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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Einbuße, als er antwortete: »Du hast keinen Grund, uns zu verspotten.«
    »Natürlich nicht«, brummte Covenant und stieg aus dem Bett. »Natürlich, mir muß es ja Spaß machen, mich von jemandem maßregeln zu lassen, der im Gegensatz zu mir keinen Schlaf braucht.«
    »Wir fällen keine Urteile. Wir sind vorsichtig. Die Lords befinden sich unter unserem Schutz.«
    »Wie Kevin ... der sich selber den Tod brachte. Und so gut wie alles mit sich in den Untergang gerissen hat.« Aber noch während er sprach, schämte er sich plötzlich. Er stand im Fackelschein und vergegenwärtigte sich die Kostbarkeit, die eine Treue vom Ausmaß jener der Bluthüter bedeutete. Die Kälte des steinernen Fußbodens ließ ihn zusammenschaudern. »Vergiß es. Ich rede bloß aus Selbsterhaltungsdrang so daher. Anscheinend ist meine einzige Antwort auf alles, es lächerlich zu machen.« Anschließend wusch und rasierte er sich eilig, kleidete sich hastig an. Nach einem überstürzten Frühstück bemächtigte er sich seines Messers und des Stabs; dann nickte er dem Bluthüter zu, um zu zeigen, daß er nun bereit war zum Gehen.
    Bannor führte ihn hinab in den Hof mit dem alten Güldenblattbaum. Noch trübte nächtlicher Dunst die Luft, aber die Sterne waren verschwunden, und der Sonnenaufgang war unübersehbar. Unvermutet hatte Covenant das Gefühl, an etwas teilzuhaben, das weit größer war als er selbst. Er empfand diese Anwandlung als merkwürdig und bemühte sich, sie zu verdrängen, während er Bannor durch den Tunnel und die riesenhaften, gezahnten Torflügel unterm Turm hinaus in die Morgendämmerung folgte. Draußen hatte sich in kurzer Entfernung rechts vom Tor unterhalb des Walls das Aufgebot gesammelt. Die Krieger des Dritten Fähnleins saßen auf ihren Pferden im Halbkreis hinter Streitwart Quaan, und links von ihnen standen neun Bluthüter unter der Führung von Blutmark Tuvor. Im Innern des Halbkreises hatten sich Prothall, Mhoram und Salzherz Schaumfolger zusammengefunden. Der Riese trug in seinem Gürtel einen Spieß von Mannslänge und um den Hals ein blaues Tuch, das munter im morgendlichen Wind wehte. In der Nähe standen drei Männer mit drei Pferden, welche Clingor -Sättel aufwiesen. In der Höhe überm Aufgebot wimmelte das Äußere Schwelgensteins von Menschen. Die Bewohner der Bergstadt hatten jeden Balkon, jede Terrasse, jedes Fenster dichtgedrängt belegt. Und dem versammelten Aufgebot gegenüber stand Lord Osondrea. Sie hielt den Kopf ziemlich hoch, als wolle sie ihre Verantwortung daran hindern, ihr die Schultern zu beugen.
    Dann schob sich die Sonne über den östlichen Horizont. Ihr Schein fiel auf den oberen Rand des Plateaus, wo die bläuliche Flamme der allgemeinen Kriegswarnung brannte; das Sonnenlicht bewegte sich abwärts, bis es das Banner des Hoch-Lords mit einer Plötzlichkeit dem düsteren Schatten entriß, als sei eine Fackel entzündet worden; als nächstes erreichte es den roten Wimpel, als letztes eine neue Fahne in Weiß. Bannor wies mit dem Kinn hinauf zu der neuen weißen Fahne. »Das ist deine Fahne, Ur-Lord. Das Zeichen des Weißgolds.« Dann begab er sich zu den anderen Bluthütern.
    Schweigen herrschte, bis der Sonnenschein den Erdboden berührte, seinen goldenen Glanz auf die Versammelten warf. Sobald die Helligkeit Osondreas Füße berührte, begann sie hastig zu sprechen, als habe sie ungeduldig auf diesen Augenblick gewartet und überspiele die Pein in ihrem Herzen mit geringschätzigem Tonfall. »Ich bin nicht in der Stimmung für das Zeremoniell, Prothall. Ruft die Ranyhyn und zieht aus. Die Torheit dieses Unterfangens wird auch durch Verzögerungen und forsche Reden nicht geringer. Es gibt nichts mehr zu sagen. Ich bin vollkommen auf meine Aufgabe eingestellt, und des Landes Verteidigung wird keine Schwächung erfahren, solange ich lebe. Vorwärts – ruft die Ranyhyn!«
    Prothall lächelte nachsichtig. »Mit dir sind wir glücklich dran, Osondrea«, meinte Mhoram und lächelte ebenfalls, nur breiter. »Ich könnte sonst niemandem guten Gewissens meinen Vater Variol und meine Mutter Tamarantha anvertrauen.«
    »Verspotte mich angesichts deines sicheren Untergangs!« fuhr sie ihn an. »Ich bin nicht in der Stimmung für so etwas – nicht in der Stimmung, hörst du?«
    »Ich höre. Du weißt, daß ich nicht spotte. Gib acht, Schwester Osondrea.«
    »Ich gebe immer acht. Nun voran, bevor ich gänzlich die Geduld verliere.«
    Prothall nickte Tuvor zu; die zehn Bluthüter drehten sich

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