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Der Frauenhaendler

Der Frauenhaendler

Titel: Der Frauenhaendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giogio Faletti
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zukommen, damit er sich ein Laster leisten kann, oder ich gönne ihm eine Runde mit einem meiner Mädchen.
    Welche der beiden Entlohnungen ihm lieber ist, habe ich nie herausgefunden.
    Ihm im Ricovero Attrezzi gegenüberzustehen war eine Überraschung. Die ich, als ich mich dem Tisch näherte, zu verbergen versuchte.
    Milla erhob sich.
    »Ich muss mit dir reden. Was hältst du davon, wenn wir ein paar Minuten vor die Tür gehen?«
    Der Tonfall seiner Stimme ließ darauf schließen, dass ich keinen Jolly gezogen hatte.
    »In Ordnung.«
    Carla schaute mich an, und die Fragezeichen waren ihr ins Gesicht geschrieben. Ich beruhigte sie mit einem schnellen Blick. Dann entschuldigte ich mich bei Cindy und Barbara und ging hinter meinem Besucher her zum Ausgang.
    Im diffusen Licht des Parkplatzes gingen wir schweigend ein paar Schritte, außer Hörweite des Parkwächters, der an der Wand zu unserer Rechten lehnte und eine Zigarette rauchte. Als wir auf Höhe meines Wagens ankamen, offenbarte sich Milla.
    »Wir beide müssen zusammen eine Sache durchziehen.«
    »Was für eine Sache?«
    »Das weißt du besser als ich. Meine Aufgabe ist nur, ein Köfferchen zu begleiten und sicherzustellen, dass ein bestimmter Umschlag sein Ziel erreicht.«
    Das kam ziemlich überraschend. Ich hätte weder gedacht, dass Stefano Milla auf der Gehaltsliste von Tano Casale stehen könnte, noch dass er das so offen aussprechen würde.
    Vielleicht spiegelte sich die Überraschung auf meinem Gesicht wider. Der Polizist muss meine Irritation als Entsetzen missdeutet haben und begann ungefragt, sich zu rechtfertigen, bester Beweis dafür, dass Schuldgefühle auf bestimmten Wegen ein schlechter Begleiter sind.
    »Schau nicht so überrascht, Bravo. Und keine Moralpredigt bitte. Du bist der Letzte, der an so etwas auch nur denken darf.«
    Ich zuckte mit den Achseln und steckte mir eine Zigarette an.
    »Was du machst, ist deine Sache. Ich suche keinen Ärger und werde auch keinen machen.«
    »Sehr gut. Weise Entscheidung. Also, wie läuft das Ganze ab?«
    »Komm übermorgen um elf in die Via Roma in Cesano Boscone, zur Filiale der Credito Romagnolo.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles. Ich werde mich dort mit einer Person treffen, und du kannst dann die Übergabe vornehmen, die du vornehmen sollst. Sonst noch etwas?«
    Er ließ sich Zeit mit der Antwort. Ich merkte, dass er nicht zögerte, sondern mich musterte. Besonders meine Miene, mit der ich auf seine Gegenfrage reagieren würde.
    »Könnte sein. Hast du die Geschichte mit Salvatore Menno verfolgt?«
    Das war nun schon die zweite Person, die mich an diesem Abend darauf ansprach, und zwar mit fast denselben Worten. Allerdings war mir nicht klar, in welcher Funktion Milla dieses Thema aufbrachte, ob in der des Gesetzesvertreters oder in der des Mannes, der aus Eigeninteresse auf die andere Seite übergewechselt war. Ich hob den Kopf, um Witterung aufzunehmen, und was ich dann roch, gefiel mir überhaupt nicht.
    »Klar. Im Fernsehen wurde darüber geredet.«
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr kürzlich eine Meinungsverschiedenheit hattet.«
    Unvermittelt stieg eine höhnische Stimme in meiner Erinnerung auf und hallte in meinem Kopf wider, als stünde jetzt nicht Milla vor mir, sondern die Tulpe.
    Los, graben. Auch wenn dein schöner Anzug ein wenig dabei zerknittert. Wenn du möchtest, kann ich ihn hinterher für dich in die Reinigung bringen.
    Und dann die gedämpften Geräusche
    pfft … pfft … pfft …
    die das Leben mit dem Tod vertauschten.
    »Das war ein psychopathischer Bastard. Ich weiß nicht, wer ihm den Dienst erwiesen hat, aber die Person muss ein mehr als plausibles Motiv gehabt haben.«
    »Da kann ich im Prinzip nur zustimmen.«
    Milla hielt einen Moment inne. Als er fortfuhr, ließ sein aus dem Halbdunkel hervortretendes vernarbtes Gesicht seine Worte noch weniger vertrauenerweckend erscheinen.
    »Allerdings könnten bestimmte Gerüchte, die mir zu Ohren gekommen sind, auch den ermittelnden Polizisten zu Ohren kommen.«
    Du stehst auf beiden Seiten , dachte ich.
    Der Gedanke, nicht nur Tano Casale, sondern auch noch die Polizei im Nacken zu haben, war nicht sehr angenehm. Ich blieb vage und erzählte ihm eine halbe Wahrheit, die mir dementsprechend auch nur die halbe Sicherheit verlieh.
    »Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Das wissen nur du und die Tulpe. Leider ist er nicht mehr in der Lage, das zu bestätigen.«
    »Was soll ich also tun?«
    »In Anbetracht der Zuneigung, die

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