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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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und machst die Küchentür auf? Und alles so leise, daß wir den Tornado nicht wecken?« Das war ihr ganz persönlicher Spitzname für Ned.
    Kichernd rutschte Tom aus dem Wagen und lief ihr in die Küche voraus. Sie drehte sich mit dem Rücken zur Tür, hievte den Wagen die Treppe hinauf und manövrierte ihn an der Garderobe vorbei in die Küche. Erst dort blieb sie stehen und knöpfte ihre Jacke auf. »Tom? Komm und zieh deinen Mantel aus.«
    Sie erhielt keine Antwort.
    »Ach Tom, nicht schon wieder. Komm jetzt!« Seufzend ging sie zurück in den Gang, hängte ihren Mantel auf und legte anschließend die feuchten Decken aus dem Buggy zum Trocknen über die Stange vor dem Herd. »Tom? Komm, hilf mir beim Mittagessenmachen. «
    Die Tür zum Flur stand offen. Mit einem kurzen Blick in den Wagen stellte sie fest, daß Ned noch schlief, dann lief sie in den Gang und weiter in den großen Saal. »Tom? Komm jetzt! Wo bist
du?« Abrupt blieb sie stehen. Im Kamin brannte ein Feuer. Die Scheite waren säuberlich zu einer Pyramide gestapelt, die Asche war sorgsam zusammengekehrt, und der Raum war warm und erfüllt mit dem süßen, üppigen Geruch von brennendem Eichenholz.
    »Joss? Luke? Wann seid ihr denn zurückgekommen?« Sie ging zur Tür des Arbeitszimmers und spähte hinein. »Wo ist euer Auto? Ich hab’s gar nicht gesehen.«
    Das Arbeitszimmer war leer, die Vorhänge waren noch halb zugezogen, genau wie sie sie morgens gelassen hatte.
    »Joss? Luke? Wo seid ihr?« Lyn blieb eine Minute unten an der Treppe stehen; dann ging sie hinauf.

38
    L uke stapelte das benutzte Einweggeschirr, legte die Messer und Gabeln ordentlich auf das Tablett und schob dann alles beiseite. »Jetzt dauert es nicht mehr lange«, sagte er zu Joss. »Ich denke, in einer Viertelstunde werden wir landen.« Die Stewardessen schoben die Container durch den Gang und sammelten die Tabletts ein. »Bestimmt ist alles in Ordnung, Joss. Lyn wird einfach nur unterwegs gewesen sein, mehr nicht.«
    »Spät nachts mit zwei kleinen Kindern? Und früh am nächsten Morgen gleich wieder?« Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Wir hätten die Polizei verständigen sollen, Luke. Wenn ihnen etwas zugestoßen ist!«
    »Ihnen ist nichts zugestoßen, Joss«, beschwichtigte er sie seufzend. »Vom Flughafen aus versuchen wir’s noch einmal, und wenn wir Lyn nicht erreichen, rufen wir Janet an. Und dann besteht immer noch die Möglichkeit, daß sie alle zusammen etwas unternommen haben. Vergiß nicht, sie erwarten uns noch gar nicht!« Er griff nach ihrem Tablett und reichte es zusammen mit seinem eigenen der Stewardeß. »Komm, sei nicht so bedrückt. Sonst ist die ganze Erholung vom Urlaub gleich wieder dahin.«
    »Ich weiß.« Sie nickte bekümmert. »Es war wirklich schön. Paul hat mir gut gefallen.«

    Dann schwieg sie. Paul hatte die Flüge organisiert – er hatte seine Verbindungen spielen lassen, um ihnen so kurzfristig Plätze zu besorgen – und darauf bestanden, sie nach Orly zu fahren. Als sie sich nach dem Einchecken zum Abschied in die Arme genommen hatten, waren ihm Tränen in die Augen gestiegen, ebenso wie Joss. »Kommen Sie uns besuchen«, hatte sie geflüstert. »Wenn es Sie nicht zu traurig macht, Belheddon ohne sie zu sehen, dann besuchen Sie uns doch.«
    »Natürlich.« Er drückte ihr einen Kuß auf beide Wangen. »Und im Sommer kommen Sie zu mir und bringen Ihre kleine Jungen mit.«
    Einen Augenblick, während sie beide das Undenkbare dachten, hatte keiner etwas gesagt, anschließend hatte er ihre Schultern gedrückt. »Den beiden ist nichts passiert«, sagte er, während Luke dem Beamten die Pässe zeigte. »Ganz bestimmt nicht. Beide sind wohlauf.«
    In der Telefonzelle in dem hohen, luftigen Terminalgebäude von Stansted hörte Joss das Telefon am anderen Ende läuten, ohne daß abgehoben wurde. Sie sah auf die Armbanduhr. Mittlerweile sollten die Jungs zum Nachmittagsschlaf im Bett liegen. Mit einem Blick auf Luke, der nur einen Meter von ihr entfernt das Gepäck im Auge behielt, wählte sie Janets Nummer.
    Kurze Zeit später legte sie auf und wandte sich lächelnd um. »Janet hat sie heute vormittag im Laden getroffen«, berichtete sie Luke. »Sie hat gesagt, es ist alles in Ordnung. Entweder ist das Telefon kaputt, oder wir haben immer genau dann angerufen, wenn Lyn nicht da war. Auf dem Heimweg hat sie sie noch einmal gesehen.«
    »Gut.« Luke bückte sich, um die Koffer aufzuheben, und schritt langsam auf den Ausgang zu. »Vielleicht

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