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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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stieg selbst ein.
    „Wie heißen Sie eigentlich?"
    „Starbuck", antwortete er. Vor seinen Augen drehte sich alles. Er blinzelte, doch es nützte nichts.
    „Bram Starbuck." Dann wurde es erneut dunkel um ihn.
    „Verdammt."
    Charity stieß einen leisen Fluch aus, als er auf seinem Sitz zusammensackte und sein Kopf auf ihren Schoß sank. Vorsichtig langte sie über ihn hinweg nach dem Funkgerät.
    „Castle Mountain an Evac Eagle eins, Castle Mountain an Evac Eagle eins. Hörst du mich, Eagle eins?"
    Es rauschte und knackte im Gerät. „Ja, ich höre dich, Castle Mountain. Was gibt es denn?"
    „Ich habe einen Patienten für dich."
    „Notfall?"
    „Ja. Starke Unterkühlung. Es ist ein Mann, zirka einsfünfundneunzig, fünfundachtzig Kilo." Sie verzichtete darauf hinzuzufügen, daß sein Gewicht auf sehr attraktive Weise auf seinen starken, muskulösen Körper verteilt war. „Er ist ungefähr dreißig. Ich habe ihn mitten auf der Straße aufgelesen. Er lag bewußtlos im Schnee. Dann habe ich Wiederbelebungsversuche gemacht, und er ist kurz zu sich gekommen. Jetzt liegt er wieder ohnmächtig neben mir."
    „Irgendwelche Verletzungen?"
    „Soweit ich das beurteilen kann, nein. Aber sein Puls ist schwach, und meine Erste-Hilfe-Ausbildung reicht nicht aus, um ihn zu behandeln. Der Mann braucht dringend einen richtigen Arzt." Sie seufzte.
    „Und Doc Merryman ist in Bangor bei seiner Tochter."
    „Ja, ich habe gehört, sie hat ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht."
    „Stimmt. Aber was fange ich jetzt mit meinem Patienten an, Eagle eins?"
    „Tut mir leid, Castle Mountain", ertönte die Stimme durch das Rauschen des Funkgeräts, „aber ich kann nichts für dich tun."
    „Was soll das heißen?"
    „Hier tobt sich gerade ein Jahrhundert-Blizzard aus. Ich kann dir erst einen Hubschrauber schicken, wenn sich der Wind gelegt hat, Charity."
    „Verstehe", meinte sie seufzend und schaute hinaus in das Schneetreiben. .Aber was soll ich bloß mit ihm anfangen? Die Fähre hat ihren Betrieb auch eingestellt."
    „Sieh zu, daß du ihn so schnell wie möglich ins Warme bekommst, und deck ihn gut zu, damit seine Körpertemperatur nicht noch mehr sinkt."
    „Er liegt jetzt hier in meinem Jeep, und zugedeckt habe ich ihn auch schon."
    „Wer sagt's denn? Du brauchst mich doch gar nicht."
    „Mac ..." begann Charity drohend.
    „Entschuldige." Mac war ein alter Freund ihres Vaters und glaubte, das Recht zu haben, sie manchmal ein wenig zu necken. „Also, das wichtigste ist, ihn warm zu halten. Du kannst schlecht die ganze Nacht im Jeep bleiben. Bring ihn entweder in eine Gefängniszelle oder zu dir nach Hause."
    Ihr Haus war bedeutend näher. „Und dann?"
    „Haben sie dir in Kalifornien nicht beigebracht, was man mit unterkühlten Personen macht?"
    „Das Thema wurde auf der Polizeiakademie nur kurz angeschnitten.Am Strand kommt so etwas selten vor", konterte sie spitz. „Soll ich dir etwas über Hitzeschlag, Sonnenbrand oder halb Ertrunkene erzählen?"
    „Du hast verdammt schlechte Laune heute, Charity Prescott. Stimmt's?"
    „Du wärst auch nicht gerade in Bestform, wenn du so einen herrlichen Tag gehabt hättest wie ich", entgegnete sie mürrisch.
    „Ja, wir haben von deinen kleinen grünen Männchen gehört."
    „Es gibt keine kleinen grünen Männchen", erwiderte sie ungehalten. „Wenn du nichts dagegen hast, bringe ich jetzt meinen Patienten zu mir nach Hause ins Warme. Wiedersehen, Mac."
    „Wiedersehen, Charity", sagte der ältere Mann. „Ach, noch eins. Gib ihm etwas Warmes zu trinken, wenn er aufwacht. Aber bloß keinen Alkohol."
    „Keinen Alkohol?" fragte sie. „Na schön. Aber irgend jemand sollte das mal all den Bernhardinern sagen, die mit ihren Schnapsfäßchen durch die Alpen laufen. Danke, Mac."
    „Viel Glück, Mädchen. Dein Vater wäre stolz auf dich."
    Sie schaltete den Funk ab und schaute hinab zu Starbuck. „So, mein Freund, wir fahren jetzt schleunigst nach Hause. Und falls du auch nur versuchst, einen Herzanfall zu bekommen, sperre ich dich in eine Zelle und werfe den Schlüssel weg, das schwöre ich dir."
    Sie versuchte, ihn sanft von ihrem Schoß zu drücken, als er sich langsam bewegte. Mühsam öffnete er die Augen. „In eine Zelle?"
    „Oh, dem Himmel sei Dank, Sie sind ja wieder da!" Ihre Erleichterung war nicht zu überhören.
    „Keine Angst", beruhigte sie ihn. „Ich nehme Sie mit zu mir nach Hause. Sie kommen schon wieder auf die Beine." Aufmunternd tätschelte sie seinen Arm. Dann

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