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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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sagte Karin. »Aber James würde etwas gedämpft sein, wenn Sie nicht die Tasche aufgeknöpft li e ßen. Hier, sehen Sie, wie ich meines trage! «
    Sie wandte sich an den Weihnachtsbusch: »James? «
    Wieder löste sich ein Motile von der Größe eines Imps vom Busch und flog zu Karin, wo es in ihrem Haar landete. Der Imp nahm die Gestalt einer flachen Mondsichel an und setzte sich seitlich an ihren Kopf, gegenüber dem Zopf. K a rin drehte den Kopf, um den anderen die glitzernde Spange vorzuführen, die in allen Farben schimmerte. »Hübsch, nicht wahr? «
    Jinjur mußte murrend zustimmen und holte sich ihren Imp von Davids Finger. Sie hielt ihn in der Hand und insp i zierte ihn genauer. Als er sie ansprach, zuckte sie zusa m men. »Hallo, General Jones! Kann ich Ihnen behilflich sein? «
    Sie machte ein ärgerliches Gesicht und war auf sich selbst etwas böse, weil sie erschrocken war. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln.
    »Also «, sagte Jinjur, »das mit dem General kannst du gleich weglassen und mich Jinjur nennen wie jedermann sonst. Ich bin zwar der Boss dieses Haufens, aber das ist keine militärische Unternehmung. Titel sind da oft hinde r lich. «
    »Sehr wohl, Jinjur! « antwortete der Imp. »Haben Sie sich schon entschieden, wo Sie mich halten wollen? «
    Jinjur schaute den Imp an und wunderte sich über sich selbst, daß sie sich ernsthaft mit einem so winzigen, ze r brechlichen Bündel aus Fasern und Stacheln unterhielt.
    Sie fragte: »Weißt du, wie ein Kamm aussieht? «
    »Etwa so? « Blitzschnell hatte sich der sechsbeinige Stern in einen Kamm mit sechs Zähnen verwandelt, wobei das meiste seines Körpers und der Lichtpunkte zu einem höchst dekorativen Kammrücken wurde. Winzige Geißelchen he f teten sic h s anft an ihre Haut und hielten den Kamm bei der geringen Schwerkraft fest.
    »Ja «, sagte Jinjur. Beim Anblick des wie mit Juwelen b e setzten Kammes verklärten sich ihre Züge zu einem glückl i chen Lächeln. »So etwas pflegte ich als junges Mädchen in der Oberschule zu tragen. In dieser Form kann ich mich wohl auch an dich gewöhnen. «
    Sie faßte nach dem Kamm und wollte ihn feststecken. Doch dann zögerte sie und nahm ihn heraus, um mit ihm zu reden.
    »Du siehst ziemlich zerbrechlich aus, Imp. Bist du haltbar genug, daß ich dich als Kamm verwenden kann? «
    »Meine Motiles sind sehr stark. Sie bestehen aus härt e stem Durastahl. Eher könnten Sie eine Nadel zerbrechen. «
    Als Jinjur den Kamm an ihrem Kopf befestigte, fuhr J a mes in seiner Unterweisung fort: »Sie müssen sich zu der Erkenntnis durchringen, daß die Imps nur Sensoren und Umsetzer sind. Sie dürfen sie sich nicht als Individuen vo r stellen. Sonst geraten Sie in die Gefahr, sie vielleicht in e i ner Notsituation retten zu wollen. «
    Jinjur hörte gar nicht genau zu. Sie schaute jetzt auf das Bullauge, das auf die verdunkelte Luftschleuse hinausführte. Sie bemerkte eine flache Stelle dort, wo ihre kurze Afrofr i sur vom Helm des Raumanzuges zusammengedrückt wo r den war. Also griff sie nach dem Impkamm, um das Haar aufzulockern.
    »Gestatten Sie! « sagte der Imp. Jinjur zögerte. Der Imp entfaltete sich zu seiner normalen sternenförmigen Gestalt, und huschte rasch durch Jinjurs Frisur. Binnen einer Seku n de lag jedes Haar wieder an seinem richtigen Platz. Jinjur machte große Augen, als der Stern wieder die Form eines Kamms einnahm und zurück auf seinen Platz hinter Jinjurs Ohr schlüpfte.
    »Vielen Dank, Imp «, sagte Jinjur.
    Karin lachte. »Ist es nicht angenehm, jederzeit seinen pr i vaten Friseur abrufbereit zu haben? «
    »Ich dachte, wir sollten unsere Imps nicht zu persönlichen Dienstleistungen heranziehen «, sagte Jinjur.
    »Die persönlichen Imps bleiben immer bei Ihnen. Ihre Aufgabe ist es, Sie gesund, glücklich und auf dem laufe n den z u h alten. Sie können sich von ihnen auf jede mögliche Art helfen lassen «, erklärte David. »Nur der Mißbrauch des Hauptmotiles soll vermieden werden, da dieses für den B e trieb des gesamten Raumschiffs lebensnotwendig ist. «
    »Wollen wir uns den Rest des Schiffs ansehen? « schlug Karin vor. »Zeig uns den Weg, James! « Sie folgte dem Weihnachtsbusch durch die Tür, Jinjur, David und George kamen nach. George bemerkte, daß der Busch ein Motile zurückgelassen hatte. Es schwirrte vor ihm auf und nieder.
    »Oberst Gudunov? « fragte es.
    »Spring auf, James! « sagte er. »Und nenne mich bitte George ! «
    »Selbstverständlich, George «, sagte der

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