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Der Fluch des Sündenbuchs: Historischer Roman (German Edition)

Der Fluch des Sündenbuchs: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Fluch des Sündenbuchs: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maly
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luxuriösen Seife ein und wusch sich einen Teil der Sorgen der letzten Wochen ab, der gemeinsam mit dem Schmutz auf dem Grund der Wanne landete. Sie stieg erst wieder aus dem Wasser, als es kalt geworden war und ihre Haut so viele Runzeln hatte wie die einer hundertjährigen Frau.
    Später saß sie auf einer der Steinbänke im Garten. Ihr Haar war noch feucht und roch nach der Blütenmischung, die eine der Nonnen dem Badewasser zugesetzt hatte. Jana konnte nicht aufhören, sich über den Geruch zu freuen. Von der Bank aus hatte sie freie Sicht auf die schneebedeckten Gipfel. Bienen und andere Insekten flogen summend um die bunten Blüten des Klostergartens. Hier wuchsen Kräuter, die sie aus ihrer Heimatstadt Prag kannte, und welche, die sie auf ihrer Reise durch Europa kennengelernt hatte. Aber es gab auch Pflanzen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Wenn Ihr Euch für die Heilkräuter in unserem Garten interessiert, kann ich Euch Schwester Calandria schicken. Sie ist für die Pflanzen zuständig und verfügt über ein enormes Wissen«, sagte Schwester Carmela. Jana hatte nicht bemerkt, wie sie in den Garten gekommen war. Dabei trat die Äbtissin bei jedem Schritt kräftig auf und kündigte ihr Kommen an. Aber Jana war zu sehr in den Anblick des Kräutergartens vertieft gewesen.
    »Das wäre sehr freundlich«, antwortete sie überrascht.
    »Kennt Ihr Euch mit Heilkräutern aus?«, fragte Schwester Carmela interessiert.
    »Ich bin ausgebildete Apothekerin. Ich hätte in Prag die Apotheke meines Onkels übernehmen sollen. Aber dann kamen die Dinge anders …« Jana brach ab. Prag lag unendlich weit hinter ihr und die Erinnerungen daran ebenso.
    »Das ist ungewöhnlich und interessant zugleich.« Schwester Carmela setzte sich unaufgefordert zu Jana.
    »Euer Mann ist kein Apotheker. Oder?«
    Jana schüttelte schweigend den Kopf. Seit dem unangenehmen Rauscherlebnis in dem Andendorf waren sie und Richard sich nähergekommen. Zwischen ihnen herrschte eine Vertrautheit, die Jana an manchen Tagen wie ein Verrat an Conrad erschien. Sie sah Richard und seine Trinksucht in einem neuen Licht. Natürlich hieß sie sein Laster nicht gut, aber sie konnte ihn nun besser verstehen. Der Engländer seinerseits bemühte sich, weniger zu trinken. Er sprach nicht darüber, aber Jana konnte es sehen. An manchen Tagen griff er nur selten zu seiner Flasche, an anderen so oft wie in den Wochen zuvor.
    »Wie habt Ihr Euren Ehemann kennengelernt?«, fragte Schwester Carmela. Es war ehrliches Interesse und keine unangenehme Neugier, die hinter der Frage steckte, dennoch fiel Jana die Antwort schwer.
    »Auf Tobago.«
    »Ihr seid nicht gemeinsam aus der Alten Welt gekommen?«, fragte Carmela überrascht.
    Jana zupfte ein Thymianblatt von einem der Stängel und zerrieb es zwischen den Fingern. Der würzige Duft stieg ihr in die Nase. Sie seufzte unentschlossen. Sollte sie der freundlichen Äbtissin die Wahrheit sagen? Was konnte passieren? Im schlimmsten Fall verwies Carmela sie des Klosters. Das wäre zwar unangenehm, aber nicht so schrecklich wie die Vorstellung, die nette Frau zu belügen. In den letzten Wochen hatte Jana so oft die Wahrheit verdreht, dass sie mittlerweile genug davon hatte.
    »Richard Walton ist nicht mein Ehemann«, sagte sie und wartete auf einen entsetzten Aufschrei. Aber der blieb aus. Die Spanierin nickte bloß und meinte: »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Warum?«, fragte Jana erstaunt.
    »Es ist die Wehmut in Euren Augen, die mir verriet, dass Ihr einen anderen liebt.«
    »Seid Ihr nicht entsetzt, dass ich allein mit einem Mann reise, mit dem ich nicht verheiratet bin?«
    »Viel schlimmer wäre es doch, wenn Ihr mit einem Mann verheiratet wärt, den Ihr nicht liebt, als bloß mit ihm zu reisen.«
    Die Äbtissin lächelte spitzbübisch.
    Ob sie wirklich eine Nonne war?, schoss es Jana durch den Kopf, doch sie schalt sich selbst eine Närrin ob ihrer unsinnigen Gedanken.
    Unterdessen wurde Carmelas Gesichtsausdruck wieder ernst: »Wollt Ihr zwei getrennte Gästekammern? Ich fürchte, dazu muss ich Schwester Desidea aufwecken, sie ist für die unbenutzten Räume zuständig und verwaltet die Schlüssel dazu.«
    Jana beruhigte Carmela: »Richard und ich reisen nun schon seit Wochen zu zweit. Wir haben keinerlei Interesse aneinander. Ich denke, es ist Bequemlichkeit, dass wir uns noch nicht getrennt haben.«
    Carmela legte den Kopf schräg, sie schien Janas Worte nicht zu glauben, erwiderte aber nichts.
    »Morgen

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