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Der Frauenhaendler

Der Frauenhaendler

Titel: Der Frauenhaendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giogio Faletti
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dieser Sache anvertraut, ohne zuerst ein paar Informationen über dich einzuholen? Zu irgendetwas muss es ja gut sein, wenn man einen Polizeiinspektor auf der Gehaltsliste stehen hat.«
    Ich nehme die Sache als selbstverständlich hin.
    »Das ist klar.«
    Tano betrachtet noch einmal den Wettschein. Dann legt er ihn vor sich auf den Tisch, wie um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
    »Bleibt noch die Kleinigkeit mit Salvos Tod. Ich möchte, dass du mir sagst, was du weißt, und während du es sagst, möchte ich dich sehen.«
    Nach außen hin scheine ich ruhig zu sein. Innerlich bin ich es ganz und gar nicht.
    »Ich weiß absolut nichts darüber. In der Nacht, in der es geschehen ist, war ich mit einer Frau zusammen.«
    Er schaut mich aufmerksam an. Er wartet auf die Fortsetzung.
    Manchmal haben nur die Dummen und die Unschuldigen kein Alibi …
    Ich stütze die Ellbogen auf den Tisch und beuge mich zu ihm vor.
    »Tano, wenn ich wohlwollend über mich selbst reden darf, würde ich sagen, dass ich eher ein Diplomat als ein Mann der Tat bin. Ich habe nie eine Waffe besessen, und ich werde nie eine besitzen. Als ich Ärger mit Menno hatte, bin ich zu dir gekommen und habe versucht, die Sache wie eine geschäftliche Angelegenheit zu regeln. Ruhig, friedlich und mit Gewinn für uns beide. Den Beweis hast du vor Augen.«
    Ich zeige auf den Wettschein, um das Gesagte zu bekräftigen und den Boden für meine nächsten Worte zu bereiten.
    »Und ich denke, dass dabei sogar noch mehr drin wäre. Wenn du erlaubst, hätte ich eine Idee, wie du den Betrag innerhalb einer Stunde noch verdoppeln könntest.«
    In seinen Augen leuchtet ein Licht auf. Die Spaghetti sind alle, und sein Interesse für die neue Sache ist erwacht. Einen Funken Glaubwürdigkeit muss ich mir wohl erworben haben. Tano trinkt einen Schluck Wein.
    »Ich höre.«
    »Gibt es in deinem Kundenkreis jemanden, der im Bankensektor arbeitet? Vielleicht jemanden, der dem Laster des Spiels frönt und dir einen Haufen Geld schuldet?«
    Ich sehe, dass er neugierig ist, worauf die Geschichte hinausläuft.
    »Könnte sein. Erzähl weiter.«
    Ich versuche, ihm meine Idee so überzeugend wie möglich darzulegen. Die Sache ist ein bisschen riskanter als die, die einen Totoschein mit einem Wert von vierhundertneunzig Millionen in seinen Besitz gebracht hat. Die Ausführung ist ein bisschen komplizierter und verlangt nach einem unerschrockenen Mann, was ich sogar noch betone, statt es herunterzuspielen. Was auch immer Tano erreicht hat und wie gerissen auch immer er sein mag, er ist dennoch der Mann von der Straße geblieben, der sich mit allen Mitteln, über die er dank Mut und Skrupellosigkeit verfügt, durchzusetzen weiß. Und der Herausforderungen liebt.
    Tatsächlich nimmt er sie an.
    »Das könnte klappen. Himmel, das könnte wirklich klappen.«
    Er lächelt und trinkt in einem Zug seinen Wein aus, euphorisch und selbstzufrieden angesichts der Aussichten, die meine Worte ihm eröffnet haben.
    »Diese Dummköpfe würde ich wirklich in den Arsch ficken. Vierhundertneunzigmillionenfach den Schwanz in den Arsch.«
    Nachdem er die Idee zur Genüge ausgekostet hat, erinnert er sich an mich.
    »Willst du einen Anteil an der Sache?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Wie schon gesagt, ich bin kein Mann der Tat. Ich bin ein kleiner Fisch, und das möchte ich auch bleiben.«
    Tano begegnet meinen Worten mit einem Gesichtsausdruck, der Unausweichlichkeit verheißt.
    »Ich fürchte, dieses Mal wirst du ein wenig über dich hinauswachsen müssen, junger Mann.«
    Er betrachtet mich mit seinen dunklen Augen, in denen ein gewisses Wohlwollen liegt. Echt oder gespielt, das sei dahingestellt.
    »Du gefällst mir, Bravo. Ich möchte, dass du dich um die Sache kümmerst. Du hast ein erstklassiges Köpfchen.«
    »Danke. Ich würde aber bevorzugen, dass es auf dem Körper sitzen bleibt. Deshalb möchte ich nichts damit zu tun haben.«
    »In dieser Welt kann man sich nicht immer raushalten.«
    Soll heißen: Du steckst mit drin, Junge. Keine Widerrede.
    Ich betrachte ihn. Das ist genau die Reaktion, die ich provozieren wollte. Ich hatte ihn nicht offen darum bitten können, er musste selbst darauf kommen. Trotz allem war es mir noch nicht ganz gelungen, den letzten Schatten des Zweifels zu vertreiben. Gegenüber einem Menschen von seiner Geisteshaltung wird das wohl kaum jemandem so leicht gelingen, fürchte ich. Andererseits habe ich Gnade vor seinen Augen gefunden, und das ist schon einmal ein

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