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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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unwahrscheinlich, dass die Verteidiger einen Großteil ihrer Luft/Raumkräfte für die Verteidigung einer lebensfeindlichen Eiswüste aufboten. Die Falken hatten ein ausgezeichnetes Jägerkontingent mitgebracht, und auch das Landungsschiff selbst war ein harter Gegner.
    Jetzt hing es wie eine gewaltige, stumpf metallische Wolke über dem Duell.
    »Galaxiscommander.«
    »Ich höre, Sterncolonel Rianna Buhallin.« »Ich bin besorgt.«
    »Warum das?«
    »Weshalb lässt du das zu? Es sollten zwei Mech-Krieger den Willen des Falken verteidigen. Der ranghöchste Clan-Champion hätte den Austragungsort auswählen müssen. Trotzdem trifft hier ein Krieger, der einen Widerspruchstest gegen eine zwei zu eins getroffene Entscheidung verlangt hat, nur auf einen einzigen Gegner... und das auf einem Gelände seiner Wahl.«
    »Der Clan-Champion wollte es so, Rianna.«
    »Aber das ist falsch! Das Ritual...«
    »Galaxiscommander Malvina Hazen hat das Ritual nach ihren eigenen Wünschen abgeändert. Sie behauptet, die Kräfte der Evolution zu vertreten. Ich schlage vor, wir sehen zu und stellen fest, ob sie Recht hat.«
    »Können wir so kurz vor unserer größten Schlacht einen derartigen Verstoß gegen unsere Traditionen gestatten?«
    »Falls deine Ehre dir nicht gestattet, in diesem Kreis der Gleichen zu dienen, Sterncolonel, sag es, und ich finde einen Ersatz für dich. Aber sag es schnell. Wie du selbst festgestellt hast, steht der Kampf unmittelbar bevor.«
    »Ich werde meine Pflicht erfüllen, Beckett Malthus.« »Das wusste ich, Rianna, mein Kind.«
    $ $ $
    Am verschneiten Ufer hob Bec Malthus' Bluthund, Turki-nas Krächzen, den rechten Arm. Die beiden mittelschweren Extremreichweiten-Laser feuerten zyanblaue Lichtpfeile in den Himmel. Es war der Befehl, den Kampf zu beginnen.
    Mit eingefalteten Schmuckflügeln stürmten die beiden Kampfkolosse aufeinander zu. Auf weite Entfernung feuerte Aleks eine Salve aus der rechten Autokanone der Weißen Lilie ab, die eine Serie weißer Explosionsfontänen knapp vor Malvinas Würger über das Eis zog und sich danach im Uhrzeigersinn um die Schwarze Rose drehte.
    Malvina bremste. Die Taktik ihres Kobruders verwirrte sie. Die Waffen des Gierfalke waren den ihren an Reichweite überlegen. Darüber hinaus war er viel schneller als ihr Mech, erst recht, wenn Aleks seine Myomerakzelerator-Signalcodierung aktivierte. Er konnte diesen Geschwindigkeitsvorteil theoretisch dazu benutzen, endlos außer Reichweite zu bleiben und die Schwarze Rose langsam kampfunfähig zu schießen. Natürlich war das so einfach nun auch wieder nicht: Aleks war gezwungen, innerhalb des einen Kilometer durchmessenden Kreises zu bleiben, oder er verlor das Duell. Seine Laser und Autokanonen hatten keine so viel größere Reichweite als ihre oder ihre Raketen. Ein paar Volltreffer ihrer Batterie konnten die leicht gepanzerte Lilie schnell ausschalten, vor allem, wenn es ihr gelang, mit dem Feuerleitcomputer eines der Mechgliedmaßen zu erfassen.
    Außerdem hatte Aleks sie im Mechkampf noch nie
    besiegt. Das hatte überhaupt noch niemand geschafft.
    Trotzdem warf er seinen einzigen Vorteil einfach weg und kam in einer Spiralbahn auf sie zu. Malvina war keineswegs dermaßen in ihrer eigenen Mongolenrhetorik gefangen, dass sie auch nur einen Moment lang glaubte, ihr Kobruder habe den Verstand verloren, ganz gleich, wie es um sein Herz bestellt war.
    Sie löste die mittelschweren Laser aus. Die blauen Strahlbahnen, im grellen, vom Eis reflektierten Sonnenlicht kaum erkennbar, zuckten knapp hinter dem Gierfalke vorbei. Die Spitze der mittleren >Feder< seiner rechten Zierschwinge sprühte weiße Funken und ein fahlgrauer Rauchfaden stieg von ihr auf. Das war alles.
    Malvina starrte in verwirrter Verärgerung auf den Sichtschirm. Dann meldete sich der Gefechtscomputer ihres Gehirns: Ihr vermaledeiter Kobruder, der sich ganz auf die Bewegung konzentrierte, ohne seit der Eröffnungssalve auch nur den Versuch eines Angriffs zu unternehmen, war bereits so dicht herangekommen, dass er sie schneller umkreiste, als sie den wuchtigen Torso des Würger drehen konnte, um ihn im Fadenkreuz zu halten.
    Sie war gezwungen, die Füße einzusetzen, um ihn vor den Geschützläufen zu halten. Ihre Arme konnte sie immer noch schneller bewegen als den Rumpf. Sie zielte mit der riesigen Zwillings-Autokanone vor dem Mechrumpf vorbei und gab eine Ultra-Salve ab.
    Mit Vorhalt zu feuern war eine triviale Lösung, fand sie. Doch noch während sie die

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