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Der Frauenhaendler

Der Frauenhaendler

Titel: Der Frauenhaendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giogio Faletti
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ich dir entgegenbringe, wäre es besser, wenn du für die vergangene Nacht ein hieb- und stichfestes Alibi hättest.«
    Carlas Stimme überraschte uns beide.
    »Das hat er auch.«
    Wir drehten uns um und sahen sie vor uns stehen, schön und strahlend, trotz des wenigen Lichts. Sie muss über innere Reserven verfügen, um die Augen in dieser Weise glänzen lassen zu können.
    Jetzt trat sie auf mich zu und stellte sich neben mich.
    »Wir waren letzte Nacht zusammen. Die ganze Nacht.«
    Milla betrachtete sie, bevor er antwortete. In seinem Tonfall lag die gebührende Anerkennung für Carlas Worte und ihr Äußeres.
    »Signorina, sollten Sie bereit sein, das im Bedarfsfall einem Richter gegenüber zu schwören, wird Bravo keinerlei Probleme bekommen.«
    »Natürlich bin ich dazu bereit.«
    »Sehr gut.«
    Milla hob den Arm und schob eine Manschette hoch, um auf die Uhr zu schauen.
    »Ich fürchte, ich muss diese sympathische Gesellschaft jetzt verlassen. Was Sie betrifft, Signorina …?«
    »Carla. Carla Bonelli.«
    »Es gibt Menschen, die mehr als bereitwillig töten würden, um eine Zeugin wie Sie zu haben. Auf Wiedersehen.«
    Ohne eine Antwort auf seinen Abschiedsgruß abzuwarten, drehte er sich um und ging in Richtung einer Gruppe von Autos, die unter den Laternen am Straßenrand parkten. Nach wenigen Schritten blieb er stehen, wandte uns erneut das Gesicht zu und besiegelte mit einem Satz unser Schicksal.
    »Manchmal haben nur die Dummen und die Unschuldigen kein Alibi.«
    Dann ging er, und wir hörten den Lärm einer zuschlagenden Tür und eines sich entfernenden Wagens. Carla und ich blieben inmitten der blank geputzten Autos mit der ungeklärten Situation zurück.
    Doch vielleicht konnte Carla ein wenig Licht in die Sache bringen.
    »Zwei Dinge musst du mir bitte erklären.«
    Aufmerksam wartete Carla darauf, dass ich meinen Satz beendete.
    »Erstens: Warum bist du mir gefolgt? Zweitens: Warum hast du gelogen?«
    In ihre Stimme schlich sich eine herausfordernde Note, von der ich nicht wusste, ob sie beabsichtigt war.
    »Ich bin dir gefolgt, weil mir der Typ nicht gefällt. Ich habe gelogen, weil du mir gefällst. Und weil ich Vertrauen zu dir habe.«
    Ich hielt es für angebracht, ihr die Tatsachen vor Augen zu führen. Entschieden und deutlich. Nicht aus Ehrlichkeit, sondern um Eindruck zu schinden.
    »Hier geht es um Mord.«
    Schlagartig wurde auch sie entschieden und deutlich. Es blieb nur noch schwarz oder weiß.
    »Bist du es gewesen?«
    Ich sagte die Farbe an.
    »Nein.«
    »Siehst du? Es kann also keine Probleme geben, wenn wir sagen, dass wir die Nacht zusammen verbracht haben.«
    Sie drehte sich um und ging ohne jede Eile auf den Eingang zu, aus dem ein Licht fiel, das bestimmte Schatten nicht vertreiben konnte. Ich folgte ihr, und auf diesem kurzen Abschnitt hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, Teil von etwas zu sein. Ich dachte an den Psychologen, der mich nach dem Zwischenfall eine gewisse Zeit betreut hatte. Damals hatte das nichts genützt, weil ich nur fliehen wollte. Jetzt fragte ich mich plötzlich, was für eine Hilfe ich nun, da dieser Impuls wie durch einen Zauber verschwunden war, wohl von ihm erwarten könnte.
    Wir kamen zum Tisch zurück, wo Cindy und Barbara gerade den ersten Gang beendeten. Der Champagner war schon zur Hälfte ausgetrunken. Mein Steak war kalt, und der Salat war im Essig zusammengefallen. Das, was von Carlas Risotto Milanese übrig war, hatte sich in einen kompakten gelben Block verwandelt.
    Cindy, die Stefano kannte, richtete ihre blauen Augen auf mich. Ihr amerikanischer Akzent ließ ihre Pasta al pomodoro e basilico gleich ein bisschen weniger italienisch erscheinen.
    »Probleme?«
    Ich lächelte sie an, falsch wie Judas.
    »Nicht die geringsten.«
    Barbara tupfte sich mit der Serviette die Mundwinkel ab.
    »Möchtest du uns nicht endlich erzählen, was es mit diesem großen Ereignis auf sich hat?«
    Ich setzte mich, beugte mich zu ihnen vor und senkte ein wenig die Stimme.
    »Morgen habt ihr einen Termin an einem Ort, wo du und Cindy schon einmal gewesen seid. In Lesmo, in der Villa von Lorenzo Bonifaci.«
    Ich ließ Carla Zeit, den Namen sacken zu lassen. Ihr Gesichtsausdruck war die Bestätigung, dass sie ihn kannte und beeindruckt war.
    »Morgen um drei sollt ihr euch an der Piazza San Babila einfinden und alles dabeihaben, was ihr für eine Nacht außer Haus braucht. Ein Wagen wird euch abholen und zum Ziel bringen. Die Konditionen sind

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