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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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sind unsere Bedingungen: Wir treten im Bergland westlich von New Aberdeen gegen Sie an. Das Gebiet enthält ausreichend harte und ebene Bereiche, die sich als Landezonen für Ihre Schiffe eignen. Sie kommen mit Ihren Einheiten, wir kommen mit unseren. Eine Schlacht entscheidet über Sieg oder Niederlage.«
    Der Ausdruck gelassener Überlegenheit, der auf seinen Zügen lag, wankte keine Sekunde. Das war in sich bereits höchst ungewöhnlich für einen normalerweise schon bei der kleinsten Beleidigung explodierenden Clanner. Das bestätigt Händlermeisterin Sennas Einschätzung des Mannes, oder?, dachte Tara.
    »Lady Campbell, Sie sind nicht in der Position, Forderungen... «
    Jetzt wird es schwierig. »Das hier ist kein Bieten. Es gibt keine Verhandlungen. Die einzige Alternative ist ein endloser Guerillakampf - und ganz gleich, wie viele von uns Sie auch umbringen mögen, es werden immer noch mehr als genug von uns übrig sein, um Ihnen in Ihren Betten den Hals durchzuschneiden. Oder hast du Angst, dich uns in offener
    Feldschlacht zu stellen, Galaxiscommander Beckett Malthus? Vielleicht fehlt dir der Glaube an die Unbesiegbarkeit deiner Falken.«
    Während sie sprach, hatte ihr Gegenüber die Augenbrauen zusammengezogen, und als sie ihn im Duzton eines ClanKriegers herausforderte, verdüsterte sich sein Gesicht, nicht gerade gravierend, aber doch erkennbar. »Du bist waghalsig, Countess. Deine Worte sind größer als du. Und du wirst deinen Fehler bald erkennen. Ein ClanKrieger fürchtet nichts. Wir treffen uns im Gelände westlich eurer Präfekturhauptstadt.«
    Er hob die offene rechte Hand und ballte die Finger zur Faust. »Und dort werden wir euch zermalmen! Beckett Malthus Aus.«
    Das Bild löste sich auf.
    Tara blickte zu ihrer Adjutantin. In einem Seufzer, der ihren ganzen Körper erschütterte, gab sie den Atem frei, den sie unbewusst angehalten hatte.
    »Countess!«
    »Hä?« Sie setzte sich auf ihrer Liege auf. Sonnenlicht strahlte durch das Fenster ihres Büros. Der buttergelben Farbe nach zu schließen war es Nachmittag.
    Eine Kadettin stand in der Tür. »Entschuldigen Sie die Störung, Milady. Aber Sie wollten informiert werden, sobald die Falkenflotte die Umlaufbahn erreicht.«
    Tara rieb sich das Gesicht. »Das stimmt.« Sie versuchte, sich an den Namen der Soldatin zu erinnern. Sie war noch kleiner als Tara und hatte dunkles Haar. »Und vielen Dank, Kathy.«
    »Da ist noch etwas, Countess. Die Falken haben sich mit uns in Verbindung gesetzt und bestätigt, dass sie morgen früh gegen uns antreten werden. Aber eines ihrer Landungsschiffe ist bereits in die Atmosphäre eingetaucht, mit Kurs auf den Nordpol.«
    Nordkontinent, innerhalb des Nordpolarkreises, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    14. August 3134
    Ein riesiges gepanzertes Ei sank aus dem vollkommen blauen Himmel. Fünfhundert Meter über einem zwei Kilometer breiten und sieben Kilometer langen gefrorenen See verlangsamte es den Sinkflug und blieb auf den blauen Triebwerksflammen in der Luft stehen. Sechs BattleMechs flogen durch die offenen Hangartore und sanken hinab auf die Oberfläche.
    Am Himmel über ihnen kreuzten sich weiße Kondensstreifen, als Falken-Luft/Raumjäger gegen Skye-Maschinen kämpften, die aufgetaucht waren, um das Schiff abzufangen. Da diese Landung kein Teil der vereinbarten Gefechtsbedingungen war, verhielten sich die Einheimischen wie in der Jagdsaison.
    Vier Mechs setzen an den Eckpunkten eines zwei Kilometer breiten Quadrats auf: Malvina Hazens Adjutant Sterncaptain Matthias Pryde in seinem Rotfuchs, Sterncolonel Folke Jorgensson in seinem Schwarzfalke, Sterncolonel Rianna Buhallin in ihr em Katamaran und Galaxiscommander Beckett Malthus in seinem schwarz-silbernen Bluthund. Sie formten den Kreis der Gleichen für Aleks Hazens Widerspruchstest. Die drei nicht sprungfähigen Maschinen hatten diesen Mangel durch angebolzte Sprungtornister ausgeglichen.
    Malvinas Fünfundneunzig-Tonnen- Würger und Aleks' fünfundfünfzig Tonnen schwerer Gierfalke standen sich nach der Landung auf tausend Meter weißblauem Eis gegenüber, über das ein ruheloser Wind körnigen Alt-schnee trieb.
    Als erfahrene Feldkommandeure wussten die beiden, dass die Verteidiger dem Desant mit einem Hieb den Kopf abschlagen konnten, falls es ihnen gelang, das Landungsschiff abzuschießen. Als Clanner gingen sie dieses Risiko ein. Manche Dinge mussten einfach sein. Außerdem befanden sie sich weitab von jeder Zivilisation. Es war

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