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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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Problem ist Zeit. Ich habe versprochen, den Lagonda bis Ende nächsten Monats fertigzumachen, und nächsten Monat kriegen wir noch einen kleinen Austin Seven. Aber wenn ich Jimbo überreden kann, den Laden weiterzuführen, solange wir weg sind, dann, schätze ich, läßt sich das schon machen. Ja. Warum eigentlich nicht? Das wäre doch toll.«

31
    S eufzend legte David den Hörer auf. Seit drei Tagen schon versuchte er, in Belheddon jemanden zu erreichen. Wo waren sie bloß alle? Wieder ging er in seinem kleinen Arbeitszimmer auf und ab und betrachtete die Bücherstapel und die zahlreichen Schriftstücke auf seinem Schreibtisch. Er hatte einen ganzen Berg Neuigkeiten für Joss, und es gab so viel zu erzählen. Frustriert sah er die Notizen durch, die er vormittags gemacht hatte. Er hatte gehofft, über die schulfreien Tage nach Belheddon zu fahren, und jetzt waren alle seine Pläne hinfällig. Zeit war kostbar, wenn man an einen Job wie den seinen gebunden war.
    Sein Entschluß fiel, während er mit vier Schritten von der Tür zum Fenster ging. Er würde auf jeden Fall hinfahren. Joss mußte einfach erfahren, was er entdeckt hatte. Und zwar so bald wie möglich.
     
    Die Remise stand offen, als er unter dem Torbogen durchfuhr und den Wagen in der Nähe der Küchentür abstellte. Er bemerkte, daß Licht brannte, und von innen war das monotone Stampfen von Heavy-Metal-Musik zu hören, deren Tonqualität allerdings sehr zu wünschen übrigließ. Ziemlich passend, dachte er mit einem schiefen Grinsen, als er ausstieg und auf den Lärm zuging. »Hallo? Luke? Ist jemand zu Hause?«
    Das Radio wurde abrupt abgeschaltet, und aus der Garage erschien Jimbo, der sich Öl von seinen kräftigen Unterarmen wischte. »Hallo, Mr. Tregarron«, sagte er und grinste.

    »Jimbo. Wo sind Luke und Joss?«
    »In Frankreich.«
    »In Frankreich?« David starrte ihn verblüfft an. Er war überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, daß sie womöglich gar nicht hier waren.
    »Vor zwei Tagen. Joss ist ziemlich schlimm hingefallen. Es ging ihr nich besonders gut, und da haben sie gedacht, sie sollte mal ein paar Tage ausspannen und wegfahren.«
    David war schockiert. »Was ist denn passiert? Fehlt ihr etwas? Mein Gott, ich hatte ja keine Ahnung davon!«
    »Doch, sie ist schon okay. Ende der Woche werden sie wieder hier sein.«
    »Ah ja.« Enttäuscht ließ David die Schultern sinken. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie sehr er sich darauf gefreut hatte, Joss wiederzusehen. »Und Lyn und die Kinder? Sind sie noch hier?«
    Jimbo schüttelte den Kopf. »Die sind mitsamt den Katzen bei den Grants. Irgendwo in der Nähe von Oxford, hab ich gehört.«
    »Das ist ein ziemlicher Schlag für mich. Ich hatte nämlich gehofft, ein paar Tage bleiben zu können.«
    »Ich hab die Schlüssel. Es täte ihnen sicher nichts ausmachen, wenn Sie im Haus sind.«
    Jimbo ging zur Werkbank an der Seitenwand der Remise, wühlte in seinem Werkzeug herum und brachte einen Schlüsselbund zum Vorschein. »Und dem Haus könnt es nich schaden, wenn da mal geheizt wird. Sie haben mich gebeten, ein bißchen drauf aufzupassen, aber ich wollt da nich reingehen.« Mit einer entschiedenen Geste verschränkte er die Arme vor der Brust.
    »Ich verstehe.« David zögerte. »Du hast nicht zufällig eine Telefonnummer von ihnen, oder?«
    Jimbo zuckte die Achseln. »Wenn es Schwierigkeiten gibt, soll ich zu Mr. Goodyear von der Farm gehen, haben sie gesagt.«
    »Ah ja.« David blickte über die Schulter auf die Hintertür. Er verspürte ein seltsames Widerstreben, das Haus allein zu betreten. »Und wenn ich uns einen Kaffee mache – würdest du auf eine Tasse mit reinkommen?«
    Jimbo schüttelte den Kopf. »Ich würd eigentlich lieber hier draußen bleiben.«

    »Okay«, sagte David. »Kann ich verstehen. Dann gehe ich mal rein und sehe mich ein bißchen um.«
    Er nahm die Schlüssel entgegen und ging auf die Hintertür zu. Dabei spürte er Jimbos Blick im Rücken – ein Gefühl, das alles andere als beruhigend war.
    Die Küche war eiskalt, im Herd brannte kein Feuer, und der ganze Raum wirkte ungewöhnlich aufgeräumt. David schaltete alle Lichter ein und suchte nach einem elektrischen Wasserkocher. Wenn es keinen gab, würde er den Herd anschüren und warten müssen, bis das Wasser in dem schweren Eisenkessel kochte. Seine Miene verfinsterte sich. Das Wochenende würde anders werden, als er es sich vorgestellt hatte.
    Als er eine Weile später hinausging, um Jimbo eine Tasse Kaffee

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