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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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paar von Georgies Spielsachen gegeben. Hat er dir auch schon einmal etwas anderes gegeben?«
    »Blumen«, erzählte Tom nickend. »Mit Stacheln. Tom gestochen. «
    »Joss, was ist los?« Janet schob Tom die Keksdose in die Arme, stand rasch auf und ging zu Joss. Sie hatte sich abrupt an den Küchentisch gesetzt und stützte den Kopf in die Hände.
    »Rosen! Weiße Rosen.«
    »Also.« Plötzlich war Janet sehr energisch. »Ich glaube zwar nicht, was ihr mir da erzählt, aber was immer in diesem Haus auch los ist, es gefällt mir ganz und gar nicht. Ihr geht nicht dorthin zurück. Ich möchte, daß ihr hierbleibt. Alle. Platz haben wir mehr als genug. Sobald Sie Ihren Tee getrunken haben, werden wir ein paar Sachen von dort holen, und dann kommen wir alle wieder hierher. Verstanden?«
    Joss nickte widerstandslos.
    »Würde dir das gefallen, Tom?« fragte Janet und umarmte ihn. »Würde es dir gefallen, hier bei Sim zu bleiben?«
    »Tom bekommt Sims kleinen Hund?« fragte er hoffnungsvoll mit einem Blick auf Joss.
    Janet lachte. »Das wird nicht gehen, mein Kleiner. Der arme alte Sim ist nämlich gar keine Hunde-Mama.« Dann drehte sie sich wieder zu Joss um. »Trinken Sie«, sagte sie nur.

28
    V on Luke war nichts zu sehen, als die beiden Frauen die Küche in Belheddon betraten. Die Remise, vor der sie Janets Audi geparkt hatten, war abgeschlossen und dunkel.

    Joss runzelte die Stirn. Normalerweise richtete Lyn um diese Zeit schon das Abendessen her, aber von derlei Vorbereitungen war nichts festzustellen. »Ich sehe mal nach, wo sie sind.« Sie legte Ned in Janets Arme. »Tom, du bleibst hier. Zeig doch Tante Janet mal, wie toll du auf deinem Pferdchen reiten kannst.«
    Der große Saal lag im Dunkeln.
    »Luke? Lyn?« Joss kam ihr eigenes Rufen fast unanständig laut vor. »Wo seid ihr?«
    Das Haus wirkte leer. Sie schaltete das Licht neben der Tür ein; eine der beiden Glühbirnen war durchgebrannt, die andere so schwach, daß ihr Schein kaum zur gegenüberliegenden Wand vordrang. Im Kamin raunte leise der Wind, als sie an den Fuß der Treppe kam und in die Finsternis hinaufstarrte.
    »Katherine!« Sanft zog er sie an sich. »Mein Liebes. Komm, ich tue dir nichts.« Er legte seine Hand um ihre Brüste und küßte sie auf den Nacken, und dann begann er mit großem Geschick, ihr Kleid aufzuschnüren.
    Nackt wandte sie sich zu ihm um, ihr Körper war jung und fest, ihre Haut weiß wie Schnee. Sie fuhr nicht zusammen, als er sie an sich drückte; ihre Augen waren seltsam leer.
    Während er sie stöhnend küßte und seine Hand zu schwitzen begann, schaute sie mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne.
    Sie lauschte den widerhallenden Stimmen.
    Joss fühlte, wie sich die feinen Härchen auf ihren Unterarmen aufstellten. »Lyn? Bist du da oben?«
    Ihre Stimme wurde schärfer. »Lyn?« Sie tastete nach dem Schalter und machte das Licht an.
    Er war da. Sie konnte ihn spüren, und diesmal war er nicht allein.
    Unbeweglich, eine Hand auf dem Treppengeländer, wartete sie noch einige Sekunden und versuchte, sich zu zwingen, einen Fuß auf die unterste Stufe zu setzen – dann machte sie kehrt und rannte.

    Erst im Hof blieb sie stehen. Sie rang keuchend nach Luft und versuchte, gegen die Panik anzukämpfen, die sie bis ins Innerste aufwühlte.
    »Joss?« rief Janet erschrocken von der Tür herüber. »Joss, was ist los?«
    Sie schüttelte nur den Kopf, denn sie befürchtete, daß sie kein einziges Wort herausbrächte. Dann hörte sie, wie Janet auf sie zugerannt kam, und spürte, wie Janet die Arme um sie legte; aber sie zitterte so sehr, daß sie keinen Gedanken fassen konnte, und vergrub das Gesicht in Janets Mantel.
    Die Scheinwerfer von Lyns Auto schnitten durch die Dunkelheit, noch bevor der Wagen durch die Einfahrt fuhr und, die Scheinwerfer voll auf die beiden Frauen gerichtet, zum Stillstand kam.
    »Joss, zum Teufel noch mal, wo warst du denn bloß!« schrie Lyn schon beim Aussteigen. »Luke und ich sind fast durchgedreht. Wo sind die Kinder?«
    Joss war durch die starken Scheinwerfer wie versteinert; sie konnte nicht sprechen. Janet antwortete an ihrer Stelle. »Die Kinder sind hier. Ihnen fehlt nichts.« Ihre ruhige Stimme übertönte den eisigen Wind. »Es ist alles in Ordnung. Wir haben uns lediglich gefragt, wo ihr wart.«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich mit ihnen spazierengehe, Lyn.« Endlich hatte sich Joss wieder gefaßt und trat aus dem Lichtkegel der Scheinwerfer. Jetzt, wo sie nicht mehr geblendet

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