet, so würdet Ihr diese Werft aufgeben. Nehmt, was Euch von Eurem Silber geblieben ist, und segelt mit Eurer Schaluppe mit der nächsten Flut hinaus.«
    Arithon antwortete in einem Tonfall, der geeignet war, einem Zuhörer kalte Schauer über den Rücken zu treiben. »Ich habe nicht die Absicht, all meine Mühen im Hafen von Merior zu versenken, und das bedeutet, daß du nicht nur nüchtern bleiben wirst, nein, du wirst dich auch in Bewegung setzen und helfen. Ich will, daß du von nun an täglich zur Mittagsstunde eine Wegebeobachtung durchführst. Bei meinem Gelübde, das ich Asandir geschworen habe, verspreche ich dir, daß ich dich jedes Mal hungern lassen werde, wenn du mich enttäuschst.«
    Bis spät in die Nacht dauerte das Hin und Her der Streiterei. Als Jinesse spät am Abend das Krankenzimmer betrat, das blasse Gesicht von einer flackernden Kerze beleuchtet, die sie in Händen trug, richtete sich Tharrick mühsam aus seinen Kissen auf. »Warum ist der Herr der Schatten nicht vorsichtiger? Ich konnte all seine Pläne belauschen.«
    »Würdet Ihr ihn selbst fragen, so würde er auch geradewegs erklären, daß er nichts zu verbergen hat.« Jinesse stellte die Kerze auf dem Nachttisch ab und legte ihm sanft die Handfläche auf die Stirn. »Das Fieber hat nachgelassen. Wie steht es mit den Schmerzen? Wir sollten auf das Schmerzmittel verzichten, wenn Ihr ohne es auskommen könnt. Auf die Dauer ist der Mohn gefährlich, und Arithon will nicht, daß Ihr süchtig werdet.«
    »Warum um alles in der Welt sollte ihn das kümmern?« rief Tharrick, während er sich zurückfallen ließ, die Hände so fest in die Decke verkrallt, wie sich ein Schiffbrüchiger an ein Riff klammern mochte. »Was bin ich schon für ihn, wenn nicht sein Feind?«
    Nachts, in seinen Träumen, war immer wieder die Furcht zurückgekehrt, Furcht, ein Zauberer könnte auf den Gedanken verfallen, ihn zu hätscheln und gesundzupflegen, nur um später unter

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