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Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Wenn wir wollen, kann es erwachen. Und von Zeit zu Zeit werden wir dieses Erwachen zulassen, damit Sie Ihren natürlichen Funktionen nachgehen können.“
    Glenn erbleichte nun ebenfalls. Er warf Ann einen schnellen Blick zu, ehe er sagte:
    „Wir werden das niemals zulassen. Kommen Sie doch in diesen Raum und holen Sie uns. Warum tun Sie das nicht?“
    „Ihr Metall ist undurchdringlich für uns. Lediglich der Raumanzug besitzt eine durchlässige Stelle – die Sichtscheibe. Die Hülle des Schiffes aber und die durchscheinende Beobachtungskuppel sind absolutes Hindernis. Einmal gelandet, können wir jedoch die Schleuse öffnen. Dann hilft Ihnen nichts mehr.“
    „Wir werden eben hier in diesem Raum bleiben!“
    „Wie lange? Die Lebensmittel lagern woanders.“
    Daran hatte Glenn nicht gedacht.
    „Wir haben Waffen, mit denen wir uns wehren.“
    Henderson lachte spöttisch.
    „Sie werden diese beiden Körper zerstören können, von denen wir Besitz ergriffen, aber nicht uns. Wir sind unsterblich.“
    Jetzt schwieg Glenn.
    Ganz plötzlich erkannte er mit deutlicher und grauenhafter Klarheit, daß sie verloren waren, wenn kein Wunder geschah.
    Wie schwarze Nacht fiel die Hoffnungslosigkeit über ihn her.
     
IV
     
    Es gelang Professor Henderson und Brenner tatsächlich, die „Universum“ ohne Zwischenfall zu landen.
    Glenn schloß aus verschiedenen Geräuschen im Schiff, daß die Außenluke geöffnet wurde. Henderson und Brenner hatten also beschlossen, ins Freie zu gehen.
    Ann klammerte sich an Glenns Arm.
    „Was nun? Wir können nicht ewig hier warten, die Vorräte reichen noch gerade für einen Tag.“
    „Wir werden uns welche holen!“
    Gordon schüttelte den Kopf und sagte zu Ann:
    „Sie haben gehört, was geschehen wird. Nun, da die Luke geöffnet ist, haben die Fremden freien Eintritt zum Schiff. Sie werden im Gang auf uns lauern und uns genauso unter ihre Kontrolle bringen, wie sie es mit Henderson und Brenner getan haben. Wir wissen nicht, wie groß ihre Zahl ist, so daß uns auch ein Tod der beiden Gefährten nicht weiterhelfen würde.“
    „Das ist ohnehin ausgeschlossen, Inspektor. Auf keinen Fall würde ich auf Henderson oder Brenner schießen. Es muß eine andere Möglichkeit geben, uns die Fremden vom Hals zu halten. Aber welche?“
    Gordon zeigte durch die Luke nach draußen.
    „Wer sind diese Fremden? Sind sie unsichtbar? Jedenfalls besitzen sie keinen materiellen Körper und durchdringen die Klarscheiben unserer Raumanzüge. Die Sichtscheiben des Schiffes jedoch vermögen sie zurückzuhalten. Was ist der Unterschied zwischen beiden Scheiben? Können Sie mir das sagen, Glenn?“
    Ann antwortete für ihren Verlobten:
    „Die Schiffsluken bestehen aus dem gleichen Material, sind nur wesentlich dicker. Vielleicht ist das ausschlaggebend. Warum wollen Sie das wissen, Gordon?“
    Er lächelte.
    „Ich bin im Grunde genommen Kriminalist und daher gewohnt, unsinnig klingende Fragen zu stellen. Aber alle diese Fragen haben den Zweck, etwas herauszubekommen. Und in unserem Fall möchte ich nun eben wissen, warum die Fremden in den Raumanzug eindringen können, aber nicht in das Schiff. Also muß es doch auch für körperlose Wesen Hindernisse geben – und dann wieder nicht.“
    Glenn schien zu Ende gedacht zu haben.
    „Die Sichtluken im Schiff bestehen aus den gleichen Scheiben wie die Gesichtsstücke der Raumhelme, nur eben zehn dieser Scheiben aufeinandergelegt. Somit werden sie dicker.“
    „Und – sind sie aufeinandergelegt, ohne miteinander verbunden zu sein?“
    Glenn schüttelte verblüfft den Kopf.
    „Natürlich nicht. Ein durchsichtiges Klebemittel verbindet die Scheiben. Und – he, Gordon! Sie meinen doch wohl nicht etwa, daß ausgerechnet dieser Klebestoff …?“
    „Genau das meine ich! Wo wird er noch verwendet?“
    „Überall! Die Isolierschichten innerhalb des Schiffes und der Raumanzüge wurden mit dem gleichen Mittel an der Metallhülle befestigt. Ja, im Grunde genommen gibt es gerade außer den Sichtscheiben unserer Helme, die nur eine Scheibe tragen, nichts innerhalb und außerhalb des Schiffes, das nicht mit diesem Stoff überzogen wurde.“
    Der Inspektor nickte zufrieden.
    „Ich glaube, das ist die Lösung, die wir suchen. Metall werden die Fremden sicher durchdringen können, aber nicht diesen Haftstoff. Woraus besteht er?“
    Glenn zuckte die Schultern.
    „Ja, wenn ich das wüßte! Es handelt sich, soweit ich orientiert bin, um ein Polarisationsverfahren eines

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