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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Dann schwang er sich mit einer Gewandtheit, die sie eigentlich nicht hätte überraschen dürfen, auf den Rücken des Pferdes. Allein ihn dort oben zu sehen, kraftvoll und gebieterisch, jagte ihr eine unglaubliche Hitze durch die Adem.
    »Kein Sattel?«
    Er schüttelte den Kopf, ohne dass sich sein Blick von ihren Augen löste, während er das ungeduldige Pferd mit der einen Hand kontrollierte und ihr die andere reichte. »Komm, reite mit mir!«
    »Nein.« Sie trat zurück, als das Pferd hoheitsvoll tänzelte.
    »Hast du vielleicht Angst, wieder mit mir allein zu sein?«
    Die Herausforderung ließ sie lächeln. »Natürlich nicht, du arroganter, antiker Mann. Ich bin nicht zum Reiten angezogen.« Sie deutete auf ihren Lederrock, und Ramsey bewunderte die Länge ihrer Beine, die darunter hervorsahen. Durch ihre hochhackigen Schuhe wurden die langen, an ein junges Fohlen erinnernden Beine noch besonders betont. Der schwarze Rock oder das, was von einem solchen noch zu sehen war, lag eng an und stand im Kontrast zu der weißen Bluse mit den weiten Ärmeln. Sie sah verlockend genug aus, um einem den Atem zu rauben.
    Noch immer streckte er die Hand aus. »Komm mit mir, Penelope.« Ungeduldig tänzelnd wich das Pferd zur Seite aus. »Setz deinen Fuß auf meinen Stiefel, und komm mit mir.« Sie trat auf seinen Stiefel an und biss sich auf die Unterlippe. Seine Stimme war sanft und zuredend. »Erlaube dir alles bei mir.«
    Penny blickte auf, und Erregung durchflutete sie. Es war schon Jahre her, dass sie etwas Leichtsinniges getan hatte. Außer vielleicht, ihn auf dem Klavier zu lieben, oder unter der Dusche oder in einem baufälligen Lagerhaus, während sie darauf warteten, angegriffen zu werden.
    Ramsey sog die Luft durch die zusammengebissenen Zähne, als sie ihren Rock die Schenkel hinaufschob und ihren Fußballen auf seinen Spann setzte. Er zog sie seitlich auf seinen Schoß, ließ die Hände genießerisch über ihre nackten Beine gleiten und zog ihr die Schuhe aus.
    »Ich verabscheue Sporen«, sagte er in vertraulichem Tonfall und warf die Schuhe auf den Boden. Dann zog er eines ihrer Beine über den Hals des Pferdes. Der Rock war ganz nach oben gerutscht, und so, wie sie vor ihm saß, reizte es ihn, ihre warme Haut zu streicheln. Heiß und schnell schoss das Blut in seine Lenden, und klugerweise verschob er die Pistole in den Hosenbund auf dem Rücken. Dann konzentrierte er sich darauf, das Tier zu lenken.
    »Fertig?«, kam es in einem gespannten Flüstern.
    Sie blickte über die Schulter zurück und nickte, als Ramsey die Arme um ihre Taille legte und die Zügel neu fasste. »Halt dich gut fest, Liebste.« Seine Stimme klang rauchig, als er sagte: »Es ist ein besonderes Vergnügen, das Wogen eines so kraftvollen Tieres zwischen den Beinen zu spüren.«
    Sie errötete, und ihre Lippen verzogen sich in liebreizender Unschuld. Ihre Hand kam hoch und gab seiner Wange einen leichten Klaps. »Ich glaube, dass ich das schon einmal erlebt habe.«
    Sein tiefes Lachen vermischte sich mit dem Staub, den sie hinter sich ließen, als das Pferd aus dem Stall jagte. Hufe klapperten über den Steinweg, ehe Ramsey es in Richtung der Wiese lenkte und das Tier zu schnellerer Gangart antrieb. Die Hufe stanzten große Klumpen von Grassoden aus und warfen sie hinter sich. Sie schossen seitwärts einen baumgesäumten Abhang hinunter auf den Strand und die azurblaue Küstenlinie zu. Das Tier war schnell und sicher auf den Beinen. Es wirbelte Sand und Wasserfontänen auf, deren Tropfen auf dem silbernen Fell glitzerten. Ein salziger Nebel und Sprühregen hüllte die Reiter ein, während sie an dem Küstensaum entlanggaloppierten.
    »Ist das fantastisch!« Sie lachte, und als sie sich zu ihm zurückbeugte, legte sich ihr Haar wie ein breiter Fächer um seinen Brustkorb und seine Schultern.
    Die Hufe des Pferdes gruben sich in den Sand, während es sich bemühte, das Vergnügen zu erjagen, das ihm vorher nie gewährt worden war. Wellen brachen sich, Schaum gischtete auf, und Pennys Atem ging schnell und erregt. Dann lachte sie klar und hell auf.
    »Schneller, schneller!«, bettelte sie. Ram zog sie eng an sich und beugte sich tief nach vorne, während das reinrassige Pferd, den Kopf vorstreckend, noch schneller wurde. Sie jagten dahin, bis das Pferd müde war. Dann gingen sie eine Weile im Schritt, um die Stute abzukühlen. Ramsey hielt an und glitt vom Rücken des Tieres. Er half Penny herunter, wobei er ihre Beine so lange hielt, bis sie

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