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Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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schließt sofort die Tür. Wenn ich herein will, klopfe ich dreimal dagegen. Dann öffne unverzüglich. Verstanden?“
    Sie salutierte.
    „Jawohl, Herr Kommandant!“
    Gordon grinste.
    „Viel Glück, Glenn. Sie werden es nötig haben.“
    „Nicht mehr als Sie“, gab Glenn zurück und löste die Magnetsperre der Kabinentür. Dann warf er sie auf, glitt blitzschnell auf den Gang und schloß sie wieder. Er hörte, wie die Sperre wieder einschnappte.
    Im halbdunklen Gang des Schiffes herrschte eine unheimliche Atmosphäre, die sich wie ein wildes Tier auf Glenn stürzte. Die elektrische Beleuchtung war abgeschaltet, und durch die offenen Luken der Luftschleuse kam das Tageslicht von draußen nur gedämpft herein.
    Das Atmen bereitete Schwierigkeiten. Die winzige Sauerstoffpatrone mit dem stark komprimierten Gas, die Flasche mit den anderen Gasen und die Aufsaugpatrone nahmen nur wenig Platz innerhalb des Anzuges ein. Aber Glenn würde so länger als eine halbe Stunde unabhängig von der Außenwelt existieren können. Das Innere der dichten Kombination stellte gewissermaßen eine Luftschleuse dar.
    Eine Waffe hatte er nicht mitgenommen, da er die Nutzlosigkeit einsah. Auf keinen Fall wollte er Henderson oder Brenner töten, denn ohne sie war eine Rückkehr zur Erde so gut wie ausgeschlossen.
    Langsam und vorsichtig bewegte er sich in Richtung des Vorratsraumes und fand diesen unverschlossen. Im gleichen Augenblick, als er sich entschloß, ihn zu betreten, kam ihm ein Gedanke, den er sofort in die Tat umsetzte.
    Henderson und Brenner befanden sich draußen auf der Oberfläche des unbekannten Planeten. Vielleicht befanden sich die Fremden bei ihnen und nicht im Schiff.
    Die Hülle des Schiffes war undurchdringlich.
    Mit wenigen Sätzen war Glenn in der Luftschleuse, drückte auf den roten Knopf und wartete, bis die Außenluke zuschwang. Erst als die letzte Ritze geschlossen war und kein Schimmer des Tageslichtes mehr in die Schleuse drang, schaltete er das Licht ein.
    Er atmete auf.
    Keiner der Fremden war im Schiff und würde jemals hineingelangen. Dafür aber waren Henderson und Brenner draußen und ihrer Willkür ausgeliefert.
    Vorsichtig machte Glenn die Runde durch das ganze Schiff und überzeugte sich davon, daß außer ihm und den Eingeschlossenen in der Messe niemand an Bord war.
    Wenigstens niemand, der sichtbar war.
    Dann gab er das verabredete Klopfsignal.
    Ann öffnete prompt und war sichtlich erstaunt darüber, daß Glenn nicht mit einem Paket Lebensmittel in den Raum stürzte, sondern auf dem Gang stehenblieb. Erst als sie ihn am Ärmel zog, bequemte er sich, einzutreten.
    Sie löste den Klebestreifen, der die Kopfhaube am Hals hielt. Erleichtert atmete er auf, als die luftdichte Haube sich schließlich löste. Er winkte ab, als sie das gleiche bei sich versuchen wollte.
    „Zulassen, Ann. Erst müssen wir ganz sicher sein, daß niemand im Schiff ist. Ich habe einfach die Luke geschlossen. Mit geschlossener Haube kann man nur schwer verständlich reden, daher ließ ich es zu, daß du meine abnahmst. Nun passe gut auf, Ann, und auch Sie, Gordon:
    Wir werden einen Rundgang durch das ganze Schiff machen, Ann und ich mit geschlossener Kombination, Gordon gezwungenermaßen ohne. Wenn Gordon sich nicht verändert, sind wir in Sicherheit. Ergreifen aber die Fremden Besitz von ihm, überwältigen wir Sie, Gordon, und sperren Sie in Anns Kabine ein. Einverstanden?“
    Der Inspektor nickte gleichmütig.
    „Mit mir können Sie’s machen“, meinte er resigniert. „Aber sorgen Sie dafür, daß ich was zum Essen habe.“
    „Sie können sich darauf verlassen. So, Ann, schließe meine Haube wieder. Du weißt, worum es geht.“
    Sie wußten es alle drei.
    Zehn Minuten später streiften sie die Kombination ab und legten die Normalkleidung wieder an. Im Schiff befand sich nichts, was einer Gefahr gleichgekommen wäre.
    Aber draußen vor der geschlossenen Luke tobten Henderson und Brenner sinnlos umher und stießen unhörbare Drohungen aus, die man nur erraten konnte.
    Glenn hatte Ann gebeten, eine kräftige Mahlzeit zu bereiten und genügend Lebensmittel in die Zentrale zu bringen. Falls es den Unheimlichen tatsächlich gelingen sollte, noch einmal in das Schiff einzudringen, sollte die Zentrale der letzte Zufluchtsort werden, da man von hier aus notfalls würde starten können.
    Dann kümmerte sich Glenn um die beiden unglücklichen Gefährten, die nicht mehr Herr ihres eigenen Geistes waren.
    Das Außenmikrofon war in

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