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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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entsprach der der Menschen in Kalifornien, auch wenn sie aus Fasern hergestellt war, die es auf der Erde nicht gab.
    Mit aller Kraft konzentrierte er sich auf sein Ziel, versetzte sich in einen tranceartigen Zustand und erreichte eine andere Bewußtseinsebene. Er sah den Strand von Venice, Kalifornien, hörte das Rauschen der Brandung, roch das Salzwasser und spürte den warmen Sommerwind auf seiner Haut.
    Bilder tauchten wie Blitzlichter vor seinem geistigen Auge auf, und er empfing gerade Gedanken einer Terranerin, als Juliannas Stimme in sein Bewußtsein drang. Es klang, als habe seine Schwester panische Angst.
    „Was soll das heißen, wir haben die Koordinaten falsch berechnet?" rief er noch, als er schneller und schneller in den rasenden Sog des gleißenden Lichtstrudels gerissen wurde.
    Starbuck spürte ein mächtiges Pulsieren in seinem Körper, fühlte, wie er sich auflöste und eins wurde mit strahlendgoldenem Licht.
    „Und wo zum quadratischen Orbit liegt dieses Castle Mountain, Maine?"
    Das waren die letzten Worte, die Julianna hörte, bevor ihr Bruder aus seinem Laboratorium und von seinem Heimatplaneten verschwand.
    Castle Mountain Island, Maine, 17. Januar
    Es schneite nun schon seit fünf Tagen. Mehr als ein halber Meter Schnee lag auf Castle Mountain, und wenn man den Wettervorhersagen Glauben schenken durfte, würden noch weitere fünfundzwanzig Zentimeter hinzukommen, ehe die verheerenden Blizzards endgültig abzogen.
    Obwohl Charity auf dieser entlegenen Insel vor der Küste von Maine aufgewachsen war, hatte sie durch ihren sechsjährigen Aufenthalt in Kalifornien beinahe vergessen, wie kalt es bei ihr daheim werden konnte.
    Sie goß Kaffee in eine alte, angeschlagene Tasse und ließ sich in den Ledersessel fallen. Dann legte sie die Füße auf den zerkratzten Schreibtisch, der wie der Sessel früher ihrem Vater gehört hatte. Sie pustete auf den dampfenden Kaffee und schaute hinaus in das Schneetreiben.
    Zwar hatte sie den ständigen Sonnenschein Kaliforniens nach einiger Zeit als langweilig empfunden und der Polizeidienststelle in Venice freiwillig den Rücken gekehrt, um hier das Amt ihres Vaters zu übernehmen, aber an Tagen wie diesem hätte sie die Kälte gern gegen sommerliche Wärme getauscht. Hoffentlich würde es wenigstens so lange aufhören zu schneien, daß sie ohne Schwierigkeiten heimfahren konnte.
    Seufzend lehnte sie sich in den Sessel zurück und schloß die Augen. Sie stellte sich vor, daß sie in Venice Beach auf dem warmen Sand lag.
    Statt der schweren Polizeiuniform trug sie nur einen gelben Bikini, der knapper war als alle Kleidungsstücke, die sie je besessen hatte. Sie räkelte sich in der heißen Sonne, während ein gutaussehender Mann in weißen Tenriisshorts sie zärtlich mit Sonnencreme einrieb.
    Sie seufzte, als sie seine starken Hände auf ihrem Körper spürte. Aufreizend langsam strich er über ihre Schultern, dann über ihren Rücken und die Innenseite ihrer schlanken Beine. Mit kreisenden Bewegungen verteilte er die Creme und massierte sie auf sinnliche Art, bis jeder Zentimeter ihrer Haut erregend prickelte. Als er sie in seine Arme zog, strich sie ihm eine Strähne seines blonden Haars aus dem Gesicht.
    Nein – sein Haar war nicht blond, verbesserte sie sich. Steven hatte blondes Haar, und wenn es jemanden gab, den sie garantiert nicht in ihren Tagträumen gebrauchen konnte, dann war es ihr Exmann.
    Sie lauschte dem Rauschen der Brandung, dem sanften Säuseln des Sommerwinds und dem Klingeln des Telefons. Des Telefons?
    Charity fuhr zusammen und kehrte in die Realität zurück. Gewaltsam riß sie sich aus ihren Träumereien, schaute hinaus in den Blizzard, der über Maine tobte, und nahm den Hörer ab.
    „Polizeirevier Castle Mountain. Ach, hallo, Dylan." Unwillkürlich mußte sie lächeln, als sie die Stimme ihres Zwillingsbruders hörte. „Jetzt sag bloß, du kommst heute abend nicht zum Essen."
    Sie lehnte sich wieder im Sessel zurück. Dylan verbrachte die meiste Zeit in einem Laboratorium, das in einem abgelegenen Waldstück lag. Nachdem sie die Bekanntschaft einiger -
    zugegebenermaßen hochintelligenter, aber doch sehr verschrobener - Mitarbeiter ihres Bruders gemacht hatte, zog sie es vor, ihn nicht mehr nach seiner Arbeit auszufragen.
    Als Dylan ihr dann den Grund seines Anrufs nannte, verschwand ihr Lächeln.
    Sie setzte sich auf, nahm den Telefonhörer in die andere Hand und schaltete den Polizeifunk ein.
    Aufgeregte Stimmen plapperten

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