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Der Fremde ohne Gesicht

Der Fremde ohne Gesicht

Titel: Der Fremde ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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der Mordnacht mit ihr geschlafen hat.«
    Er schaute wieder hinaus auf die Felder.
    »Tatsächlich? Habe ich mir fast gedacht. Das beweist aber noch nicht, dass er sie nicht getötet haben kann, oder?«
    Sie stimmte ihm zögernd zu. »Nein, das nicht, aber es erklärt, warum wir sein Sperma in ihr fanden. Ich bin sicher, dass er unschuldig ist.«
    Er grunzte. »Ich auch. Aber um unsere Überzeugung geht es hier nicht.«
    »Segeln tut er auch nicht und er war nie bei den Pfadfindern.«
    Er nickte. »Ich weiß«, sagte er und als Sam ihn fragend ansah, fügte er hinzu: »Meadows hat es mir gesagt. Sonst noch etwas?«
    »Ich glaube, ich habe Meadows überzeugen können, dass die Schnur und die Magazine von einem anderen in Wards Schuppen deponiert worden sein könnten.« Er nickte zufrieden. »Und da ist noch etwas, das ich Meadows noch nicht gesagt habe.«
    »Was denn?«, fragte Sharman.
    »Mir ist, während ich mit Ward sprach, plötzlich klar geworden, warum an den Zigaretten, die am Tatort gefunden wurden, alle Filter abgerissen waren.«
    Er sagte nichts, sondern wartete ungeduldig, dass sie weitersprach.
    »Er wollte nicht, dass an den Filtern Speichelproben entnommen werden könnten, also hat er sie einfach mitgenommen. Zumal diese Speichelproben eine andere DNS ergeben hätten als das Sperma, das wir in der Leiche fanden. Das hätte uns darauf gestoßen, dass noch eine dritte Person beteiligt war.«
    Sharman sah sie einen Moment lang an, dann beugte er sich hinüber und küsste sie auf die Wange. Überrascht und geschmeichelt ertappt sie sich dabei, wie sie ein wenig rot wurde.
    »Und Sie? Haben Sie etwas herausgefunden?«, fragte sie, um ihre Verwirrung zu überspielen.
    »Nur, dass die Uhr möglicherweise von einem Mann namens Spade gestohlen wurde, der jetzt wegen eines Mordes im Zusammenhang mit dem Einbruchdiebstahl gesucht wird.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Meine Güte. Bei diesem Fall ist aber auch nichts simpel, was? Gibt es Aussicht, diesen Spade zu schnappen?«
    »Ich habe meine Fühler ausgestreckt, vielleicht ergibt sich was. Das Dumme ist, dass der Einbruch in der Nähe von King’s Lynn passiert ist, ziemlich weit weg von meinem Revier.«
    Ihr Interesse wuchs. »Seit wann nehmen Sie Rücksicht auf Zuständigkeiten? Was für Fühler haben Sie denn ausgestreckt?«
    Er hielt sich bedeckt. »Ich kenne ein paar Landstreicher, die mir etwas schuldig sind. Wir werden sehen.«
    Sharman schien eine Menge Leute zu kennen, die ihm etwas schuldeten. Sam fragte sich gelegentlich, ob er nicht den Mund ein wenig zu voll nahm. Aber wahrscheinlich stimmte es.
    »Sonst noch etwas?«
    »Reicht das nicht? Ach ja, eine Sache noch. Ich musste zweihundert Pfund für diese Information hinlegen. Wenn wir wirklich fifty-fifty machen, schulden Sie mir einen Hunderter.«
    »Klar, haben Sie eine Quittung?«
    Er sah sie finster an.
    »War nur ein Witz.«
    Sie saßen einen Moment lang schweigend da, bis das Telefon klingelte. Sam lief rasch den Pfad hinunter zur Küche und nahm ab. Es war Hudd. Nachdem sie ein paar Sätze mit ihm gewechselt hatte, ging sie wieder zurück zu Sharman.
    »Das war Peter Hudd. Die Büste ist fertig. Kommen Sie mit, einen Blick darauf werfen?«
     
    Sam und Sharman, der am Steuer ihres Wagens saß, brauchten etwas über eine Stunde bis zum Trinity College. Sam stand immer noch auf gutem Fuß mit dem Hauptportier, sodass sie die Erlaubnis bekam, den Wagen im New Court zu parken. Auf dem Weg hinüber zum Aufgang »I« hörten sie plötzlich eine Stimme von der anderen Seite des Innenhofes.
    »He, warten Sie, ich komme mit Ihnen hinauf.«
    Die beiden drehten sich um und sahen Peter Hudd mit einem Sandwich in der Hand auf sie zueilen.
    »Tut mir Leid, dass ich nicht da war, ich habe mir gerade eine Kleinigkeit zu essen geholt. Also, wollen Sie sie sehen?«
    Sharman gab sich gelassen, während Sam fast aufgeregt nickte. »Danke, dass Sie es so schnell geschafft haben. Sind Sie zufrieden damit?«
    Hudd ging vor ihnen die Treppe hinauf. »Ich bin begeistert. Eine meiner besten Arbeiten, glaube ich.«
    »Herzlichen Glückwunsch, aber sieht sie auch so aus wie das Mädchen?«, warf Sharman ein.
    Hudd hatte die Tür erreicht und steckte den Schlüssel hinein. »Natürlich ist das keine exakte Wissenschaft, aber ich glaube schon.«
    Er öffnete die Tür und trat ein. Im nächsten Moment gab er einen Schreckensschrei von sich und brüllte dann: »Welches Arschloch war das?«
    Sharman und Sam schoben sich an ihm

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