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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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Knistern, als ob gleich ein Unwetter losbrechen würde. Da war es wieder, das Echo hinten in ihrem Kopf – die Stimme, die sie nicht richtig hören konnte.
    Als er in den Hof galoppierte, lag das Haus still unter der sengenden Sonne da. Keuchend und schnaubend kam sein Pferd zum Stehen. Von den Dienstboten war nichts zu sehen, und selbst die Hunde regten sich nicht.
    Verwundert schüttelte Joss den Kopf. Sie konzentrierte sich auf die Schale mit den Blumen. Das Silber, das sie beim Abwischen mit dem Staubtuch nicht richtig poliert hatte, schimmerte matt im trüben Licht der Stehlampe. Dann fiel ein gelbes Blütenblatt vom Jasmin auf das schwarzglänzende Eichenholz des Tisches.
    Er schwang sich aus dem Sattel, ließ das schweißnasse, zitternde Pferd steh en und lief ins Haus. Der große Saal, der nach dem grellen Sonnenlicht düster wirkte, war ebenfalls leer. Mit fünf Schritten hatte er den Raum durchquert und die Treppe erreicht, die zu ihrem Zimmer hinaufführte.
    Der harzige Geruch der frisch gefällten Fichte war überwältigend. Joss fühlte, wie sich der Schmerz als enges Band um ihre Stirn legte.
    ›Katherine!‹ Seine vom Staub heisere Stimme war angsterfüllt. ›Katherine!‹
    »Joss!« Der Ruf hallte durch die offene Tür. »Joss, wo bist du?«
    Luke trug einen großen Bund Misteln in der Hand. »Joss, komm her. Sieh mal, was ich gefunden habe!« Mit schnellen Schritten trat er zu ihr und hielt den blaßgrünen, silbern durchsetzten Strauß über ihren Kopf. »Einen Kuß, mein Schatz! Jetzt!« Er lachte über das ganze Gesicht. »Komm, bevor wir uns überlegen, wo wir ihn aufhängen!«
    Katherine!
    Joss starrte Luke an, ohne ihn wahrzunehmen. Ihre Gedanken waren nach innen gerichtet und versuchten, die Geräusche wahrzunehmen, die aus einer scheinbar endlos weiten Ferne zu ihr herüberdrangen.
    »Joss?« Luke ließ die Misteln sinken. »Joss? Was ist los?« Seine Stimme wurde dringlich. »Joss, hörst du mich?«
    Katherine!
    Es wurde schwächer, gedämpfter, ferner.
    »Joss!«
    Plötzlich zog ein Lächeln über ihr Gesicht, und sie streckte die Hand nach den Misteln aus. Sie fühlten sich kalt und wächsern an, frisch geschnitten im alten Obstgarten, wo die mit Flechten überwachsenen Apfel-, Reineclauden- und Pflaumenbäume standen.
    Schließlich kamen sie überein, einen Teil der Misteln in die Küche zu hängen und die restlichen Zweige in den großen Saal, wo sie von der Galerie herabhingen. Bevor David abfuhr, gab er Joss unter dem Strauß in der Küche einen langen Kuß. »Wenn ich noch etwas über das Haus herausfinde, stecke ich’s dir in einen Umschlag. Und du, du kannst in der Zwischenzeit ein paar Kapitel schreiben und an meinen Freund Bob Cassie schicken. Ich habe ein gutes Gefühl, was deinen Roman betrifft. «

    »Ich auch, Joss«, erklärte Luke später, nachdem David fort war. Luke und Joss hatten sich ins Arbeitszimmer gesetzt und sprachen über das Buch. »Es ist wirklich eine gute Idee. Lyn ist hier, um dir mit Tom zu helfen und mit dem Baby, sobald es da ist. Du kannst schreiben, das wissen wir alle. Und wir brauchen das Geld.«
    »Ich weiß.«
    »Hast du denn Ideen?« Er warf ihr einen fragenden Blick zu.
    Sie lachte. »Natürlich habe ich Ideen, du Dummkopf! Du weißt doch, daß ich schon ein paar Überlegungen notiert habe, um die Geschichte auszubauen. Sie soll früher anfangen, zu der Zeit, wo mein Held noch ein Junge ist und als Page in einem Haus lebt, das ein bißchen an dieses erinnert. Er soll zu einem Edelmann herangebildet werden, aber dann gerät er in den Rosenkriegen zwischen die Fronten.«
    »Hört sich toll an.« Luke gab ihr einen Kuß auf den Scheitel. »Vielleicht verfilmen sie das Buch, und wir werden Millionäre!«
    Lachend schob sie ihn von sich. »Zuerst muß es mal geschrieben und veröffentlicht werden. Warum gehst du nicht nach draußen und betätigst dich als Mechaniker, während ich einen Anfang mache?«
    In einer der Schubladen hatte sie ein leeres Notizbuch ihrer Mutter gefunden. Sie setzte sich an den altmodischen Schreibtisch, öffnete die erste Seite und griff nach einem Filzschreiber. Der Rest der Geschichte war da, hing schwebend in ihrem Hinterkopf. Sie sah ihren Helden als Jungen genau vor sich. Zu Anfang des Romans war er etwa vierzehn. Er war großgewachsen, hatte sandfarbenes Haar und ein paar Sommersprossen auf der Nase. Er trug eine Samtkappe mit einer kecken Feder und diente dem Herrn von Belheddon.
    Sie sah zum Fenster hinaus. Auf den

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