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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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wenn diese erhabene Prinzessin ihn erkennen, in ihrem Schlosse Chantilly einen Abscheu gegen ihn fassen sollte, wie sie Mißtrauen in dem Gasthause des Meisters Biscarros gegen ihn gefaßt hatte; wenn sie glauben sollte, er wolle, mit einem offiziellen Titel, mit einem königlichen Titel ausgerüstet, Verfolgungen fortsetzen, die gegen den Vicomte oder die Vicomtesse von Cambes verzeihlich, aber frech und fast verbrecherisch erschienen, wenn es sich um eine Prinzessin von Geblüt handelte.
    »Aber,« dachte er plötzlich, »ist es möglich, daß eine Prinzessin von diesem Namen, von diesem Range allein mit einem einzigen Diener reiste?«
    Und wie es immer bei einer solchen Gelegenheit geschieht, wo sich der schwankende, gestörte Geist auf etwas zu stützen sucht, so schaute Canolles verwirrt um sich her, und seine Augen hefteten sich auf das Porträt der ihren Sohn an der Hand haltenden Frau.
    Bei diesem Anblick durchzuckte plötzlich ein Licht seinen Geist, und unwillkürlich machte er einen Schritt, um sich dem Gemälde zu nähern.
    Die falsche Prinzessin konnte sich ihrerseits eines leichten Schreies nicht enthalten, und als sich Canolles bei diesem Schrei umwandte, sah er, daß ihr bereits verschleiertes Gesicht nunmehr völlig maskiert war.
    »Oh, oh!« fragte Canolles zu sich selbst, »was soll das bedeuten? Entweder ist es die Prinzessin, die ich auf dem Wege von Bordeaux getroffen habe, oder man betört mich durch eine List, und es liegt keine Prinzessin in diesem Bett. In jedem Fall werden wir sehen.«
    »Madame,« sagte er plötzlich, »ich weiß nun, was ich von Eurem Stillschweigen denken muß, und ich habe erkannt ...«
    »Was habt Ihr erkannt?« rief lebhaft die Dame im Bett.
    »Ich habe erkannt,« erwiderte Canolles, »daß ich so unglücklich war, Euch dieselbe Meinung einzuflößen, die ich bereits der Frau Prinzessin-Witwe einflößte.«
    »Ah,« machte unwillkürlich die Stimme mit einem Seufzer der Erleichterung.
    Canolles' Satz war keineswegs logisch; aber der Schlag war getan. Canolles hatte die ängstliche Bewegung bemerkt, die ihn früher unterbrach, und die freudige Bewegung, die seinen letzten Worten folgte.
    »Nur,« fuhr der Offizier fort, »nur bin ich darum nicht minder genötigt, Eurer Hoheit zu sagen, so unangenehm mir auch die Sache sein mag, daß ich im Schlosse bleiben und Eure Hoheit überall, wohin sie zu gehen belieben wird, begleiten muß.«
    »Also kann ich nicht einmal in meinem Zimmer allein sein?« rief die Prinzessin. »Oh, mein Herr, das ist mehr als unwürdig!«
    »Ich habe Eurer Hoheit bereits bemerkt, daß meine Instruktionen so lauten; aber Eure Hoheit mag sich beruhigen,« fügte Canolles, einen durchdringenden Blick auf die Dame des Bettes heftend und jedes Wort besonders betonend, hinzu, »sie muß besser als irgend jemand wissen, daß ich der Bitte einer Frau Folge zu leisten verstehe.«
    »Ich!« rief die Prinzessin mit einem Tone, in dem mehr Verlegenheit als Erstaunen lag. »In der Tat, mein Herr, ich weiß nicht, was Ihr damit sagen wollt. Ich kenne die Umstände nicht, auf die Ihr anspielt.«
    »Madame,« fuhr der Offizier, sich verbeugend fort, »ich glaubte, der Kammerdiener, der mich einführte, hätte Eurer Hoheit meinen Namen genannt. Ich bin der Baron von Canolles.«
    »Wohl!« sagte die Prinzessin mit ziemlich fester Stimme, »was ist mir daran gelegen, mein Herr?« – »Ich glaubte bereits die Ehre gehabt zu haben, Eurer Hoheit angenehm zu sein.«
    »Mir, ich bitte, wie das?« fragte die Stimme mit einer Unruhe, die Canolles an einen gewissen sehr zornigen, aber zugleich sehr furchtsamen Ton erinnerte, der in seinem Gedächtnis geblieben war.
    Canolles dachte, er sei weit genug gegangen; überdies war er seiner Sache so gut wie sicher.
    »Indem ich meine Instruktionen nicht nach dem Buchstaben erfüllte,«, erwiderte er mit der Miene der tiefsten Achtung.
    Die Prinzessin schien beruhigt und sagte: »Mein Herr, ich will Euch nicht zu einem Vergehen veranlassen. Erfüllt Eure Instruktionen, wie sie auch lauten mögen.«
    »Madame,« versetzte Canolles, »ich weiß zum Glücke noch nicht, wie man eine Frau verfolgt, also noch viel weniger, wie man eine Prinzessin beleidigt. Ich habe daher die Ehre, Eurer Hoheit zu wiederholen, was ich bereits der Frau Prinzessin-Witwe sagte, daß ich ihr untertänigster Diener sei.... Habt die Gnade, mir Euer Wort zu geben, daß Ihr das Schloß nicht ohne meine Gesellschaft verlassen werdet, und ich befreie Euch von

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