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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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…« Er kniff die Augen zusammen. »Ich kann den Nachnamen nicht lesen; die Platte ist zu
oft poliert worden. Ich brauche mehr Licht.« Er trat näher heran und zeichnete die Buchstaben mit dem Finger nach. »Sie ist vierzehnhundert-sonstwas gestorben.«
    Katherine
    Joss zuckte zusammen, als hätte sie jemand geschlagen, so laut hallte der Klang in der Stille der Kirche wider. Sie stand gerade auf den Stufen zum Altarraum und betrachtete eine hinter dem Pult in die Wand eingelassene Tafel, als David von Katherine sprach. Sie drehte sich um und sah, wie er mit den Fingern über die kleine polierte Messingplatte fuhr. »Faß das nicht an, David! « schrie sie, ohne nachzudenken.
    Schuldbewußt trat er einen Schritt zurück. »Warum denn nicht? Ich trampele ja nicht mit den Füßen darauf herum …«
    »Hast du’s gehört?« Sie preßte ihre Finger an die Schläfen.
    »Was gehört?« Er trat zu ihr. »Joss? Was ist los?«
    »Katherine«, flüsterte sie.
    Er war geritten, durch die Sommerhitze geritten, um zu ihr zu kommen …
    »Das war ich, Joss. Ich habe ihren Namen laut vorgelesen. Sieh mal, dort oben an der Wand, eine kleine Messingtafel. Auf dem Regal davor stehen ein paar vertrocknete Blumen.«
    Reiten – reiten in einem fort – der Bote war zwei Tage zu ihm unterwegs gewesen – es könnte bereits zu spät sein –
    Das Wasser in der Glasvase war grün und schleimig. »Wir müssen frische Blumen hinstellen«, flüsterte Joss. »Die armen Blumen hier sind schon so lange verwelkt. Niemand kümmert sich darum…«
    Schaum stob von den Nüstern seines Pferdes und scheckte das Fell mit weißen Flecken
    »Um diese Jahreszeit gibt es nur im Laden frische Blumen«, bemerkte David. Er ging zurück zum Chorgestühl. »Hast du ein Notizbuch mitgebracht? Dann können wir ein paar der Namen aufschreiben.«

    Joss nahm die Vase in die Hand und betrachtete sie gedankenverloren. »Auf dem Land gibt es immer Blumen, wenn man weiß, wo man danach suchen muß«, erklärte sie langsam. »Ich werde nachher welche holen.«
    Mit einem Blick über die Schulter stellte David fest, daß sie ungewohnt geistesabwesend wirkte. »Willst du das nicht den Blumenfrauen überlassen?« fragte er schließlich.
    Sie antwortete mit einem Achselzucken. Dann sagte sie: »Offenbar haben sie sich nicht darum gekümmert. Niemand hat es gemerkt. Die Vase war hier im Dunkeln versteckt. Die arme Katherine …«
    Katherine!
    Er streckte sich noch tiefer über den Hals des Tieres, trieb es immer noch schneller voran, hörte das Donnern der Hufe auf der sonnenverbrannten Erde und wußte mit einem Teil seines Selbst, daß sein bestes Pferd für immer lahmen würde, wenn er dieses Tempo noch lange beibehielt.
    »David!«
    Das Hämmern in Joss’ Schädel war wie das Donnern der Pferdehufe und ging immer weiter, eins zwei drei, eins zwei drei, über den harten, unnachgiebigen Boden. Alles drehte sich…
    »Joss?« Noch während sie auf der schmalen Eichenbank zusammenbrach, stand David neben ihr. »Joss? Was ist los?« Er nahm ihre Hand und rieb sie – sie war eiskalt. »Joss, du bist ja totenbleich ! Kannst du aufstehen? Komm, ich bringe dich nach Hause.«
    Hinter ihm, weit hinter ihm, versuchte eine kleine Schar Männer mit seinem rasenden Tempo mitzuhalten; auch der Bote war bei ihnen. Aber bald würden sie weit zurückgefallen sein.
    Joss lag in der Stille des Schlafzimmers auf dem Bett. Neben ihr saß ihr neuer Arzt Simon Fraser; Luke hatte ihn gerufen. Er hielt ihr Handgelenk in seinem kühlen, festen Griff und beobachtete den Sekundenzeiger seiner Armbanduhr. Schließlich ließ er ihre Hand los. Er hatte bereits ihre Brust abgehört und ihren Bauch
untersucht. »Mrs. Grant«, sagte er schließlich und sah sie durch seine goldgeränderte Brille aus seinen hellblauen, klaren Augen an. »Wann hatten Sie Ihre letzte Periode?«
    Joss setzte sich auf und stellte erfreut fest, daß es sich in ihrem Kopf endlich nicht mehr drehte. Sie öffnete den Mund, um zu antworten, und zögerte dann. »Na ja, bei dem Umzug und so habe ich wohl nicht so recht darauf geachtet…« Ihre Lächeln verblaßte. »Sie wollen doch nicht sagen …«
    »Doch. Ich würde schätzen, daß Sie im dritten Monat schwanger sind.« Er steckte das Stethoskop in seinen Arztkoffer und verschloß ihn. »Dann lassen wir jetzt im Krankenhaus besser einen Ultraschall machen, damit wir genau wissen, wie weit Sie sind.« Lächelnd stand er auf. »War es geplant?«
    Katherine
    Da war es wieder,

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