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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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stand ein großer schwarzer Kasten mit einer dunklen Glasfront, darunter einer, der etwas kleiner und schmaler war. Auf einem Brett schienen Bücher zu stehen, aber Ram konnte das aus dieser Entfernung nicht genau erkennen. Vor dem Gehäuse aus Kästen standen leere Schüsseln und Gläser, dazwischen Papierstapel und Schreibgeräte. Die ganze Ecke verwirrte ihn, und er wandte sich ab. Sein Blick glitt über eine Ansammlung von Töpfchen und Schälchen auf ihrer Frisierkommode. Kleider waren über die Lehne des grauen Sofas verstreut und hingen über der Tür zu ihrem Ankleidezimmer. Als er das Chaos in ihrem Badezimmer überflog, kam er zu dem Schluss, dass auch hier ein Wirbelsturm gewütet hatte. Ramsey schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick wieder auf sie.
    Es war ein unerwarteter Kontrast zu der selbstbeherrschten Frau, die er vor drei Tagen kennen gelernt hatte.
    Ja, Liebste, was werde ich noch über dich erfahren, bevor du mir wieder dein Herz zeigst? Er beugte sich über sie und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, der ihr schöne Träume bringen sollte.
    Aber das tat er nicht.

16
    Die Kaffeemaschine zischte und verbreitete das volle Aroma eines kolumbianischen Kaffees in der geräumigen Küche, wo Margaret O’Hallaran immer mehr Töpfe, Pfannen und Lebensmittel hervorholte, um ein Frühstück zuzubereiten. Ein Männerfrühstück, dachte sie voller Genugtuung und lief mit quietschenden Schuhen geschäftig hin und her. Während der Speck in der Pfanne brutzelte, schob sie ein Dutzend Muffins in den Ofen. Dann schlug sie zwei Eier in die heiße Pfanne, fügte lächelnd ein drittes hinzu, schob Brot in den Toaster und streckte den Arm aus, um an die Butter zu kommen.
    »Guten Morgen, Margaret.« Penny band sich das Haar im Nacken zusammen, bevor sie ganz in die Küche trat. »Jetzt bist du wohl die glückliche, kleine Chefköchin?« Sie drückte Margaret ein Küsschen auf die Wange.
    »Isses nich’ großartig, Miss H.?« Mit strahlendem Gesicht lief sie um den Herd herum, um den Tisch zu decken. Sie arbeitete wie ein präzises Uhrwerk und deckte den Tisch perfekt. »Wenn Sie’s wissen wollen: Er ist draußen auf der Terrasse. Margaret blickte auf, um zu sehen, wie sie reagieren würde. Ja, genau, wie sie es sich gedacht hatte. Dieser Blick hätte die Eier in der Pfanne braten können.
    Penny sah durch die breiten Glastüren hinaus zum anderen Ende der mit einem grünen Sonnenschutz versehenen Terrasse. Hinter dem Swimmingpool saß Ramsey in der prallen Morgensonne an einem Tisch unter einem Sonnenschirm. Er trug kein Hemd. Neben sich hatte er Bücher auf den Boden gestapelt. Eins
    lag auf seinem Schoß, und er las, während er Wasser trank. Er schien sich mehr über das Papier zu wundem und über die Art und Weise, wie das Buch gebunden war, als über den Inhalt.
    »Er ist vor mir und vor Hank aufgestanden.« Margaret ließ die Eier auf einen Teller gleiten und stellte ihn zum Warmhalten hinten auf den Herd. Sie schaute nach den Muffins. »Und ich habe die Sonne aufgehen sehen.«
    Schlief er überhaupt einmal?, fragte Peggy sich, während sie zur Küchentheke ging und sich eine Tasse Kaffee eingoss. Sie nahm einen Schluck und schlenderte zu den Glastüren zurück.
    »Sag ihm, das Frühstück ist gleich fertig, ja, Schatz?«
    Penny nickte, schob die Glastür zurück und trat hinaus. Eine feuchte Hitze legte sich auf ihre kühle Haut. Sie glättete die Falten ihres gelben Sommerkleides, schloss die Tür hinter sich und ging langsam zwischen Topfpflanzen und einem Korbsofa hindurch auf ihn zu. Seine große, muskulöse Gestalt wurde zum Teil von einer Gruppe Feigenbäume und Palmen verdeckt, und sie hielt an, kurz bevor er sie sehen konnte, um ihn zu betrachten. Sein Haar war nicht zurückgebunden, und das gefiel ihr, ebenso wie die Schweißtropfen, die von der Mitte seines breiten Brustkastens herabfielen, und die Art, wie er lässig da saß, die Beine in den Jeans vor sich ausgestreckt.
    Nie war sie einem Mann begegnet, der so durch und durch - männlich war, obwohl sie doch einige Männer kannte, mit denen verglichen, Ramsey O’Keefe nicht gerade schön zu nennen war. Was also war so anziehend an diesem besonderen Mann?
    Blitzartig stand die vergangene Nacht klar und deutlich vor ihrem geistigen Auge: Der Schrecken in seinen Augen, als er glaubte, sie verletzt zu haben, sein Kuss, seine zärtlichen Worte, seine sinnliche Berührung. In der Erinnerung daran prickelte es wie Feuer auf ihrem

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