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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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beiden hin und her.
    Er hat alles gehört, dachte Anthony. Dann nickte er in Richtung Studierzimmer. »Vielleicht sollten wir darüber unter Ausschluss der Öffentlichkeit sprechen.«
    Ram trat zurück, wartete, bis sie eingetreten waren und schloss dann die Tür. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Türfüllung. In seinen Augen lag eine unbehagliche Mischung aus Wut und Sehnsucht.
    »Warum bist du noch einmal dorthin geflogen?«, wollte Penny im selben Augenblick wissen, als sich die Tür geschlossen hatte.
    »Für Ramsey.«
    Langsam ließ Ram die Arme sinken und straffte sich. »Du hast dich für mich zu Brei schlagen lassen?«
    »Wohl kaum.« Anthony schmunzelte etwas gezwungen. »Aber du brauchtest das.« Er fuhr mit der Hand in seine Jacke und holte einen breiten Umschlag hervor.
    Penny starrte darauf, und plötzlich war sie wieder fünfzehn und
    brauchte einen Namen, ein Geburtsdatum, ein neues Leben. »Es ist eine Geburtsurkunde«, sagte sie, ohne den Umschlag zu öffnen. Sie sah Ramsey an. »Sie macht dich legal. Sie ist ein Beweismittel für deine Identität. Und sie ist gefälscht.«
    »Was?!«
    »Natürlich ist sie gefälscht. Denn es gibt keine Dokumente über deine Existenz, Ram.«
    »Also hast du es als deine Aufgabe angesehen, mir eine zu verschaffen?« Sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske unterdrückter Wut. »Mein Gott, Anthony, du bist ein Anwalt. Das ist doch ein Gesetzesbruch! Und, um Himmels willen, ich habe es doch überhaupt nicht nötig, irgendwem zu beweisen, wer ich bin.«
    »Doch, das hast du sehr wohl nötig.« Penny trat zwischen die beiden Männer und sah Ramsey an. »Wenn du einen Führerschein haben willst, einen Bankauszug, ein Haus, oder beinahe bei allem, was du tun oder haben willst.«
    »Und die Einwanderungsbehörde sucht dich«, warf Anthony ein. »Die Seenotrettungsgesellschaft der Bahamas musste sowohl deine Rettung als auch das Fehlen von Papieren schriftlich festhalten. Ich habe zwei Anrufe von einem Agenten des Justizministeriums namens Torres auf meinem Anrufbeantworter. Er hat uns eine Woche Zeit gegeben, um die entsprechenden Dokumente vorzulegen. Andernfalls würde die Einwanderungsbehörde einschreiten. Eine Kopie hiervon ...«, er schnippte mit den Fingern gegen das Papier, »ist ihm heute Nacht per Express zugegangen.«
    »Fahr zur Hölle, Waliser!«, erklang es nach einer nervenaufreibenden Stille.
    »Ramsey!« Penny ging näher auf ihn zu.
    Doch er überging ihre Anwesenheit und starrte Anthony an.
    »Tony hat sein Leben dafür riskiert. Die Gegend auf den Philippinen, wo er hinmusste, ist nicht gerade die sicherste der Welt.«
    Ramsey zeigte nicht die geringste Spur einer Reaktion.
    »Sieh ihn dir an, um Himmels willen! Er musste eine Menge Leute daran erinnern, dass sie ihm noch eine Gefälligkeit schuldig sind, um die Urkunde in die Akten zu schmuggeln.«
    Ramseys Gesichtausdruck blieb scharf und eisig. Sein Blick durchbohrte den Waliser.
    »Ramsey, sieh mich an!«
    Ramsey tat es, und ihr Herz blieb beinahe stehen. Er sah aus, als könne er Glas essen. Er war ein ehrenhafter Mann, und es schmerzte sie mehr als alles andere, zu sehen, wie ihm diese Sache zu Herzen ging. »Es gab keine andere Möglichkeit, und das weißt du auch.«
    Ramsey sah sie aufmerksam an. Mit Vernunft und Logik versuchte er, gegen seine Gefühle anzukämpfen. Es war leider wahr, aber es missfiel ihm, mit einer Lüge zu leben. Schließlich ließ er die Schultern sinken und nahm die Urkunde entgegen, wobei er mit dem Daumen über das erhabene Siegel des Staates Massachusetts strich. »Zumindest hast du mir das richtige Alter verpasst«, murmelte er. Penny und Anthony tauschten unbehagliche Blicke.
    »Es gibt da noch eine Alternative«, sagte Anthony und wartete, bis Penny und Ram ihn ansahen. »Ihr beide heiratet.«
    »Kommt nicht in Frage!«, platzte Penny heraus. Und ihre Antwort, die keinen Zweifel aufkommen ließ, fuhr wie ein Messer tief in Rams Seele.
    »Jawohl, denn ich werde kämpfen, um in meinem Land bleiben zu können.« Er sah auf sie hinab, und seine Verletztheit zeigte sich in seinem harschen Ton. »Aber dafür werde ich mein Leben nicht mit einem kalten Frauenzimmer verbringen.«
    »Besonders, da sie ja auch nicht diejenige ist, die du haben willst«, erwiderte sie hitzig.
    Es lag ihm schon das Nein auf der Zunge, aber ihre Ablehnung drängte es zurück. »Das spielt keine Rolle mehr. Denn Anthony ist zurückgekehrt, und ich habe mein

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