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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sie ungeliebt und unerwünscht verbracht hatte, von ihren Tränen und ihrem leisen Weinen davongeschwemmt wur-den. Und Alexander flüsterte ihr die beruhigenden Worte eines Vaters zu, eines Mannes, dem ungerechterweise die Liebe seines Kindes entzogen worden war, eines Mannes, der sie ebenso brauchte wie sie ihn.
    Sie standen da in der Mitte des Studierzimmers und erneuerten die Liebe zueinander, die mit jeder Berührung und der damit verbundenen Hoffnung zurückkehrte. Ramsey lächelte, wobei sich in seinen Augenwinkeln kleine Fältchen bildeten und eine einsame Träne seine Wange hinunterrann. Oh, Tess, kannst du sehen, was du für sie getan hast? Bist du da oben und beobachtest die Wiedergeburt deiner Familie?
    »Es war dein Pfeifenrauch, an den ich mich erinnert habe. Er riecht nach Kirschen«, hörte er sie schluchzen wie ein Kind, und Alexanders leises Lachen lag Ramsey noch im Ohr, als er aus dem Zimmer schlüpfte.
    Während Justin Baylor das Mikrofon an sein Revers klemmte und Penelope beobachtete, gingen um ihn herum die Mikrofon- und Beleuchtungsproben weiter. Für ihn war es leicht zu erkennen, dass sie sich gegenüber dem letzten Mal, als er ihr begegnet war, verändert hatte. Am meisten fiel ihm auf, dass sie einfach nicht aufhören konnte, den langhaarigen Mann anzustarren, der im Hintergrund an der Wand lehnte.
    »Und Sie sind ganz sicher, dass wir keine Beschränkung zu beachten haben, kein gefährliches Terrain?« Er konnte es noch immer nicht glauben und wollte nicht die falschen Fragen stellen, um dann von ihr oder dem Produzenten aus dem Sattel geworfen zu werden.
    »Sie können ja die Feuertaufe mit ihrer schlimmsten Frage machen.« Sie sah ihn an. Trotz ihres Lächelns vertiefte sich sein Stirnrunzeln.
    »Warum haben Sie mich gebeten, das zu machen? Die Premiere ist morgen, und das letzte Mal war ich nicht gerade ... na ja, Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Freundlich? Taktvoll? Ich habe das Interview gesehen und war erfreut darüber, dass das, was wichtig war, nicht einfach rausgeschnitten wurde. Und das hier hat nichts mit der Premiere zu tun.« Obwohl das Studio gedacht hatte, es würde ihr ein großes Echo in der Presse verschaffen und sie deshalb unterstützt hatte. Sie neigte ihren Kopf zur Seite und lächelte. »Wie ich gehört habe, sind Sie befördert worden.«
    »Das Interview des Jahrhunderts zu bekommen, hatte schon ein wenig damit zu tun.« Plötzlich schien er schüchtern zu sein und starrte auf seine Papiere.
    »Tja, machen Sie dieses Interview gut. Denn es wird mein letztes sein.«
    Sein Blick schnellte von seinen Notizen hoch.
    »Nach meinem nächsten Film werde ich mich zurückziehen, wenn man das so sagen kann.«
    Er gab dem Kameramann ein Zeichen, das aufzunehmen. »Warum?«
    Ihr Blick ging an ihm vorbei zu Ramsey. In seinen dunklen Augen lebten die Wärme und Kraft, die sie brauchte, um dies hier zu tun, um sich selbst zu offenbaren. Sein Blick ging gemächlich über sie hin, und sie fühlte, wie ihre Haut bei der süßen Erinnerung an die letzte Nacht warm wurde. Sie liebte ihn so sehr, dass es beinah wehtat, ihn anzusehen. Aber das Ansehen hatte auch etwas Erfreuliches, denn nichts brachte sie mehr in Fahrt als dieser Mann in seinem schlichten weißen Hemd, das sich eng um seinen Brustkorb spannte, und seine Jeans mit dem geknöpften Hosenlatz ohne Gürtel. Mein Gott, war er sexy!
    »Miss Hamilton?«
    Penny löste seinen Blick von ihm. »Ja?«
    Er lächelte und deutete mit dem Kopf auf Ramsey. »Ist er der Grund?«
    Sie richtete sich in dem Sessel auf. »Ich werde diesen Mann heiraten.«
    Plötzlich schwang die schwere Kamera herum, um ihn aufzunehmen. Er riss kurz die Hand vors Gesicht, zuckte dann aber mit keiner Wimper, sondern sah nur Penelope an. Als die Nachrichtenleute keine weitere Reaktion von ihm bekamen, konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf sie.
    Und das ist richtig so, dachte Ram.
    »Sind Sie mir böse, dass ich ihre Zeit beansprucht habe?«
    Ramsey lachte kurz vor sich hin, ehe er Alexander ansah. »Ich möchte nur, dass sie glücklich ist.«
    »Wir hatten kaum angefangen, uns zu unterhalten, als die hier...«, Alexander deutete mit ärgerlichem Gesichtsausdruck auf die Nachrichtenleute, »... hereinplatzten.«
    Ramsey wusste, dass er die meisten Antworten auf seine Fragen haben würde, ehe das Interview vorüber war, doch er sagte: »Wenn Sie ungeduldig sind, sollten Sie vielleicht mit Margaret O’Hallaran sprechen.« Ram nickte in Richtung

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