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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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Baby! Etwas stimmt nicht!« Sie schlang die Arme um den Bauch und glitt mit den Knien auf den Teppich. »Luke!«
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Er war da, sanft und liebkosend. Schluchzend umklammerte sie seine Finger. Eine zarte Berührung am Rücken, Hände massierten ihre Schultern. Sie roch den Duft von Rosen. Wo hatte Luke um diese Jahreszeit Rosen gefunden? Ihre Hand tastete nach seiner. Es war niemand da. Entsetzt sah sie sich um, und eine andere Art von Furcht befiel sie, eiskalte Angst, als sie feststellte, daß das Zimmer leer war. »Luke!« Ihre Stimme gellte.
    »Joss? Hast du gerufen?« Die Tür ging auf, und Lyn steckte den Kopf herein. »Joss? Oh mein Gott! Was ist los?«
    Luke fuhr sie ins Krankenhaus. Sein Gesicht war bleich, und Joss bemerkte einen Ölfleck auf seiner linken Wange. Sie lächelte liebevoll. Der arme Luke. Ständig wurde er von seinen geliebten Autos weggezerrt.
    Mittlerweile hatten die Schmerzen aufgehört, und sie empfand nur noch eine überwältigende Müdigkeit. Sie konnte sich kaum noch bewegen. Es bereitete ihr Mühe, die Augen offenzuhalten. Nicht einmal ihre Angst um das Baby hielt sie wach.
    Sie nahm kaum wahr, wie sie in einem Rollstuhl vom Auto zum Lift geschoben und in ein Bett gelegt wurde; dann umgab sie nur noch samtene Dunkelheit. Zweimal wachte sie auf. Beim ersten Mal saß Simon Fraser an ihrem Bett und hielt ihr Handgelenk.
Er lächelte, sein sandfarbenes Haar hing ihm ins Gesicht, und in seiner Brille spiegelten sich verzerrte Teile des Krankenzimmers. »Joss, hallo.« Er beugte sich vor. »Willkommen auf dem Planeten Erde. Wie fühlen Sie sich?«
    »Mein Baby …?«
    »Immer noch da«, sagte er grinsend. »Später machen wir einen Ultraschall, nur um sicherzugehen, daß wirklich alles in Ordnung ist. Jetzt ruhen Sie sich erst mal aus, Joss.«
    Als sie das zweite Mal aufwachte, war Luke da. Der Ölfleck auf seinem Gesicht war verschwunden, und er trug ein sauberes Hemd, aber er sah noch genauso blaß und abgespannt aus wie zuvor. »Joss, Liebling, wie geht es dir?«
    »Ist mit dem Baby alles in Ordnung?« Ihr Mund fühlte sich an wie Schmirgelpapier, und ihre Stimme war belegt.
    »Ja, alles in Ordnung.« Er beugte sich vor und küßte sie auf den Mund. »Was ist passiert? Bist du umgefallen?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf und spürte, wie der grobe Baumwollstoff des Kissenbezugs ihr die Haare zerwühlte. »Nein, ich habe geschlafen.« Sie war über den Rasen gelaufen, daran erinnerte sie sich. Und davon hatte sie Seitenstechen bekommen. Dann war jemand bei ihr gewesen, im Arbeitszimmer. Jemand hatte sie berührt. Es war nicht Luke gewesen. Und auch nicht Lyn. Die Berührung war nicht beängstigend gewesen, es war, als ob jemand sie hatte trösten und beruhigen wollen. Sie runzelte die Stirn und versuchte verzweifelt, sich zu erinnern, aber schon schlief sie wieder ein. »Ich kann nicht wach bleiben.« Ihre Lippen weigerten sich, die Wörter richtig zu formen.
    Lukes Gesicht verschwamm dicht vor ihr. »Ich laß dich jetzt allein. Du mußt schlafen. Später komme ich wieder.« Sie spürte seine Lippen auf ihrer Wange, doch sie glitt schon wieder in die Dunkelheit zurück.
    Später brachte man sie auf eine andere Station. Jemand strich ein Gel auf ihren Bauch und tastete ihn mit etwas Kaltem, Hartem ab.
    »So, da haben wir’s. Können Sie den Monitor sehen? Da – der kleine Wicht ist wohlbehalten und in Sicherheit. Sehen Sie?«
    Gehorsam blickte Joss auf den flackernden Bildschirm neben dem Bett. Sie konnte zwar nichts erkennen, aber bei den Worten
der Röntgenärztin empfand sie immense Erleichterung. »Ist alles in Ordnung? Können Sie das sehen?«
    »Ja, alles in Ordnung, in bester Ordnung.« Die Frau wischte ihren Bauch mit Papiertüchern ab und zog ihr das Nachthemd wieder herunter. »Sie werden ein wunderschönes Juni-Baby bekommen. «
    Und schon wurde der Vorhang zurückgezogen, Joss aus dem Zimmer geschoben und die nächste Patientin hereingebracht.
    Als sie zu ihrem Bett zurückkam, wartete bereits Simon Fraser auf sie. »Ich mußte noch zwei andere Patienten besuchen, da dachte ich, ich schaue noch mal bei Ihnen vorbei. Wie geht es Ihnen?«
    »Besser.«
    »Gut.« Er legte den Kopf zur Seite. »Dann dürfen Sie nach Hause und bekommen zwei Wochen Bettruhe verordnet. Ich habe mit Ihrer Schwester gesprochen. Sie sagt, sie könnte alles allein meistern. Stimmt das?«
    Joss lachte matt. »Im Meistern ist sie wirklich gut.«
    »Gut. Sie müssen

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