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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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schlafe ich weitaus besser. Im Grünen kommt die Erinnerung an meine Jahre im Dschungel wieder hoch. Ich schlief wie ein Stein. Und wachte erst auf, als der Laster von seinem Ausflug zurückkehrte.«
    Civilai hatte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Hände gestützt und lauschte fasziniert. »Und wann war das?«, fragte er.
    »Dem Stand der Sonne nach zu urteilen muss es so gegen zehn gewesen sein. Ich sollte mir vielleicht eine Armbanduhr anschaffen. Der Fahrer ging in die Hütte, um etwas mit Buaphan zu besprechen. Ich nutzte die Gelegenheit, den Hügel hinunterzuschleichen und mir den Laster aus der Nähe anzusehen. Er stand im Schatten am Rand der Lichtung. Aber dort unten spielten Kinder. Da sie mich nicht sehen sollten, wartete ich eine Weile. Wahrscheinlich hat der Fahrer Buaphan etwa um diese Zeit getötet. Dann musste er auch noch den alten Zensusgehilfen aus dem Weg räumen, der das Pech hatte, im denkbar ungünstigsten Moment aufzukreuzen und um seinen Lohn zu bitten. Aber davon habe ich nichts mitbekommen.
    Nach etwa einer Stunde wurden die Kinder zum Mittagessen ins Haus gerufen, und diese Chance ließ ich mir nicht entgehen. Ich weiß nicht genau, was ich in dem Laster zu finden hoffte. Während ich das Führerhaus durchforstete, kam der Fahrer den Hügel herunter. Ich sah mich schon auf frischer Tat ertappt und hatte keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte. Aber die Götter waren mir ausnahmsweise einmal gewogen. Er setzte sich zum Glück nicht hinters Steuer, sondern kletterte auf die Ladefläche und schloss die Werkzeugkiste auf. Ich hörte, wie er darin herumkramte und der Deckel geschlossen wurde. Dann sprang er ab und stieg den Hügel wieder hinauf. Er hatte die Kiste offen gelassen. Ich warf einen Blick hinein. Da wusste ich, dass ich den Mörder gefunden hatte. In der Kiste lag eine Reisetasche. Sie enthielt eine Reihe ziemlich nobler Hors d’œuvres in Dosen, Kräcker und eine Flasche Champagner sowie zwei Rollen rosa Band. Was ihn schwer belastete, auch wenn es selbstverständlich nicht verboten ist, Champagner zu trinken. Es war jedenfalls kein stichhaltiger Beweis dafür, dass er jemanden umgebracht hatte. Spätestens in diesem Augenblick hätte ich mich auf mein Motorrad setzen und Phosy verständigen müssen. Er hätte den Fahrer nur verhaften und von Zeugen als den Mann identifizieren zu lassen brauchen, der sich ihnen gegenüber als Phan ausgegeben hatte.«
    »Aber das kam natürlich nicht in Frage?«
    »So einfach war das nicht, Civilai. Erstens hatte ich keine Ahnung, wie lange es dauern würde, Phosy ausfindig zu machen. Ich wusste ja nicht, dass er ganz in der Nähe war. Und zweitens hätte mir die örtliche Polizei vermutlich nicht geglaubt. Jedenfalls hätte sie ihn allein auf Grund meiner Anschuldigungen bestimmt nicht festgenommen. Außerdem hätte ich dem Fahrer so Gelegenheit gegeben, sich aus dem Staub zu machen und ein weiteres Mal zu töten. Also fasste ich einen Entschluss. In der Kiste lag eine Bodenplane aus Gummi. Ich verkroch mich darunter und wartete. Damit ich Luft bekam, hatte ich den Deckel einen Fingerbreit offen stehen lassen. Durch den Spalt sah ich, wie er sich dem Laster näherte. Die Verwandlung des Fahrers war komplett. Ich traute meinen Augen nicht. Er war Buaphan, von der Frisur über die Kleidung bis hin zu dem demonstrativ zur Schau getragenen Selbstbewusstsein. Als wäre er in die Haut des Anderen geschlüpft.
    Zu meinem Entsetzen kletterte er auf die Ladefläche, warf etwas zu mir in die Kiste, knallte den Deckel zu und verschloss sie wieder. Wie du weißt, hatte ich im Laufe meiner Karriere als Leichenbeschauer schon die eine oder andere klaustrophobische Begegnung mit dem Tod, aber das war der reinste Albtraum. Es war Mittag, und in der Kiste herrschte eine Bullenhitze, mindestens fünfunddreißig Grad. Ich musste schnellstens etwas unternehmen. Die Kiste war ein massiver Metallsarg aus chinesischer Produktion, der an der Ladefläche festgenietet war. Ich versuchte, mich zu beruhigen und möglichst langsam zu atmen, als mir einfiel, dass sich in der Kiste auch ein Werkzeugkasten befand. Ich tastete danach und fand einen Hammer und einen Schraubenzieher. Ein Metallbohrer wäre praktisch gewesen, aber so hold war mir das Schicksal leider nicht.
    Der Wagen fuhr los, und ich machte mir den Motorenlärm zunutze und hämmerte ein Luftloch in die Kiste. Aber diese Chinesen, ich kann dir sagen. Warum sich mit Zwanzig-Millimeter-Blech begnügen,

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