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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Heer und Alestrons Flotte kampfstarker Kriegsgaleeren. Wir sind beweglich genug, gut ausgerüstet und voll und ganz imstande, ohne Verzögerungen die Verfolgung aufzunehmen. Ich muß nur wissen, wohin der Herr der Schatten geflüchtet ist. Wenn wir nur rasch handeln, so mag es uns durchaus gelingen, Eure Zwillinge zu Euch zurückzubringen.«
    Jinesse fand die Courage, ihm die Stirn zu bieten. »Was Ihr uns andient, ist ein Krieg. Unter derartigen Bedingungen mögen sie ebensogut in Aths Meeren ertrinken und das Grab ihres Vaters am Grund des Ozeans teilen.«
    »Vielleicht«, sagte Lysaer gleichmütig. »Doch wird Dharkaron, der Racheengel Aths, über sie zu befinden haben, und wenn die Drehung des Rades sie in die intriganten Machenschaften des Herrn der Schatten verstrickt, so mögen sie gleichermaßen auch die ewige Verdammnis ernten.«
    »Welche Dramatik«, konterte Jinesse mit einem trotzigem Widerwillen, der ihren Ärger über diese öffentliche Ausbreitung persönlicher Angelegenheiten deutlich zum Ausdruck brachte. »Während vieler Monate haben wir Arithon als einen guten und fairen Mann kennengelernt, und nun erwartet Ihr von uns, daß wir uns auf Euer Wort an einem einzigen Nachmittag der großartigen Gnade Eurer Urteilskraft unterwerfen?«
    Sie war nicht mehr so gefaßt, daß sie Lysaer, der über die feinsinnige Wahrnehmung eines Herrschers gebot, nicht einen unfreiwilligen Einblick in ihr Innerstes gewährte: Mochten auch die Bewohner Meriors Arithon in Unwissenheit Zuflucht gewährt haben, so hatte diese eine Frau doch schon früher gewußt, wer er war. Zusätzlicher Kummer prägte ihre Züge, als sie herausfordernd fragte: »Was ist mit der Mannschaft der Feuerpfeil? Wo war da Eure großartige Gnade, als Eure Galeeren sie geentert und niedergebrannt haben?«
    »War Euer Gatte an Bord?« hakte Lysaer vorsichtig nach.
    Jinesse entriß ihm ihre Hand. Der Groll in ihren Augen wich einem Ausdruck der Bestürzung, als sie herumwirbelte und eilends von dem Podest heruntersprang.
    »Geh mit ihr«, befahl Lysaer hastig dem Offizier am Fuß der Treppe. »Sorge dafür, daß sie gut nach Hause kommt, und bleibe bei ihr, bis ich jemanden schicken kann, ihr Trost zu spenden. Es gab einige Überlebende aus der Mannschaft dieses Schiffes. Ich weiß nicht wie viele es waren, doch ihr Geliebter mag sich unter ihnen befinden.«
    Besänftigt angesichts der Freundlichkeit, die der Prinz einer der ihren hatte angedeihen lassen, befleißigten sich die Dorfbewohner grummelnd einer Haltung mißgünstiger Duldsamkeit, als Lysaer wieder zu sprechen begann. »Mit Worten kann ich die Gefahr kaum beschreiben, die dieser Pirat darstellt. Wenn ihr je gesehen hättet, wie er Schatten oder Magie wirkt, so wüßtet ihr, daß diese seine Gaben nicht einfach nur dem Gerede der Leute entspringen. Unter euch befinden sich meine Offiziere, die gesehen haben, wie das helle Sonnenlicht über der Minderlbucht von den Schatten erstickt worden ist, bis tiefe Dunkelheit einkehrte. Sie werden bleiben und sich eure Fragen anhören. Lord Diegan wird euch von dem Massaker erzählen, das er in Deshir, am Ufer des Tal Quorin überlebt hat. Wir haben Männer aus Jaelot und Alestron, die Zeugen der dortigen Missetaten waren. Doch damit ihre Erzählungen eure Herzen nicht in Furcht erstarren lassen, sollt ihr wissen, daß ihr nicht allein seid.«
    Lysaer erhob seine Arme. Seine langen, reichbestickten Ärmel fielen zurück, als er die Hände ausstreckte und die Macht seiner angeborenen Gabe herbeirief. Eine Flut goldenen Lichtes überströmte den Fischmarkt. Es ließ die Flammen der Fackeln verblassen und wurde immer heller, blendend, gleißend, bis kein menschliches Auge mehr imstande war, die Gestalt des Prinzen in dem überwältigenden, geheimnisvollen Strahlen auszumachen.
    Lysaers Stimme erhob sich über dem bestürzten Keuchen der eingeschüchterten Fischersleute zu seinen Füßen. »Meine Gabe des Lichtes allein kann dem Herrn der Schatten standhalten! Seid versichert, daß ich nicht ruhen werde, ehe nicht dieses Land vor ihm geschützt, sein bösartiges Ränkespiel zerstört ist.«
     
    Von der Wirtin des Gasthauses, die mit einem Korb Teegebäck an ihre Tür klopfte, erfuhr Jinesse, wie sehr die Menschen ihre Meinung geändert hatten, nachdem sie die Gastfreundschaft Prinz Lysaers genießen durften. Bier und Wein waren großzügig und kostenlos geflossen, und die Zungen der Dorfbewohner hatten sich langsam gelöst. Das alte Geschwätz über die

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