Der Fluch des Verächters - Covenant 01
viert konnten sie ihn endlich hinstrecken. Aber schon im nächsten Augenblick kam er wieder hoch; schleuderte Körper in alle Richtungen, als seien sie nur Puppen. Aber es war klar ersichtlich, daß er verloren war, falls genug Höhlenschrate ihn zugleich angingen. Variol und Tamarantha schwebten in keiner geringeren Gefahr. Während des Ansturms blieben sie reglos liegen, und ihre vier Bluthüter wendeten die allergrößte Mühe auf, um sie zu verteidigen. Einige Angreifer verschossen Pfeile; die Bluthüter wehrten die Geschosse mit den Handrücken ab. Speere folgten, ehe Höhlenschrate mit Schwertern und Keulen den Nahkampf suchten. Unbewaffnet und ohne irgendwelche Unterstützung erwehrten die Bluthüter sich ihrer mit Schnelligkeit, Bewahrung des Gleichgewichts und Geschicklichkeit, brachten den Bedrängern tadellos plazierte Hiebe und Tritte bei. Sie kämpften mit geradezu unglaublichem Erfolg. Bald umgab ein kleiner Ringwall aus toten oder bewußtlosen Höhlenschraten die beiden alten Lords. Doch wie Schaumfolger waren sie durch eine konzentrierte Attacke überwindbar und würden einem solchen Vorgehen des Gegners erliegen. Auf Prothalls Befehl eilte eine Gruppe von Kriegern den vier Bluthütern zu Hilfe. Covenants Blick ruckte weiter. Er sah Mhoram in äußerst bemerkenswertem Ringen mit dreißig oder vierzig Urbösen. Alle Urbösen der Feindhorde – im Vergleich zur Zahl der Höhlenschrate waren sie wenige – hatten sich hinter ihrem Lehrenkundigen, dem größten unter ihnen, zu einem Keil zusammengedrängt, einem Keil, der offenbar ihre vereinigten Kräfte dem Lehrenkundigen an der Spitze zufließen ließ. Der Lehrenkundige schwang einen Säbel, der von Flammen lohte, und Mhoram focht dagegen mit seinem Stab. Das Aufeinanderprallen von reiner Energie versprühte Schauer heißer Funken, die unter Geprassel durch die Luft sirrten. Dann verlagerte sich ein Wirbel von Kampftätigkeit herüber zu Covenants Grube. Gestalten huschten näher, ragten bedrohlich empor; Bannor tobte wie ein Derwisch, um Spieße abzuwehren. Einen Moment später erhielt er Beistand durch einen weiblichen Krieger. Es war die Holzheimerin, die Covenant betreute. Sie und Bannor kämpften um sein Leben. Er preßte sich die Hände auf seine Brust, wie um seinen Ring zu schützen. Unbewußt ertasteten seine Finger das Metall. Durchs schemenhafte Getrampel von Beinen sah er flüchtig Prothall, sah den Hoch-Lord in Bedrängnis. Er verwendete seinen Stab, aus dem Flammen waberten, wie eine Lanze, um sich den Greif vom Leib zu halten. Die Schwingen des Ungeheuers warfen ihn fast aus dem Gleichgewicht, aber er wich nicht zurück, schleuderte sein blaues Feuer aufwärts. Auf dem Greif jedoch saß ein weiterer Urbösen-Lehrenkundiger. Das Geschöpf bediente sich eines schwarzen Knüttels, um die Stöße des Hoch-Lords zu behindern. Vor Covenants Augen steigerte sich der Grimm der Auseinandersetzung. Gestalten kamen zu Fall, rafften sich wieder auf. Blut spritzte auf ihn. Auf der anderen Seite der Lichtung kämpfte sich Schaumfolger unter einem ganzen Schwarm von Höhlenschraten wieder auf die Beine, aber augenblicklich keilten die Gegner ihn erneut ein. Prothall fiel unter den gemeinsamen Anstrengungen seiner Widersacher auf die Knie. Der Keil aus Urbösen trieb Mhoram unablässig rückwärts; seine zwei Bluthüter hatten große Mühe, um ihm wenigstens Rückendeckung zu gewährleisten. Covenants Kehle fühlte sich an wie von Sand verstopft. Im Kampf gegen die Höhlenschrate rund um Variol und Tamarantha waren bereits zwei Krieger gefallen. Plötzlich griffen drei Höhlenschrate mit Spießen gleichzeitig einen der Bluthüter vor Tamarantha an. Der Bluthüter zerbrach den Spieß mit einem Handkantenschlag und sprang über den zweiten hoch hinweg, um den Eigentümer ins Gesicht zu treten. Doch trotz seiner Behendigkeit war er zu langsam. Der dritte Höhlenschrat bekam ihn am Arm zu packen. Der erste Schrat griff sofort ein und klammerte seine langen Finger um einen Fußknöchel des Bluthüters. Die beiden streckten ihr Opfer zwischen sich, und ihr Kumpan hob seinen Spieß, um ihn dem Bluthüter in den Bauch zu rammen. Erstarrt in Hilflosigkeit schaute Covenant zu, wie der Bluthüter sich dem Zugriff der Schrate widersetzte, sie mit ungeheurem Kraftaufwand einander näher zog und sich infolgedessen zur Seite krümmen konnte, als der Spieß niederfuhr. Die Spitze der Waffe schrammte lediglich über seinen Rücken. Im folgenden Moment fällte er seine
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