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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Ranyhyn. Sie hatten die anderen Pferde herausgehauen und sprengten nun mitten in den Wirrwarr. Und während sie mit ihren Hufen und Zähnen unter den Höhlenschraten aufzuräumen begannen, schwangen Prothall und Mhoram gemeinsam ihre feurigen Stäbe gegen den von Flammen umlohten Säbel des Lehrenkundigen vom Urbösen-Keil. Die glutheiße Waffe zersprang in lavagleiche Stücke, und die Explosion fällte auch den Urbösen selbst. Sofort verschob sich der Keil, und die Urbösen stellten einen neuen Vorkämpfer an ihre Spitze. Aber ihr Stärkster war gefallen, und sie begannen zu weichen.
    Am anderen Ende des Kampfplatzes gelang es unterdessen Schaumfolger, den Greif zu überraschen. Das Untier bedrohte die Krieger um Variol und Tamarantha. Mit einem Aufbrüllen sprang Schaumfolger in die Höhe und schlang seine Arme in lebensgefährlicher Umklammerung um den Leib des Greifen. Sein Körpergewicht zog die Bestie herunter; die Widersacher wälzten sich durchs von Blut schlüpfrige Gras, rangen erbittert miteinander. Der Urböse fiel vom Rücken des Greifen, und Quaan enthauptete ihn, ehe er seinen schwarzen Knüttel erheben konnte. Der Greif heulte gräßlich aus Wut und Schmerz, wand sich zwischen Schaumfolgers Armen, um ihn mit Klauen und Zähnen erreichen zu können. Aber der Riese drückte mit seiner gesamten Kraft zu, mißachtete stumm das Umherschlagen des Viehs, ganz darauf bedacht, es zu töten, bevor es sich ihm entwinden und ihn zerfleischen konnte. Im wesentlichen war ihm dabei Erfolg beschieden. Ruckartig verstärkte er den Druck in wilder Wut bis zum Äußersten und hörte prompt im Rücken des Untiers Knochen laut brechen. Der Greif gellte ein letztes Kreischen hervor und starb. Für einen Moment verharrte Schaumfolger neben dem leblosen Körper, keuchte heiser. Dann richtete er sich unsicher auf. Seine Stirn war bis auf den Schädelknochen aufgerissen. Dennoch gönnte er sich so gut wie keine Verschnaufpause. Er wischte sich Blut aus den Augen, nahm einen Anlauf und warf sich in voller Länge auf den dichtgedrängten Keil von Urbösen. Unter dem Anprall brach ihre Formation auseinander. Urplötzlich entschlossen sich die Urbösen zur Flucht. Noch ehe Schaumfolger wieder aufrecht stand, waren sie fort, in die Dunkelheit entschwunden. Ihr Rückzug raubte der wahnwitzigen Kampfeslust der Höhlenschrate den Schwung, ließ ihren Mut erlahmen. Die knorrigen Wesen fühlten sich nicht länger dazu imstande, es mit dem Lord-Feuer aufzunehmen. Die bedrohlich geschwungenen Stäbe verbreiteten unter ihnen Panik, die in ihren Herzen aufloderte wie Flammen aus Zunder. Ein Aufheulen der Niederlage ertönte aus der Mitte der restlichen Angreifer. Die Höhlenschrate begannen zu laufen. Mit jämmerlichem Klagegeschrei flohen sie den entflammten Baumstamm und zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Sie liefen mit groteskem Rucken ihrer knotigen Gelenke, aber dank ihrer Kräfte und langen Beine waren sie schnell. Im Handumdrehen hatten sie die Lichtung verlassen. Schaumfolger rannte ihnen hinterdrein. Indem er Riesen-Flüche brüllte, jagte er den Fliehenden nach, als wolle er sie unter seinen Füßen zerstampfen. Rasch verschwand er im Dunkeln, und nach einer Weile war er nicht länger zu hören. Doch dann und wann vernahm man noch Schreie aus der Ferne, wenn er flüchtige Höhlenschrate erwischte und zermalmte.
    Tuvor fragte Prothall, ob er ein paar Bluthüter zu Schaumfolgers Unterstützung ausschicken solle, aber der Hoch-Lord schüttelte den Kopf. »Wir haben genug vollbracht«, antwortete er keuchend. »Denkt an den Friedensschwur.« Für einige Zeit stand das Aufgebot wortlos da, erschöpft und erleichtert, und nur die schweren Atemzüge der Sieger und das Stöhnen verwundeter Höhlenschrate durchdrang das Schweigen. Niemand rührte sich von der Stelle; für Covenants Ohren glich die Stille einem Gebet. Unbeholfen kletterte er aus der Grube. Aus glasigen Augen starrte er rundum und nahm zur Kenntnis, welchen Blutzoll das Gefecht gefordert hatte. Um den Lagerplatz lagen in wirren Haufen Höhlenschrate hingestreckt – fast hundert, tote, sterbende, besinnungslose –, und überall sah man wie einen Tau des Todes ihr Blut. Zehn Urböse hatten den Tod gefunden. Fünf Krieger sollten nie wieder mit ihrem Fähnlein ausreiten, und niemand unter Quaans Befehl war unverletzt geblieben. »Wir sind glücklich davongekommen«, sagte Prothall mit einem Stöhnen in der Stimme, das seiner Äußerung widersprach.
    »Glücklich?«

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