Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
Zeit still gewesen war. »Ich gehe jetzt auf mein Zimmer und mache die Flasche Scotch auf. Will sonst noch jemand einen heben, pur? « Er glitt zu der Öffnung in der Decke, schob seinen zwei Meter langen Körper hinein und schnellte sich in den Aufzugsschacht . Fünf andere folgten ihm.
    Inzwischen hatte sich Jinjur zur Kombüse begeben. George war schon dort und füllte sich seine mit Mon o gramm versehene Trinkflasche aus dem Wasserhahn.
    »Ich wollte wenigstens einen Vorsprung haben «, sagte er. »Mit einundfünfzig muß ich schnell langsamer werden, wenn ich es bis Barnard schaffen will. «
    »So alt bist du doch gar nicht, George «, sagte Jinjur mit sanfter Stimme. »Schließlich hast du dein volles Haar, und das ist wunderschön. « Sie fuhr ihm mit ihren kurzen schwarzen Fingern durch seine graue Stirntolle und packte eine Strähne, an der sie liebevoll zog. Dann holte sie ihre Trinkkugel mit der Aufschrift B◊SS aus dem Gestell und füllte sie aus dem Hahn der Kaffeemaschine.
    »Im Augenblick könnte ich keinen Schluck Wasser ve r tragen, da ich weiß, was drin ist. Auf diese Weise kann ich es wenigstens auf den komischen Geschmack des Ersatzka f fees schieben . « Sie nahm einen großen Schluck, behielt die heiße Flüssigkeit im Mund und zögerte, ehe sie das Ganze entschlossen herunterschluckte.
    Dann schaute sie zu George, der langsam seine Wasse r flasche austrank. »Man sagt, daß Kein-Tod alles verlan g samt, auch unsere sexuellen Begierden. «
    »Allerdings «, sagte George. »Die sind mit als erste weg. «
    »Kruzinesen! « murmelte Jinjur.
    »Was hast du gesagt? «
    »Ich fluche bloß vor mich hin «, sagte Jinjur. »Als guter General habe ich mich immer beherrscht. Es macht einen schlechten Eindruck, wenn der Boss mit den Jungs aus der Truppe herumschläft. Und jetzt, wo wir auf großer Fahrt sind und nichts anderes zu tun haben, als so dahinzutreiben, da werde ich bald vergessen, daß es zwischen Männlein und Weiblein überhaupt einen Unterschied gibt. «
    »Mir fällt der Unterschied immer noch auf «, sagte George. Er faßte ihr an die wohlgefüllte Bluse und befu m melte den Knopf, auf dem die größte Spannung lastete. »Mädchen knöpfen nach der falschen Seite. « Langsam aber zielstrebig öffnete er den Knopf und verringerte die Spa n nung der Bluse.
    Sie lächelte ihn an, griff sich an die Brust und nahm seine Hand in ihre. »Ich bin sicher, daß es noch weitere Unte r schiede gibt «, sagte sie. »Gehen wir doch auf mein Zimmer und sehen nach! «
     
    »Wie wäre es mit einem wissenschaftlichen Exper i ment? « schlug David vor. »Wir könnten ein Schachturnier veransta l ten. Auf diese Weise können wir das Leistungsniveau uns e res Verstandes kontrollieren. James kann die Aufsicht übe r nehmen. Er hat das 9,6GroßmeisterProgramm eingespe i chert. «
    »Mich könnt ihr streichen «, sagte Richard Redwing. »So gut bin ich nicht. «
    »James kann das Programm ja entsprechend einstellen «, entgegnete David.
    »Na schön, meinetwegen «, stimmte Richard zu. »Sonst ist ja auch nicht viel zu tun. «
    »Wir können aber nicht die ganze Zeit Schach spielen «, sagte Karin. »Wir müssen noch ein paar andere Dinge tun, wenn auch die meisten nur Beschäftigungstheorie sind. «
    »Eine Partie pro Tag mit James sollte genügen, um wi s senschaftlich zuverlässige Daten zu sammeln «, sagte Dr. Wong. »Wenn Sie eine › Schachstunde ‹ gleich nach Ihrer Schlafschicht einplanen, dürfte das am günstigsten sein. Aber der genaue Zeitpunkt ist nicht entscheidend, nur sol l ten Sie es immer zur gleichen Schiffszeit tun. «
    »Ich glaube, ich fange gleich an «, sagte David. Er zog sich zu einer Konsole hoch. Dann rutschte er auf dem Sitz hin und her, um das Klettenband auf dem Rücken seines Overalls fest an den Sessel zu heften.
    Der Bildschirm leuchtete auf, und es erschien das räuml i che Farbbild eines Schachspiels.
    »Weiß oder schwarz? « fragte James. »Und welche Spie l stärke? «
    »Ich bin tollkühn genug, um das volle Großmeisternivea u g egen dich zu wählen, James «, sagte David. »Allerdings nehme ich sicherheitshalber weiß. «
    Das Brett drehte sich im Raum. David streckte den Finger nach dem Bauern auf dem Schirm aus und zog. Sofort e r folgte der Gegenzug durch einen anderen Bauern. Noch ein paar Züge – ein Springer und ein Läufer – ; und das Spiel lief.
     
    »Warum spielen wir bloß dieses alberne Spiel jeden Tag? « sagte George. »Ich krieg ’ bei diesem

Weitere Kostenlose Bücher