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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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von Kensington Gardens vorbeigeschaut, den Koffer abgestellt und sind dann zur Botschaft weitergefahren. Lacey ist zurückgefahren und hat die Wohnung überprüft. Sie ist auf den Namen Fernando Rodrigues eingetragen. Ich habe mich bereits über ihn informiert. Er ist Handelsattaché.«
      Jack gähnte. »Das sind sie immer, Sean, aber ich glaube, da könnte was dahinterstecken. Lassen Sie mich das mal kurz mit dem Brigadegeneral besprechen. Ich rufe Sie zurück.«
      Munro war in seinem Büro gerade dabei, ein paar Unterlagen und Funkmeldungen durchzugehen. Er blickte auf. »Da sind Sie ja. Wir haben eine weitere Nachricht von Jacaud bekommen. Er kann nicht viel tun. Diese SS-Truppe hat Château Morlaix und die gesamte Gegend gründlich abgesperrt. Sie haben allerdings gestern nachmittag gesehen, wie ein Fieseler Storch auf dem Versorgungsflughafen gelandet ist, aber das ist auch schon alles.«
    »Er könnte also immer noch dort sein, Sir?«
      »Er könnte alles sein, Jack, am Leben, tot, verwundet. Wer zum Teufel weiß das schon? Wie dem auch sei, was haben Sie?«
      Carter klärte ihn über die Rodrigues-Brüder auf. Munro hörte zu und nickte. »Riley ist ein guter Polizist, und er hat recht gehabt. Die Berlin-Stempel in dem Ausweis, das ist es.«

    »Was sollen wir also tun, Sir?«
      »Sagen Sie Riley, er soll eine Bewachung rund um die Uhr anweisen. Ich will Einzelheiten darüber, mit wem sie sich treffen, Fotos, das ganze Drum und Dran.«
      »Ich werde mich sofort darum kümmern, Herr Brigadegeneral.«

      Das Frühstück in Morlaix fand im engsten Kreis statt. Harry hatte es mit den von Schröder gebrachten Krücken geschafft, die Treppe hinunterzusteigen und saß jetzt am Ende des Tischs. Elsa war zu seiner Linken, Max zu seiner Rechten. Hartmann saß ihm gegenüber. Sie aßen schweigend und wurden von einer SSOrdonnanz, die ein weißes Jackett trug, bedient. Rühreier mit Speck, Toast und vorzüglichen Kaffee.
      »Es geht Ihnen gut, den Herren von der SS«, sagte die Baronin.
    »Wir sind stets darauf bedacht, Gutes zu tun.« Hartmanns
    Humor wirkte hölzern und gewollt. Sie hörten Flugzeuggeräusche, und er stand auf und ging ans Fenster. »Ah, die Me 109 aus Fermanville.«

    »Freiberg«, sagte Max.
      Hartmann wandte sich um und blickte auf die Uhr. »Neun Uhr dreißig. Um zehn bin ich zurück. Bis dahin erwarte ich Ihre Antwort«, und damit ging er hinaus.
      »Zum Teufel mit ihm«, sagte Elsa und nickte der Ordonnanz zu, Kaffee nachzuschenken.
    »So einfach ist das nicht«, sagte Max. Sie redeten auf englisch
    miteinander.
      »Vergiß nicht, wer du bist, Max. Baron von Halder, der Schwarze Baron, möglicherweise das größte deutsche Fliegeras. Was können sie dir schon anhaben?«
      Er wiegte den Kopf. »Du verstehst wohl immer noch nicht, Mutti? In der Hand von Leuten wie Himmler sind wir gar nichts.« Er wandte sich an seinen Bruder. »Sag du's ihr, Harry.«
    »Er hat recht«, sagte Harry. »Wir sitzen tief im Schlamassel.«

      »Ihr meint, ihr schließt euch tatsächlich dieser lächerlichen Idee an?«

      »Er könnte sie sicherlich nicht ohne meine Kooperation ausführen.«
    »Ihr seid beide zum Verzweifeln.« Sie stand auf.

    »Mutti«, sagte Max, »wir müssen an dich denken.«
      Sie richtete sich zu voller Größe auf. »Ich bin Elsa von Halder, und Reichsmarschall Göring ist mein Freund. Sie würden es nicht wagen, mir etwas anzutun.«
      Sie verließ das Eßzimmer wie ein Schiff mit gesetzten Segeln und knallte die Tür hinter sich zu.
      Im Wohnzimmer des Südflügels beaufsichtigte Hartmann die Aufstellung eines 16mm- Vorführgeräts. Er hatte sich für diesen Raum entschieden, da die Rückwand in reinstem Weiß war. Er ließ den Burschen, der ihm geholfen hatte, wegtreten, nahm aus einer Blechdose eine Filmrolle heraus und führte sie vorsichtig in den Projektor ein. Hinter ihm ging die Tür auf, und Müller kam herein.
    »Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
      »Ja, bringen Sie sie her, und warten Sie anschließend draußen. Ich werde nach Ihnen rufen lassen, wenn ich Sie brauche.«
    Müller zuckte die Achseln und ging hinaus.

    »Also gut, Bubi, was soll das hier?« wollte Max ein paar
    Minuten später wissen. Er stand am Fenster. Elsa und Harry hatten auf dem Sofa Platz genommen.
      »Noch ein bißchen zu früh für eine Filmvorführung, sollte man meinen«, sagte Elsa.
      »Bevor wir anfangen«, sagte Hartmann, »lassen Sie mich noch

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