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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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verneigte sich ebenfalls, nahm das Beglaubigungsschreiben aus den Händen des Gebers, reichte es Lenet und machte den Edelleuten ein Zeichen, auf ihre Seite zu gehen.
    Diesem Beispiel folgten alle Edelleute. Jeder kam mit einem Beglaubigungsschreiben entweder von Herrn von Larochefoucault, oder von Herrn von Bouillon, oder von Herrn von Turenne, übergab den Brief und ging zur Rechten der Prinzessin. Als die rechte Seite voll war, hieß die Prinzessin die Edelleute sich zu ihrer Linken aufstellen.
    So entleerte sich der Hintergrund des Saales allmählich. Schließlich blieben nur noch Cauvignac und seine Leute als einsame Gruppe zurück, nach der jeder mißtrauisch murmelnd einen Blick des Zornes und der Drohung richtete.
    Lenet schaute nach der Tür. Die Tür war auf sein Geheiß wohl verschlossen. Er wußte, daß sich dahinter ein Kapitän mit zwölf bewaffneten Leuten hielt. Dann sein Auge wieder auf die Unbekannten lenkend, fragte er: »Und wer seid Ihr, meine Herren? Werdet Ihr uns die Ehre erweisen, Euch zu nennen und uns Eure Beglaubigungsschreiben zu zeigen?«
    Bang schauten Ferguzon und die andern vier auf ihren Führer; dieser aber blieb, majestätisch in seinen Mantel drapiert, ganz unempfindlich.
    Auf Lenets Aufforderung machte er zwei Schritte vorwärts, verbeugte sich anmaßend und sagte: »Madame, ich heiße Roland von Cauvignac und bringe für den Dienst Eurer Hoheit diese fünf Edelleute, die den ersten Familien der Guienne angehören, aber das Inkognito zu bewahren wünschen.«
    »Ihr seid wohl nicht nach Chantilly gekommen, ohne von irgend jemand empfohlen worden zu sein, meine Herren,« sagte die Prinzessin, indem sie mit Mißbehagen an den Lärm dachte, den die Festnahme dieser sechs Verdächtigen erregen mußte. »Wo ist Euer Beglaubigungsschreiben?«
    Cauvignac verbeugte sich wie ein Mensch, der die Richtigkeit einer Forderung anerkennt, durchwühlte sein Wams und zog ein viereckig gefaltetes Papier hervor, das er Lenet mit der tiefsten Verbeugung übergab.
    Lenet öffnete, las, und der freudigste Ausdruck entrunzelte sein zusammengezogenes Gesicht.
    »Madame,« sagte er, sich an das Ohr der Prinzessin neigend, »schaut, welch ein Glück, ein Blankett von Herrn von Epernon!«
    »Mein Herr!« rief die Prinzessin mit dem anmutigsten Lächeln, »Dank, dreifachen Dank für meinen Gemahl, Dank für mich, Dank für meinen Sohn!«
    Das Erstaunen machte alle Zuschauer stumm.
    »Mein Herr,« sagte Lenet, »dieses Schriftstück ist zu kostbar, als daß es Eure Absicht sein kann, es uns ohne Bedingung abzutreten. Diesen Abend nach dem Essen sprechen wir darüber, wenn es Euch gefällig ist, und Ihr werdet uns sagen, wie wir Euch angenehm sein können.«
    Damit steckte Lenet das Blankett ein, das Cauvignac zart genug war, nicht zurückzuverlangen.
    »Zu Tische, meine Herren!« rief die Prinzessin.
    Die Flügel der Seitentüren öffneten sich bei diesen Worten, und man sah ein herrliches Abendessen in der großen Galerie des Schlosses aufgetragen.
    Das Mahl war ebenso lärmend als prächtig, und ein Hoch nach dem andern auf die Prinzessin, ihren Gemahl, die Prinzessin-Witwe und den Herzog von Enghien durchbrauste den Saal.
    Gegen neun Uhr entfernte sich die Prinzessin mit dem Herzog von Enghien und ließ so den Gästen die Freiheit, den Schmaus bis zu einer beliebigen Stunde der Nacht zu verlängern. Lenet hatte ihr zugeflüstert: »Eure Hoheit wolle nicht vergessen, daß wir um zehn Uhr aufbrechen.«
    Es war also Zeit sich vorzubereiten.
    Währenddessen wechselten Lenet und Cauvignac einen Blick. Lenet stand auf, Cauvignac tat dasselbe; Lenet entfernte sich durch eine kleine Tür in der Ecke der Galerie, Cauvignac verstand ihn sofort und folgte ihm.
    Nachdem sie hier Platz genommen hatten, sagte Lenet, um mit einem Schlag das Vertrauen Cauvignacs zu gewinnen, »ich gebe Euch hier vor allem Euer Blankett zurück. Es gehört wohl Euch, nicht wahr?«
    »Mein Herr,« antwortete Cauvignac, »es gehört dem, der es besitzt, da, wie Ihr sehen könnt, kein anderer Name darauf steht, als der des Herzogs von Epernon.«
    »Wenn ich Euch frage, ob es Euch gehört, so frage ich, ob Ihr es mit der Bewilligung des Herzogs besitzt?« – »Ich habe es von seiner eigenen Hand.«
    »Es ist also weder entwendet, noch durch Gewalt erpreßt – ich sage nicht durch Euch, sondern durch irgend einen, von dem Ihr es etwa empfangen habt. Ihr habt es vielleicht nur von zweiter Hand.«
    »Es ist mir, sage ich Euch, von dem Herzog

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