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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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gezogen, in einem eleganten Morgenrock aus schwarzem Samt, der lässig um ihre Schultern hing. Sie hielt ein Gefäß in der einen und einen Löffel in der anderen Hand und schob sich immerzu Leckereien in ihren süßen, kleinen Mund. Schwungvoll warf sie das feuchte Haar zurück, um anscheinend zu noch wichtigeren Dingen überzugehen. Sie tauchte den Löffel in einen anderen Topf, naschte von einer Platte, hielt inne, probierte, kostete, ging zur nächsten Platte, zur nächsten Schüssel über. Sie war wie ein Kind, das den Küchenschrank plünderte.
    »Oh, ah ... Essen.«
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie herum und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, wobei der Löffel ziemlich weit aus ihrem Mund hervorragte. Nur mit Mühe unterdrückte Ramsey ein Lachen.
    Penny ergriff den Löffel, wendete sich ab und beugte sich über den Tisch, um sich ein Stück weichen Käsekuchen aufzuschaufeln. Dann nahm sie eine Gabel und spießte ein Stück geräucherten Lachs auf.
    »Darf ich mich zu dir setzen?«
    Peggy zuckte mit den Schultern. In dieser Situation traute sie sich selbst nicht. Eigentlich hätte sie sich verlegen fühlen sollen oder zumindest ein wenig schuldig, nachdem sie dieser Mann in höchste Erregung versetzt hatte und sie dann wie eine verängstigte Jungfrau vor ihm geflohen war. Mein Gott, er musste denken, dass sie ihn nur hatte foppen wollen. Und seine beeindruckende Anwesenheit reichte aus, um in ihr den Wunsch aufkommen zu lassen, sich in einem Loch zu verkriechen und es hinter sich zu verschließen, wohingegen ein anderer Teil von ihr ihn zu sich hineinziehen wollte. Das war der Teil, den sie oben in seinen Armen zurückgelassen hatte. Doch das konnte sie nicht. Es würde sie schwächen, noch mehr von sich selbst aufzugeben bei einem Mann, den sie kaum kannte, insbesondere bei diesem Mann. Und Schwäche bedeutete, dass sie verletzbar wurde. Er war eine Versuchung, die sie sich nicht leisten konnte. Und das machte ihr Angst. Nein, er machte ihre Angst. Seine natürliche Sinnlichkeit, seine altertümlichen Angewohnheiten, sein plötzliches, seltsames Auftauchen in ihrem Leben. Und noch schlimmer: Diese unbeherrschbare Anziehung, die zwischen ihnen bestand. Hat es ihn so arg mitgenommen wie mich?, fragte sie sich, und warf einen verstohlenen Blick auf ihn, während er näher heranschlenderte. Warum musste er auch so ungerührt aussehen, dieser gemeine Kerl? Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, wie er kurz zögerte. Ramsey ließ sich Zeit, sie ganz zu erfassen.
    Allmächtiger Gott! Schon der bloße Anblick dieser Frau ließ ein unbändiges Begehren in ihm aufkommen. Oh, Mädchen, hast du eine Vorstellung von dem, was du mir angetan hast?, fragte er sich. Er zog sich einen Stuhl heran und stellte ihn unmittelbar neben sie, so nahe, dass er den Duft ihrer frisch gewaschenen
    Haut roch, als er Platz nahm. Es war die erste Gelegenheit für ihn, einen Blick auf ihr ungeschminktes Gesicht zu werfen, und er fand es hinreißend, wie die rotbraunen Augenbrauen und Wimpern in scharfem Kontrast zu dem blassen goldfarbenen Teint ihrer zarten Haut standen. Jeden Zentimeter davon wollte er küssen, und wie auf Befehl glitt der schwarzsamtene Hausmantel ein Stück von ihren Schultern und ließ ihn die sanft gerundeten Ansätze ihrer Brüste sehen. Sie war zu sehr mit Essen beschäftigt, um es zu bemerken, aber eine Stimme in seinem Kopf mahnte ihn zur Vorsicht.
    Er beugte sich näher zu ihr. »Was hat denn gerade dein Interesse erregt, mein Liebling?«
    Bei dem Kosewort erbebte Penny innerlich, und sie sah ihn an, um zu erkennen, wie er es meinte.
    »Eiscreme!« Sie streckte ihm das kleine rosafarbene Eimerchen hin.
    Skeptisch blickte er zwischen ihr und der bräunlichen cremigen Masse hin und her.
    Ihre Brauen hoben sich. »Noch nie so etwas gegessen?«
    Ramsey nahm einen Löffel und bediente sich reichlich. »Es gibt vieles, mein Schatz, was ich noch nie erlebt habe.« Er zuckte mit den Brauen und ließ seinen Blick über sie gleiten, bevor er den Löffel in den Mund schob. Sogleich wurden seine Augen rund, und er behielt das Eis im Mund, bevor er sich entschloss, es hinunterzuschlucken. »Köstlich. Schokolade.« Er nahm noch einen Löffel.
    »Nicht nur Schokolade, Ramsey, sondern noch einiges mehr.« Sie gab ihm den Becher und nahm sich dann von dem Käsekuchen. Sie aß, wobei sie den Mann an ihrer Seite, ohne dass er es merkte, genau musterte. Himmel, war er sexy. Langes kastanienbraunes Haar reichte ihm bis auf

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