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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Handrücken fuhr er zärtlich über ihre blasse Wange. „Wenn ich könnte, würde ich dich mitnehmen."
    „Aber der Diamant liefert nur Energie für eine Person."
    Tapfer lächelte sie ihn an, doch ihre Lippen bebten verräterisch. Dann war es um ihre Haltung geschehen. „Entschuldige." Sie wandte sich ab und atmetet tief durch.
    Nach einer Weile hatte sie sich wieder gefaßt und drehte sich zu Starbuck um, aber ihre Augen schimmerten feucht. „Gute Reise, Starbuck."
    Ihre bewundernswerte Tapferkeit verstärkte seine Schuldgefühle nur noch.
    „Ich werde dich nie vergessen."
    Sie ergriff seine Hand und drückte sie an ihr Herz. „Ich dich auch nicht, und auch wenn du in einer anderen Zeit lebst, werde ich dich lieben."
    Unwillkürlich las Starbuck ihre Gedanken und erkannte, daß sie das gleiche dachte wie er. Weder Zeit noch Lichtjahre Entfernung konnten ihre Liebe zerstören.
    „Ich habe einmal etwas sehr Schönes gelesen", flüsterte Charity. „Wenn zwei Menschen wirklich füreinander bestimmt sind, werden sie auch zusammenkommen, ganz gleich, wie viele Hindernisse sie überwinden müssen." Sie umfaßte seine Hand mit festerem Griff.
    „Ich ertrage es nur, dich gehen zu lassen, weil ich genau weiß, daß wir uns wiedersehen."
    Seine Logik sagte ihm, daß sie übertrieben romantische Vorstellungen hegte. Doch in seinem Herzen wußte er, daß sie die Wahrheit sprach.
    „Wir werden uns wiedersehen", stimmte er zu. „Eines Tages werden wir für immer Zusammensein."
    Sie biß sich auf die Unterlippe und schaffte es durch übermenschliche Kraft, nicht zu weinen.
    „Für immer", wiederholte sie tonlos.
    Er zog sie an sich und küßte sie ein letztes Mal mit aller Leidenschaft und Liebe, die er für sie empfand. Dann strich er ihr übers Haar, wandte sich ab und ging zu dem schwarzen Schneemobil, das Dylan ihm geliehen hatte.
    Charity stand am Fenster und beobachtete, wie Starbuck fortführ - zurück in seine Welt, zurück in seine Zeit.

13. KAPITEL
    Um sich von ihrer Traurigkeit abzulenken, verbrachte Charity den Morgen damit, ihren Schreibtisch aufzuräumen. Sie wollte nicht ständig daran denken, was Dylan und Starbuck wohl jetzt im Laboratorium taten. Sie räumte einige Postkarten zur Seite, als sie sich plötzlich am Papier schnitt.
    „So was Dummes." Verärgert leckte sie den Blutstropfen vom Finger. Da sah sie es. Es war wie eine dreidimensionale Vision, so wirklich, daß sie den Eindruck hatte, sie könnte sie berühren.
    Starbuck und Dylan waren in Gefahr. Sie waren im Laboratorium, jemand richtete eine Waffe auf sie. Doch sosehr Charity sich auch bemühte, sie konnte nicht erkennen, wer die beiden bedrohte.
    Rasch rief sie Andy über Funk, verabredete sich mit ihm am Laboratorium. Dann rannte sie hinaus, stieg in den Jeep und raste wie eine Besessene zum Labor. Dort parkte sie den Wagen hinter einem Wäldchen, denn sie wollte nicht gleich gesehen werden.
    Leider gab es keine Möglichkeit, heimlich in das Haus einzudringen, Dylans ausgetüfteltes Sicherheitssystem würde sofort Alarm auslösen.
    „Guten Tag. Bitte nennen Sie Ihren Namen", wurde sie von einer computergenerierten Frauenstimme an der Eingangstür begrüßt.
    „Charity Prescott", antwortete sie ungeduldig.
    „Vielen Dank, Charity Prescott", fuhr die Stimme fort. „Darf ich Sie jetzt um Ihren Handabdruck bitten?"
    Ihre Nerven waren bis zum äußersten gespannt, wenn sie daran dachte, was wohl im Inneren des Gebäudes vor sich ging. Zitternd legte sie die Handfläche auf den Monitor.
    „Überprüfung abgeschlossen", erklärte die Stimme. „Sie können eintreten, Charity Prescott."
    „Wird auch höchste Zeit", murmelte sie und schlüpfte eilig durch die Schiebetür.
    Das Laboratorium wirkte unheimlich und menschenleer. Sicher hatte Dylan seinen Mitarbeitern freigegeben, um ungestört Starbucks Abreise einleiten zu können. Wo mochten die beiden nur stecken? Sosehr sie sich auch bemühte, geräuschlos zu schleichen, ihre Schritte hallten unüberhörbar durch den Flur, der zum Labor führte. Wenn sie sich doch nur wie Starbuck von einem Ort zum ändern projizieren könnte!
    In diesem Moment dachte Starbuck allerdings an alles andere als an Astroprojektion - er fühlte sich eher wie ein Tiger im Käfig. Auf seinem Planeten hatte er noch nie Gewalt erlebt, und so erfüllte ihn die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, mit Ekel.
    „Ich verstehe nicht, was das alles soll", sagte er mühsam beherrscht.
    „Das ist doch ganz einfach",

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