Der Fremde aus dem Meer
Tränen zu kämpfen hatte.
»Es geht uns gut, Schatz.« Margaret streichelte ihren Rücken wie einem verlorenen und wiedergefundenen Kind. »Wirklich.« Margaret sah Hank stirnrunzelnd an, und er zuckte mit den Schultern. »Was ist gesch...«
Ramsey platzte ins Haus, und Anthony folgte ihm auf den Fersen. Die Gruppe löste sich auf, und Rams Blick erfasste sofort den roten Abdruck der Hand auf Penelopes Wange und Mund.
Seine Augen verdunkelten sich, bis sie beinahe schwarz waren, sein Körper spannte sich an. »Bist du verletzt?«, flüsterte er mit eiskalter Stimme.
Sie schüttelte den Kopf. Sogar über den Küchentisch hinweg konnte sie ihn spüren, seine wachsende Wut, sein schnelleres Atmen, das Anspannen seiner Muskeln, als er sich ein schlichtes schwarzes T-Shirt über den Kopf zog, während sie ihm erzählte, was geschehen war. Und während Margaret, Hank und Anthony sie mit Fragen bestürmten, stand Ramsey nur wortlos daneben.
»Bleib hier!« Er deutete auf sie. Dann verließ er das Haus.
»Aber sie sind weg«, versuchte sie ihm zu sagen und rannte ihm nach. Er lief über den Strand, bald in die eine, bald in die andere Richtung blickend. Ein Mann in abgeschnittenen Jeans und Pullunder näherte sich ihm. Ramsey baute sich vor ihm auf, und sein beißender Tonfall war selbst aus der Entfernung noch zu hören. Sofort traten die beiden Männer auseinander und liefen für einige bange Augenblicke suchend herum, ehe Ramsey laut schreiend Alarm schlug.
Als Penny und Anthony ihn erreichten, beugte er sich über einen am Boden liegenden Körper. Vorsichtig half er einem Surfer sich aufzusetzen.
»Ich war ihm so nahe und habe ihn doch nicht gesehen«, sagte sie. Wie betäubt beugte sie sich nieder, um die Blume aufzuheben, die ihr Angreifer zerdrückt hatte.
»Ich werde die Polizei rufen«, sagte Anthony.
»Nein!« Ram drückte ein Handtuch an die blutige Schläfe des Mannes. »Er arbeitet für mich.«
»Es tut mir Leid, Captain, ich habe ihn nicht gehört«, sagte der Surfer. Er streckte seine Hand aus und nahm den blutigen Stein aus dem Sand. »Er muss eine Zwille benutzt haben, um mich aus einer solchen Entfernung treffen zu können.«
»Ramsey!«, bat sie ängstlich, und er drehte sich um und sah sie an. Sein Blick ging kurz hinab zu der zerdrückten gelben Blume, die auf ihrer Hand lag.
»Sie sind hier, um dich zu beschützen, Penelope, denn ich kann nicht überall sein.«
Außer, wenn du immer bei mir wärst, dachte sie. Dann wurden sie unterbrochen. Ramsey sprach in ein Funkgerät und sah sich um. Dann drehte er sich zu Leuten um, die sie nicht sehen konnte. Schließlich entdeckte sie sie auch. Es waren vier Männer und zwei Frauen, die in Badeanzügen und Arbeitskleidung von verschiedenen Punkten des Grundstücks herankamen. Und sie hatten Waffen.
»Sind sie schon lange hier?«
»Ungefähr eine Woche. Noal hat sie ausgewählt.« Er erhob sich und beachtete Penelope nicht weiter, während die Leibwächter ihrem Mann zu Hilfe kamen.
Anthony rieb über sein wundes Kinn, und sein Blick wanderte zwischen Penelope, Ramsey und den sich zurückziehenden Bewachern hin und her. Ramsey weiß etwas, was wir anderen nicht wissen, dachte er. Penny zog Ramsey am Arm und zwang ihn, sie anzusehen.
»Du hast vielleicht einen Augenblick Zeit, um mir das zu erklären.« Ihre Stimme klang nervös.
»Es sah nicht so aus, als ob du dich für die Angelegenheiten anderer interessiertest, noch weniger für die Probleme dieses Hauses.«
Sie kniff die Augen bis auf Schlitze zusammen. Die ironische Bemerkung war zu nahe an der Wahrheit. »Was wäre gewesen, wenn ich einen der Leute ums Haus herum gesehen und die Polizei angerufen hätte? Sie hätten verletzt werden können, und dann stünden wir jetzt alle dumm da.«
»Das möge Gott verhüten, dass dein Publikum denkt, dass du nichts weiter bist als ein mit Fehlem behafteter Mensch«, knurrte er sie von oben herab an.
»Verflucht, Ramsey!«, zischte sie. »Das hier ist mein Grundstück und...«
»Dein Haus. Das weiß ich nur zu gut. Aber wie du dich überzeugen konntest, war es durchaus notwendig.« Es entstand eine Pause. Dann sagte er. »Du hattest versprochen, das Grundstück nicht zu verlassen.«
»Ich musste weg von hier.«
Von dir, hätte sie eigentlich sagen müssen. Mein Gott, war er ihr so zuwider?
Plötzlich weiteten sich ihre Augen, und sie trat ganz dicht an ihn heran. »Du hast die ganze Zeit über gewusst, was sie haben wollen.«
Sein Blick ging
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