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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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den Blick; er mochte die Begeisterung seines Freundes nicht teilen. Ein Mord war nichts, worauf man stolz sein konnte.
    »Komm schon, freust du dich etwa nicht?«, fragte Civilai.
    »Doch, natürlich freut es mich, dass das Morden nun ein Ende hat. Aber in was für einer Welt leben wir eigentlich, wo so etwas passieren kann?«
    »Ich ziehe es vor, das als einmaligen Ausrutscher zu betrachten. Ich mag nicht glauben, dass da draußen noch mehr Verrückte herumlaufen. Gib’s zu, Siri, das war ein Sonderfall. Ich habe übrigens munkeln hören, dass dein Würger ein wenig zwiegespalten war, was sein Geschlecht anging.«
    »Er war ein Hermaphrodit.«
    »Kein Wunder, dass er den Verstand verloren hat. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber doch immerhin eine Erklärung für das, was er getan hat. Ich würde auch durchdrehen, wenn ich keinen Pimmel hätte.«
    Siri sah seinem Freund in die Augen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Madame Noy hat mir anvertraut …«
    »Hüte deine Zunge.«
    »Aber du weißt doch gar nicht …«
    »Das spielt keine Rolle, behalt es für dich. Dieses spitzbübische Funkeln in deinen Augen kenne ich nur zu gut. Und nun komm zum Schluss. Wie hat das Mädchen die ganze Sache überstanden?«
    »Sie hatte natürlich einen gehörigen Schock, war aber unverletzt. Wir haben die Nacht im Lastwagen verbracht. In meinem Zustand konnte ich unmöglich fahren. Am nächsten Morgen stießen wir zu Daeng und Phosy. Sie hatten die Leichen von Buaphan und dem Zensusgehilfen entdeckt und eins und eins zusammengezählt. Daeng war völlig außer sich. Sie rechnete fest damit, dass sie als Nächstes meine Leiche finden würden. Dem habe ich wahrscheinlich sogar Vorschub geleistet, indem ich ihr von meinen Todesahnungen erzählt habe.«
    Die kleine Nounou kam auf die beiden alten Männer zugehüpft.
    »Großvater«, sagte sie. »Großmutter Daeng hat gesagt, deine Freundin sucht dich.«
    »Ah, endlich.« Siri lächelte. »Ich glaube, es ist so weit. Kommst du, großer Bruder?«
    »Nein«, sagte Civilai. »Gib mir ein paar Minuten Zeit. Ich möchte mich noch ein wenig im Nachglanz deines Abenteuers sonnen. Und mir ein paar warme Gedanken darüber machen, welche Änderungen ich an deiner Geschichte vornehmen muss, damit ich sie beim nächsten Kuchenbasar als meine eigene ausgeben kann.«
    Siri lachte und verpasste seinem Freund eine zärtliche Kopfnuss. Er nahm Nounous Hand, und sie ging mit ihm zu dem Riesenkürbis zurück. Daeng unterhielt sich gerade mit einem kleinen Mann mit burmesischem Buschhut. Als sie näher kamen, sah er, dass der Mann gar keiner war. Die Gestalt blickte auf und strahlte übers ganze Gesicht.
    »Generalin Bao?« Siri lachte und wechselte in die Hmong-Sprache. »Sind das etwa Sie in dieser albernen Verkleidung?«
    Er wusste nicht, ob er sie umarmen oder küssen sollte, deshalb entschied er sich für einen langen, ausdauernden Händedruck. Dass er sich während ihrer gemeinsamen Zeit im Norden in diese wunderschöne, tapfere kleine Kriegerin verliebt hatte, war ihm anfangs nicht ganz geheuer gewesen. Doch inzwischen kannte er den Grund für diesen Taumel der Gefühle. Sie war die Tochter, die er sich sein Leben lang gewünscht hatte – die Tochter, die ihm versagt geblieben war, weil seine Frau lieber für die Freiheit gekämpft hatte, als eine Familie zu gründen. Sie war das Mädchen, auf das er seinen väterlichen Stolz und seine ganze Freude richten konnte. Die Trennung einige Monate zuvor war ihm schwerer gefallen als erwartet. Und jetzt, bei ihrem Wiedersehen, wäre er am liebsten in Tränen ausgebrochen. Er wollte der Welt verkünden, dass sein tapferes Mädchen überlebt hatte.
    »Wer ist das?«, fragte Nounou.
    »Eine ganz besondere junge Dame und eine sehr gute Freundin«, antwortete er. »Würdest du Tante Tong und Tante Gongjai bitte ausrichten, dass sie die Zwillinge herbringen sollen?«
    »Ist gut.« Sie lief davon.
    »Wie habt ihr beide …?«, begann Siri.
    »Instinkt«, sagte Madame Daeng. »Wir haben uns quasi gegenseitig angezogen.«
    »Wie schön. Wärst du wohl so gut …?«
    »Aber natürlich.« Daeng sah lächelnd zu Bao und setzte sich auf eine Bank. Siri merkte, dass er immer noch die Hand der Hmong-Frau hielt.
    »Sind alle in Sicherheit?«
    »Wir haben Chia verloren.«
    Der nüchterne Tonfall, in dem sie über den Tod ihrer Schwester sprach, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Aber sie war nicht der erste Verlust, den der Stamm erlitten hatte, und die

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