Der Fotograf
leid …«, stammelte sie.
Er sah sie an.
»Irgendwelche Fragen?«, fragte er.
Sie schüttelte hastig den Kopf.
Er lachte auf. »Dachte ich mir.«
Wieder stürzte ihr Herz im freien Fall in die Tiefe. Sie kämpfte gegen einen hysterischen Anfall an.
Sie hörte ein Klicken und verdrehte den Kopf, um zu sehen, was es war.
»Zeit, dich für einen Fototermin zurechtzumachen«, meinte er.
Er hielt eine OP-Schere hoch.
Das stumpfe Metall fühlte sich kalt an. Sie zitterte bei dem Geräusch und stöhnte bei dem Gedanken, dass es nicht anders hatte kommen können. Gott, ich hab’s gewusst. Er schnitt behutsam, doch unbeirrbar durch den Stoff ihrer Jeans.
Zuerst trennte er ein Hosenbein vom Knöchel bis zur Taille auf, dann das andere. Sorgfältig faltete er die Kleidungsreste zusammen und legte ihre Beine frei. Sie zitterte, als sie merkte, wie er ihr unter das Kreuz fasste, um ihr Gesäß vom Bett zu heben. Nachdem er die zerschnittene Jeans entfernt und in eine Ecke geworfen hatte, ließ er sie wieder auf die Matratze herunter. Sie schloss die Augen und spürte, wie die Schere mit der gleichen schrecklichen Präzision ihre Bluse entlangglitt. Sie merkte, wie ihr BH entfernt wurde, und fühlte den kalten Stahl an ihren Hüften, als er sich daranmachte, den Slip aufzuschneiden.
Wieder schluchzte sie.
Eine Woge der Qual und der Scham und der Hilflosigkeit schlug über ihr zusammen. Was jetzt geschehen würde, schien ihr so dumpf, so offensichtlich und so unvermeidbar, dass es ihr kaum noch Angst bereitete. Tu’s einfach, bitte, damit ich es hinter mir habe.
Sie wartete darauf, sein Gewicht auf ihrem Körper zu fühlen. Die Sekunden dehnten sich zu Minuten, und sie merkte, dass sie fror. Die Augen immer noch fest geschlossen, fing sie an zu zittern.
Sie hörte nichts weiter als seinen Atem in unmittelbarer Nähe.
Ihr wurde bewusst, wie die Zeit verstrich.
Ihr kam ein schrecklicher Gedanke: Mein Gott, wenn er nun nicht kann? Wenn seine Frustration … Sie befahl sich, den Gedanken fallenzulassen, und öffnete langsam die Augen. Er saß einfach nur neben ihr. Als er sah, dass sie die Augen offen hatte, musterte er ihren Körper von oben bis unten.
»Du weißt natürlich, dass ich tun könnte, was ich will?«
Sie nickte.
»Spreiz die Beine.«
Sie gehorchte, soweit es die Fesseln erlaubten.
Sie hörte das Sirren einer Kamera, und hinter ihren zugekniffenen Augen leuchtete es rot, als ein Blitz explodierte. Es gab noch eine Explosion und eine dritte.
Langsam schlug sie die Augen auf.
»Gut«, sagte er und steckte die Kamera wieder in eine Tasche.
Nervös versuchte sie, die Beine wieder zu schließen.
»Werden Sie mich …«, fing sie an, doch ihre Worte gingen in einem weiteren Schlag ins Gesicht unter.
»Ich dachte, die Lektion hätten wir gelernt?«, herrschte er sie an.
Er schlug sie wieder.
Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten.
»Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid«, rief sie. »Bitte nicht schlagen.«
Er sah sie nur an.
»Okay. Du kannst deine Frage stellen.«
Sie schluchzte.
»Raus damit!«
»Werden Sie, werden Sie mich vergewaltigen?«
Er schwieg.
»Muss ich das?«, erwiderte er schließlich. Er legte die Hand auf ihr Geschlecht. Sie fühlte, wie sich ihre Haut unter seinen Fingern zusammenzog.
Dann schlug er sie erneut. Sie schnappte nach Luft.
»Ich hab dich was gefragt. Lass mich nicht warten.«
»Gott, nein, ja, ich weiß nicht, was immer Sie wollen, bitte.«
»Gut.«
Er stand auf und ging ans Fußende des Bettes. Sie hob den Kopf, um ihn zu sehen. Er hielt etwas Kleines, Blitzendes hoch.
»Erkennst du, was das ist?«
Sie stöhnte. In ihrem Kopf wurde es dunkel.
»Ich war schon immer von der einfachen Rasierklinge fasziniert. Sie könnte deine Kehle so sauber durchtrennen, dass du es erst merken würdest, wenn dir das Blut in die Gurgel fließt.«
Voller Entsetzen riss sie die Augen auf.
Er sah sie scharf an. Dann senkte er die Klinge langsam und glitt damit die dicke Haut an ihrem großen Zeh entlang.
»Bitte«, setzte sie an, verstummte aber, als er sie wütend anfunkelte. Er trat an ihre Seite und berührte mit der Klinge ihre Hüfte. Sie spürte zwar nichts, sah jedoch, wie auf ihrer Haut eine dünne, wenige Zentimeter lange Blutlinie erschien.
»Betrachte mich als eine Rasierklinge«, sagte er.
Er trat neben ihren Oberkörper und glitt mit der Klinge ihren Oberarm entlang. Er war fast außerhalb ihres Gesichtsfeldes, und sie konnte nur vage einen
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