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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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erkennen.
    »Mönch bleibt Mönch, da helfen keine Brillen«, sagte Daeng, als sie ihn in der Nachmittagshitze umherwandern sahen.
    Es gab noch einen zweiten unverhofften Teilnehmer dieser sonntäglichen Spritztour. Genosse Civilai war allerdings nicht etwa mitgekommen, um sich die »Neun Ertrinkenden«, die »Nackten jungen Damen« oder die »Fünfköpfige Schlange« anzusehen. Auch interessierte er sich nicht die Bohne für den sechs Meter hohen liegenden Buddha. Er hatte sich ihnen angeschlossen, weil er Siri nun schon seit vier Tagen erfolglos mit den immer gleichen Fragen zum Ausgang des Würger-Falles löcherte. Er wusste, was sich zugetragen hatte, bevor Siri mit dem Motorrad zum Nam-Theun-Fluss aufgebrochen war. Er wusste auch, dass Siri den Mörder in die Enge getrieben und dieser bei einem Kampf sein Leben verloren hatte. Alles dazwischen fehlte ihm, und das trieb ihn fast zur Raserei. In nur vier Monaten war er vom allwissenden Politbürokraten degradiert worden zu einem Mann, der nicht einmal den Namen seines Nachbarn kannte. Als sein bester Freund hatte Siri die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, ein wenig Schwung in sein ödes Pensionärsdasein zu bringen, und wenn Civilai sich dazu einen Tag im Buddha-Park um die Ohren schlagen musste, bitte sehr.
    Nach dem Picknick nahm er den Doktor ein weiteres Mal beiseite.
    »Es sieht nicht danach aus, als ob deine kleine Hmong-Generalin heute noch aufmarschieren würde«, sagte er.
    »Keine Angst«, entgegnete Siri ungerührt. »Sie kommt. Ich kenne sie.«
    »Gut, und um die Wartezeit ein wenig zu verkürzen …«
    Siri lächelte. Er genoss die seltene Gelegenheit, seinen großen, nicht verwandten Bruder zappeln zu lassen.
    »Ich habe Madame Daeng versprochen, ihr die …«, begann Siri.
    »Die hat sie schon gesehen. Siri!«
    »Tsk, tsk. Ich vermisse die Gelassenheit des Elder Statesman.«
    »Ich habe mir Testosteron spritzen lassen. Leg dich nicht mit mir an, kleiner Bruder.«
    »Na schön. Du hast gewonnen.«
    Wieder lachte Siri und geleitete Civilai zu einer Betonbank mit Blick auf den Fluss. Ein Alte-Säcke-Bambus spendete ihnen Schatten, was ausgezeichnet passte. Siri erzählte ihm zunächst von Phosys Abstecher nach Pakxan und den Ereignissen vor ihrer Ankunft bei Phans Sammelstelle in Nahoi.
    »Womit ich bei meinem bescheidenen Beitrag wäre«, sagte Siri endlich. »Du möchtest dir nicht zufällig eine Limonade holen oder kurz für kleine Jungs verschwinden?«
    »Nun erzähl schon.«
    »Wie du willst. Wohlan denn. Ich hatte zwar mehrere Stunden Rückstand auf den Laster der Zensusbehörde, aber ich saß auf einem donnernden Feuerstuhl, beflügelt vom Geiste Steve McQueens. Weißt du noch, wie wir Gesprengte Ketten gesehen haben, in dem illegalen Hinterzimmerkino in Da Nang? Du musst gestehen, dass …«
    »Können wir uns das Vorgeplänkel schenken und endlich zur Sache kommen?«
    »Wenn du darauf bestehst. Kurz hinter der Gabelung des Nam-Theun-Flusses hatte ich den Laster eingeholt, blieb aber wohlweislich ein Stück zurück. Ein Lastwagen ist schließlich kein Hubschrauber und also auf Straßen angewiesen, und von Letzteren gab es in jenem Winkel unserer schönen Welt nicht allzu viele. Also wahrte ich gebührenden Abstand und blieb außer Sichtweite. Die erste größere Kreuzung befand sich bei Natan. Ich nahm an, dass Buaphan beim örtlichen Kader vorstellig geworden war und die Zensuskoordinatoren an ihrer jeweiligen Sammelstelle abgesetzt hatte. Mit dem Motorrad ist es nicht besonders schwer, Polizeiposten weiträumig zu umfahren. Ich wollte nicht, dass jemand einen alten Knacker meldet, der den Leuten dumme Fragen stellt, darum machte ich einen großen Bogen um alles, was nach einem Staatsdiener aussah.«
    »Dieses Prinzip solltest du dir vielleicht auch im Alltag zu eigen machen«, schlug Civilai vor.
    »Wenn du mich ständig unterbrichst, kannst du die Geschichte vergessen.«
    Civilai entbot ihm einen höflichen nop . »Ich bitte untertänigst um Vergebung.«
    »Auf der Fahrt hatte ich reichlich Zeit, mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Phan war zwar weiterhin mein Hauptverdächtiger, aber auch Nouphet, einer seiner Assistenten, passte ins Profil. Deshalb wollte ich mir sämtliche Hintertürchen offen halten. Im Grunde wusste ich nur, dass der Laster bei der ganzen Sache eine wichtige Rolle spielte. Er war sowohl in Vang Vieng als auch im Süden gesehen worden. Wenn ich in Sicht- oder doch wenigstens Hörweite des

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