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Der Fotograf

Der Fotograf

Titel: Der Fotograf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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es an der Tür.
    Das schrille Geräusch fuhr ihm in die Glieder, und er zuckte heftig zusammen.
    Er holte tief Luft.
    Wer kann das sein?, dachte er.
    Mein Gott.
    Er atmete noch einmal tief durch. Was zum Teufel soll das werden? Es ist vier Uhr morgens.
    Es klingelte wieder, ein paarmal hintereinander.
    Ihm drehte sich alles im Kopf, als er an die Tür trat. Er sah durch den kleinen, runden Spion.
    Draußen stand die Polizistin.
    Sein Herz rutschte in die Magengegend, und er hätte sich am liebsten übergeben. Er kämpfte das Gefühl herunter und griff nach dem Türknauf.
    Kaum hörte sie, wie jemand sich anschickte, die Tür zu öffnen, fasste sich Detective Barren an den Rücken, wo sie die Neunmillimeter zwischen Bluse und Gürtel gesteckt hatte. Sie verbarg die Waffe unter der Papiertüte im anderen Arm und hielt sie in Augenhöhe, sobald die Tür aufging.
    Dann hielt sie Martin Jeffers den Lauf direkt vor die Nase.
    Sie sah, dass er blass wurde und einen erstaunten Schritt nach hinten machte.
    »Keine Bewegung«, befahl sie in eiskaltem, ungerührtem Ton.
    »Ist er hier? Wenn Sie mich belügen, bringe ich Sie um.«
    Martin Jeffers schüttelte den Kopf.
    Sie machte ihm mit der Waffe ein Zeichen und schlüpfte in die Wohnung. Sie sah sich schnell um. Sie spürte, dass sie alleine waren, doch sie war nicht bereit, ihren Gefühlen zu trauen.
    »Detective, bitte stecken Sie diese Waffe weg. Er ist nicht da, und ich weiß immer noch nicht, wo er ist.«
    »Davon möchte ich mich lieber selbst überzeugen.« Vor sichtig lief sie gerade mal so weit, dass sie einen Blick in die anderen Zimmer werfen konnte. Dabei bewegte sie den Lauf der Pistole nur wenig, damit sie ihn jederzeit auf Martin Jeffers richten konnte. Nach einer kurzen Inspektion kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und machte dem Doktor Zeichen, sich zu setzen.
    »Ich fasse es nicht, dass …«, fing Martin Jeffers an, doch sie unterbrach ihn.
    »Mir ist es egal, was Sie fassen oder nicht.«
    Sie schwiegen beide. Nach einer Weile ergriff er das Wort.
    »Wir waren gestern Vormittag verabredet. Nicht hier. Nicht um diese Zeit. Was soll das Ganze? Und stecken Sie endlich diese Kanone weg. Die macht mir Angst.«
    »Genau das ist auch meine Absicht. Und ich stecke sie weg, wenn es mir passt.«
    Sie starrten einander weiter an.
    »Wo ist er?«, fragte sie.
    »Ich sagte Ihnen bereits, ich weiß es nicht.«
    »Können Sie ihn finden?«
    »Ich weiß nicht. Nein. Vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber bestimmt nicht …«
    »Ich hab nicht allzu viel Zeit. Keiner von uns.«
    Martin Jeffers fasste sich. Er ignorierte ihre rätselhafte Bemerkung.
    »Hören Sie, Detective, was haben Sie hier mitten in der Nacht zu suchen? Wir hatten eine Verabredung, und Sie lassen sich einfach nicht blicken. Und dann schneien Sie mir nichts, dir nichts um vier Uhr morgens hier herein und bedrohen mich mit einer Waffe. Was soll das, zum Teufel?«
    Detective Barren setzte sich ihm gegenüber. Die Pistole hing immer noch zwischen ihnen in der Luft. Sie zog den Briefumschlag mit Douglas Jeffers’ Wohnungsschlüssel aus der Tasche und warf ihn dem Bruder hin.
    Er starrte ihn an. »Wo zum Teufel haben Sie den her?«
    »Von Ihrem Schreibtisch.«
    »Sie sind bei mir eingebrochen? Gott im Himmel, was für eine Polizistin sind Sie eigentlich?«
    »Hätten Sie ihn mir gegeben?«
    »Nie im Leben.«
    Jeffers kochte vor Wut und wollte aus dem Sessel springen. Sie hob die Waffe.
    Er starrte sie an und sackte zurück.
    »Drohen ist kindisch«, meinte er.
    »Ich war in der Wohnung Ihres Bruders«, erklärte sie.
    »Und?«
    Sie hatte die Papiertüte vor ihre Füße gelegt. Sie fasste hinein und zog das Foto von Susan heraus.
    »Das ist meine Nichte«, erklärte sie bitter.
    »Ja, aber …«
    »Das habe ich in der Wohnung Ihres Bruders gefunden.«
    Martin Jeffers drehte sich der Kopf. Er atmete schwer. »Dann muss es irgendeine Erklärung dafür geben …«, brachte er heraus.
    Ihre Stimme klang wie ein frostiger Morgen. »Die gibt es auch.«
    »Ich meine, er muss …«
    Sie unterbrach ihn. »Ersparen Sie mir irgendwelche dämlichen Entschuldigungen.«
    »Ich meine, es gibt viele Möglichkeiten, wie er an dieses Bild herangekommen sein könnte … immerhin ist er Fotograf.«
    Sie sagte nichts, sondern griff erneut in die Tüte und zog ein weiteres Bild heraus. Das warf sie Martin Jeffers hin. Wieder betrachtete er die beiden Fotos intensiv.
    »Aber das ist nicht dieselbe Frau«, sagte er nach einer Weile. Sie

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