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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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erklärte Vanessa, ihr Lächeln war ebenso kalt wie ihr Blick. „Ich halte euch beide in Schach, während Brian und Murph..." - sie deutete auf die vierschrötigen Männer, die sich rechts und links von ihr aufgebaut hatten - „... alle Disketten mit den Daten einpacken, die unser junges Genie für den Zeitreise-Mechanismus gespeichert hat. Dann werden sie dich zu unserer gepanzerten Limousine begleiten, während das Labor durch einen tragischen Unfall in die Luft fliegt."
    Sie lachte triumphierend auf. „Und wenn die Polizei versucht, die traurigen Überreste von Dylans Körper zu untersuchen, sitze ich schon in Paris und trinke Champagner."
    „Für wen arbeitest du?" fragte Dylan, seine Augen verengten sich. „Für die CIA? Oder irgendeine Untergrundbewegung?"
    Sie schnaubte verächtlich. „Ich habe meinem Vater gleich gesagt, daß du nie darauf kommen würdest."
    Angewidert betrachtete er sie. „Du bist Harlan Klinghofers Tochter." Betroffen schüttelte er den Kopf.
    „Ich hätte es gleich wissen müssen. Schließlich seid ihr euch sehr ähnlich. Ihr habt beide denselben gierigen Blick."
    „Warum tust du das?" wandte sich nun Starbuck an Vanessa. Er mußte sich sehr beherrschen, um nicht auf die Frau loszugehen, die den Anschlag auf Charity auf dem Gewissen hatte.
    „Alles nur im Dienste der Wissenschaft", erwiderte sie.
    „Und im Dienste des Geldes", warf Dylan ein. „Das ist ja besonders wichtig, seit die Arbeit deines Vaters nicht mehr von der Regierung mitfinanziert wird."
    „Weil du seine Forschungsergebnisse gestohlen hast", zischte Vanessa.
    „Das ganze Projekt über Quantensprung-Zeitreisen und Antimaterie-forschung habe ich ganz allein entwickelt", widersprach Dylan.
    „Aber dein Vater war so scharf aufs Geld, daß er das Konzept seines eigenen Mitarbeiters gestohlen und die Daten so manipuliert hat, daß es aussah, als wären wir schon viel weiter, als wir waren. Dann hat er das Material dem meistbietenden Käufer überlassen."
    „Wenn du nur nicht so entsetzlich naiv wärst, Dylan", stieß Vanessa herablassend hervor. „Ohne deine Sturheit hätten wir alle schon längst reich sein können."
    „Ich will nur verhindern, daß es mir so geht wie Alfred Nobel. Ich möchte nicht, daß meine Forschungsergebnisse mißbraucht werden und Millionen Menschen das Leben kosten."
    Vanessa deutete mit der Pistole auf den Computer und wandte sich an Murph: „Sieh zu, daß die beiden außer Gefecht gesetzt werden. Dann laden wir das Datenmaterial und unseren Mr. Spock ein. Wir haben schon genug Zeit verschwendet."
    Starbuck und Dylan tauschten einen verstohlenen Blick und nickten sich unmerklich zu. Einen Augenblick später brach die Hölle los.
    „Was zum Teufel ..."
    Einer von Vanessas Schergen, der gerade Starbuck fesseln wollte, starrte mit offenem Mund auf die Stelle, wo sein Opfer eben noch gestanden hatte. Eine Sekunde später spürte er einen eisernen Griff im Nacken und sackte zu Boden.
    Gleichzeitig rammte Dylan den Kopf in den Magen seines Widersachers, der sich vor Schmerzen krümmte und zusammenbrach. Doch dann pfiffen Pistolenkugeln an Dylans Gesicht vorbei und schlugen krachend in die Wand ein.
    Er ging hinter dem Schreibtisch in Deckung. „Verdammt, Vanessa", stieß er hervor, „meinst du nicht, das geht etwas zu weit?"
    Die Antwort bestand in einer weiteren Schußsalve, die den Schreibtisch durchlöcherte.
    Fluchend beobachtete Dylan, daß Murph sich wieder aufrappelte und den Schreibtisch zur Seite warf, als sei er aus Pappe.
    Zum Glück hatte Dylan sich schon in Sicherheit gebracht.
    „Du entkommst mir nicht", drohte Vanessa.
    „Ich schätze, das ist mein Stichwort", schaltete sich Charity ein und richtete mit ruhiger Hand ihre Waffe auf die Frau, die sie noch nie gemocht hatte.
    „Auch wenn es abgedroschen klingt: Wirf die Pistole weg!"
    Doch Vanessa war noch nicht bereit aufzugeben.
    „Murph, schnapp dir den Außerirdischen."
    „Das versuche ich ja die ganze Zeit", entgegnete er wütend, denn Starbuck entwischte ihm immer wieder.
    Dylan kauerte neben einem Bücherregal und stellte Vanessas Schläger ein Bein. Als der Mann zu Boden fiel, rief Dylan fröhlich: „Schiff versenkt!"
    Nun erkannte selbst Vanessa die Ausweglosigkeit ihrer Lage, und mit wüsten Verwünschungen ließ sie die Waffe zu Boden fallen und ergab sich.
    Charity atmete auf und legte ihr die Handschellen an. Als kurz darauf Andy mit dem Polizeiwagen eintraf, übergab sie ihm das verbrecherische Trio.

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