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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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abgeschirmt, und in der finsteren Weite breiteten sich die leisen Geräusche von Bewegungen in der Menge und die Atemzüge der Menschen aus wie das Treiben eines ruhelosen Gespenstes.
    Die Schwärze schien Covenant von allem zu isolieren. Er fühlte sich unverankert, als schwebe er in freiem Fall durch die Leere des Weltraums; zugleich war ihm zumute, als laste das reine rohe Tonnengewicht der Felsen über ihm, aus denen man die Festungsstadt gehauen hatte, allein und ausgerechnet auf seinen Schultern. Unwillkürlich schob er sich näher zu Bannor, berührte den felsenfesten Bluthüter mit der Schulter. Da flammte auf der Estrade ein Lichtschein auf – nein, zwei Lichtquellen waren es, eine Lillianrill -Fackel und ein Topf mit Glutgestein. Ihre Leuchtkraft war im gewaltigen Hohlraum der Höhle unbedeutend, aber er enthüllte immerhin, daß Birinair und Tohrm an den Seiten der Estrade standen und ihre verschiedenartigen feurigen Hilfsmittel in den Händen hielten. Hinter jedem der beiden Herdwarte wiederum standen zwei Gestalten in blauen Roben – hinter Birinair Lord Mhoram mit einer steinalten Frau an seinem Ellbogen, hinter Tohrm eine Frau und ein alter Mann. Und zwischen diesen beiden Dreiergruppen hatte sich ein weiterer Mann in blauer Robe plaziert. Seine aufrechte Haltung leugnete das Alter, von dem sein schlohweißes Haar und der ebensolche Bart Zeugnis ablegten. Das ist er , riet Covenant auf Anhieb, der Hoch-Lord Prothall.
    Der Mann hob seinen Stab und pochte mit dem von Metall beschuhten unteren Ende dreimal auf die steinerne Estrade. Während er sprach, hielt er seinen Kopf stolz erhoben, aber diesmal verriet seine Stimme viel über sein Alter. Trotz seines schwungvollen Auftretens und zweifelsfrei aufrechten Geistes hörte man aus seinem Tonfall eine gewisse altersbedingte Greinigkeit. »Die Herrenhöh spricht ihr Abendgebet«, sagte er, »und mit ihr das uralte Schwelgenstein, von Riesen zum Schutze all dessen geschaffen, an das wir glauben. Sei willkommen, starkes Herz und schwaches, lichtes und dunkles Herz, Blut und Sehne, Verstand und Seele, heute und immerdar. Friede sei in dir und rings um dich. Diese Stunde ist dem Dienst an der Erde geweiht.«
    »Es seien Heil und Hoffnung«, setzten seine Gefährten den Sermon fort, »Herz und Heim allzeit im Land und für alle Menschen im Dienste der Erde – für euch hier vor uns, ihr Teilhaber an Erdkraft und Wissen, Lillianrill und Rhadhamaerl , Schüler, Lehrwarte und Krieger, und für euch über uns, das Volk, ihr täglichen Versorger der Herde und Haushaltungen unseres Lebens, und für euch unter uns, ihr Riesen, Bluthüter und Fremden, und für euch, ihr Ranyhyn und Ramen, Steinhausener und Holzheimer, die ihr nicht in unserer Mitte weilt, für alle Brüder und Schwestern des gemeinsamen Treueschwurs. Wir sind im Lande die Lords. Seid willkommen und getreu.«
    Dann sangen die Lords hinaus in die Dunkelheit der Heiligen Halle. Die Lichter der Herdwarte waren klein in der Weite des hohen, von Menschen vollbesetzten Heiligtums – winzig, aber trotz ihrer Bedeutungslosigkeit in ihrer bloßen Existenz entschieden, Gegenstand von Bewunderung, wie ungebrochener Mut. Und in diesem Lichtschein sangen die Lords ihre Hymne.
     
    »Sieben Kreise von uralter Kunde
    Hüten Land und Haus zu jeder Stunde:
    Für des Gesetzes Stab einen Hoch-Lord stellt,
    Daß den Erdkreis er rein von Verderbnis hält.
     
    Sieben Worte, um Übel zu ächten,
    Bannworte wider des Bösen Rechten:
    Und ein edler Lord, den Stab zu wahren,
    Das Land zu hüten vor Fouls Gefahren.
     
    Für Ungetreue Sieben Höllen,
    Die Land und Menschen verraten wöllen:
    Und ein kühner Lord wider das Verderben,
    Daß nicht Übelsschwämme aufs Schöne abfärben.«
     
    Als das Echo ihrer Stimmen verhallt war, sprach wieder Hoch-Lord Prothall. »Wir sind die neuen Bewahrer des Landes, Verehrer und Diener der Erdkraft, entschlossen zur Wiedervereinigung von Kevins Lehre und diesem Werk verschworen, ihm und der Heilung der Erde von allem, was an ihr unfruchtbar ist oder unnatürlich, verwüstet oder krank, im Untergrund oder entartet. Und entschlossen haben wir uns ebenso zum Friedensschwur, mit dem gleichen Ernst, wie wir alle anderen Weihen und Gelübde auf uns nahmen, wider alle Versuchungen durch die hartnäckige menschliche Selbstsucht. Gutwilligkeit ist die einzige Gewähr, welche wir dafür bieten können, daß wir das Land in Zukunft nicht nochmals schänden.«
    Darauf antworteten diesmal die

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