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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Charity.
    Wegen des Stromausfalls machte sie sich keine Gedanken, das war auf der Insel nichts Besonderes, wenn ein starker Sturm tobte.
    Also gab es nur eine Erklärung: Die Phantasie mußte mit ihr durchgegangen sein. Sie nahm sich erneut vor, Dylan nach der Wirkung der Sonneneruptionen auf die menschliche Psyche zu fragen, wenn er morgen früh kam. Benommen und immer noch beunruhigt, ging sie wieder ins Schlafzimmer. Der Kater, der ihr gefolgt war, sprang aufs Bett, fauchte noch einmal und rollte sich zusammen.
    Es gab keinen Zweifel, irgend etwas hatte sich verändert. Ihr Haus, das sonst so gemütlich und friedlich war, kam ihr jetzt auf einmal fremd und unheimlich vor. Sie saß im Schaukelstuhl und hielt die Pistole auf ihrem Schoß fest umklammert. Von Minute zu Minute wuchs ihr Unbehagen.

3. KAPITEL
    Charity war nervös. Innere Unruhe und böse Vorahnungen hinderten sie daran, sich auch nur für eine Minute zu entspannen. Meine Phantasie spielt mir Streiche, redete sie sich ein und ermahnte sich energisch zur Ruhe, während sie sachte schaukelte und den Mann beobachtete, der ausgestreckt auf ihrem Bett lag. Ich bin überreizt, ich hatte einen harten Tag.
    Schließlich holte die Müdigkeit sie ein, und sie merkte, wie ihr immer wieder die Augen zufielen. Der Schaukelstuhl war zwar bequem, um eine Weile darin zu sitzen und sich auszuruhen, aber man konnte nicht darin schlafen. Vorsichtig zog sie eine der Wolldecken vom Bett und versuchte sich vor dem Bett auf den Holzboden zu legen. Schon nach wenigen Minuten gab sie es auf, denn der Flickenteppich und die Decke reichten nicht aus, um die Kälte des Fußbodens abzuhalten.
    Im Wohnzimmer stand noch ein Sofa, aber erstens wollte sie Starbuck nicht allein lassen, und zweitens war es eiskalt in dem Raum. Charity hatte keine große Lust, mitten in der Nacht noch Feuer im Kamin zu machen. Außerdem hatte sie ein ungutes Gefühl, im Wohnzimmer zu schlafen.
    Sie gestand es sich nicht gern ein, aber der Raum war ihr unheimlich.
    „Zum Teufel", schimpfte sie leise. „Es ist schließlich mein Bett. Und außerdem habe ich ja etwas mehr auf dem Leib als ein hauchdünnes Neglige." Sie trug immer noch den Wollpulli, die Jeans und ein Paar dicke Socken. »Außerdem ist der Mann bewußtlos. Was soll er mir schon tun?"
    Selbst wenn er zudringlich wurde, würde sie sich schon zu wehren wissen. Wer mit harten Burschen aus der Unterwelt fertig wurde, konnte es ohne weiteres mit einem halb Erfrorenen aufnehmen, der ständig vor ihren Augen in Ohnmacht fiel.
    Also schlang sich Charity die Wolldecke um den Körper, schubste Spenser zur Seite und legte sich neben Starbuck.
    Sie hatte kaum den Kopf aufs Kissen gelegt, da war sie auch schon eingeschlafen.
    Starbuck hatte einen wundervollen Traum. Er war auf einem der schönsten Urlaubsplaneten und lag in einem Bett voller duftender Blüten. Eine weiche, warme Frau schmiegte sich an ihn und preßte ihre Lippen auf seinen Hals. Zärtlich strich er über ihr seidiges kupferfarbenes Haar, das ihn an den rot leuchtenden Mondaufgang auf Sarnia erinnerte.
    Die Arbeit an seinem Quantenbeschleuniger hatte ihn in letzter Zeit so in Anspruch genommen, daß Frauen keine Rolle in seinem Leben gespielt hatten. Doch jetzt war Schluß damit. Behutsam ließ er seine Hand unter ihr Kleid gleiten und streichelte die samtige Haut ihres Rückens.
    Seine Liebkosungen wurden gleich mit einem sanften, wohligen Seufzer belohnt.
    Er küßte ihre Schläfe. „Ah", stöhnte er, „du bist so weich, und du duftest so wundervoll, Sela." Er drängte sich dichter an sie, und ihr Atem beschleunigte sich.
    Sela war seine Exverlobte, eine erfolgreiche Managerin, die ihre Verbindung mit ihm abrupt gelöst hatte, als sie erfuhr, daß er seine renommierte Position verloren hatte. Doch nun war Starbuck bereit, all dies zu vergessen.
    Er streichelte sie und genoß die leisen erregten Laute, die sie ausstieß. Sie verhielt sich ganz anders als früher, als sie stets die Kühle und Unnahbare gespielt hatte.
    „Ich begehre dich so sehr, Sela. Ich möchte mit dir schlafen."
    Doch als er die Hand auf ihre volle, runde Brust legte, verflüchtigte sich sein Traum. Ihre Brust war fest und üppig, und er fand es wunderbar, sie zu umfassen.
    Aber wie war das möglich? Sela verkörperte das Idealbild einer Sarnianerin und hatte einen kleinen Busen. Denn da die Frauen auf Sarnia seit langer Zeit ihre Kinder nicht mehr selbst stillten, stellten kleine Brüste das von allen

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