Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
Vom Netzwerk:
sie ein graues Kästchen in der Hand und reichte es Starbuck.
    „Vielleicht kann dir das hier weiterhelfen", erklärte sie ruhig.
    Er nahm das Kästchen, öffnete den Deckel, und zum Vorschein kam ein Platinring mit einem lupenreinen Diamanten. Bestürzt schaute er sie an.
    „Es war mein Verlobungsring", beantwortete sie seine stumme Frage.
    „Nach meiner Scheidung wollte ich ihn eigentlich ins Meer werfen, doch da ich nicht so erzogen wurde, achtlos mit Geld umzugehen, habe ich ihn aufbewahrt."
    „Du hättest ihn verkaufen können", meinte Starbuck und fuhr fast ehrfürchtig mit der Fingerspitze über den funkelnden Stein. „Er ist sehr wertvoll."
    „Daran habe ich zwar auch schon gedacht", erwiderte sie achselzuckend. .Aber irgendwie muß ich gewußt haben, daß ich ihn noch einmal für einen besseren Zweck einsetzen kann."
    Entschieden schüttelte er den Kopf. „Ich finde es wundervoll, daß du mir helfen willst, aber das kann ich nicht annehmen." Er schloß das Kästchen und legte es auf den Tisch.
    „Es ist doch nur Geld", widersprach sie, doch sie verschwieg ihm, daß sie ihm schon längst etwas viel Wertvolleres gegeben hatte - ihr Herz.
    „Erzähl mir von ihm", bat Starbuck unvermittelt. „Erzähl mir von dem Mann, der dir diesen Ring geschenkt hat." Selbst in seiner Zeit bedeutete dieser Ring ein kleines Vermögen.
    Er versuchte sich Charity als Frau eines reichen Mannes vorzustellen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen.
    Charity seufzte. „Er war Schauspieler, ein Star, um genau zu sein. Er hat viele Kino-und Fernsehfilme gedreht." Ihre Augen verengten sich.
    „Er heißt übrigens Steven Stone."
    Starbuck wußte genau, worauf sie hinaus wollte. „Der Name sagt mir nichts."
    „Da bin ich aber froh." Sie nickte. „Es wäre furchtbar für mich zu wissen, daß so ein verlogener Kerl noch nach seinem Tod, zweihundert Jahre in der Zukunft, berühmt ist."
    „Ich kann mir dich gar nicht als Frau eines Filmstars vorstellen", gab Starbuck ehrlich zu.
    „Das ging Steven wohl ähnlich. Wir haben uns kennengelernt, als ich die Sicherheitsvorkehrungen bei Dreharbeiten in Venice begutachtete."
    Sie seufzte. „Er machte mir Komplimente und bot mir einen Job als Sicherheitsberaterin bei seinen Fernsehproduktionen. Wahrscheinlich war ich geschmeichelt, jedenfalls habe ich zugestimmt."
    Ihre Miene verdüsterte sich.
    „Ein halbes Jahr später starb mein Vater an einem Herzanfall. Ich flog nach Maine zu seiner Beerdigung, und als ich nach Malibu zurückkam, entdeckte ich, daß irgend so ein Filmsternchen die Hauptrolle in meinem Bett spielte." Angewidert schüttelte sie den Kopf. „Später fand ich heraus, daß Steven als unersättlicher Playboy verschrien war."
    Sie lachte gereizt. „Wütend und gedemütigt habe ich die Scheidung eingereicht und bin zurück nach Castle Mountain gegangen. Es dauerte nicht lange, da spürte ich, daß ich wirklich hierher gehöre.
    So, und jetzt erzähl mir von Sela."
    „Sie ist die perfekte Sarnianerin", entgegnete Starbuck. „Ruhig, durch und durch logisch und präzise wie ein Uhrwerk. Sie ist eine Art Managerin."
    „Hört sich ganz schön langweilig an", kommentierte Charity.
    Starbuck lachte. „Das ist sie auch, aber unsere Eltern haben unseren Verlobungsvertrag schon unterzeichnet, als wir kleine Kinder waren. Deshalb hat keiner von uns das Arrangement in Frage gestellt, bis sie sich wegen meinem Ausschlusses vom Intergalaktischen Rat von mir losgesagt hat."
    Charity war sich sicher, daß Sela ihre Meinung rasch ändern würde, wenn sich nach seiner Rückkehr sein Erfolg zeigte.
    „Und nun?" Sie konnte diese Ungewißheit nicht ertragen.
    „Nun weiß ich, daß ich nie wieder eine Beziehung mit ihr eingehen könnte, denn mein Herz und all meine Gedanken gehören nur dir."
    Nachdenklich betrachtete er das Schmuckkästchen, dann schaute er Charity an.
    „Es ist dir doch klar, daß ich ohne deinen Diamanten wahrscheinlich nie wieder nach Samia zurückkehren könnte, oder?"
    „Ja." Tränen traten in ihre Augen, doch sie blinzelte sie fort. „Aber ich verstehe, daß du gern wieder in deine Welt und deine Zeit zurück möchtest", brachte sie mühsam hervor. „Und wenn ich dir irgendwie helfen kann, werde ich das natürlich tun."
    Sie wagte nicht, ihm zu sagen, daß sie Angst hatte, er könnte hilflos durchs All treiben, weil er nicht genügend Projektionskraft besaß.
    Starbuck sah sie lange an, ein Sturm widerstreitender Gefühle tobte in seinem Inneren. Gern

Weitere Kostenlose Bücher