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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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der Wohnung herausgekommen sein müsse, aber als sie nachschaute, wieviel Hundefutter noch übriggeblieben war, um einen Anhaltspunkt zu haben, wie lange Katie in der Wohnung gewesen sein mochte, waren beide Schüsseln verschwunden. Quinn fand sie in der Spülmaschine.
    Bill war immer ordentlich.
    Das Blut schoss ihr in den Kopf, und all der Ärger und die Frustration, die sich in ihr aufgestaut hatten, vereinigten sich zu grenzenloser Wut.
    Er hatte ihren Hund weggebracht.
    Er hatte ihren Hund gestohlen.
    Die Meile bis zur Schule legte sie in Rekordgeschwindigkeit zurück.

3
    Am anderen Ende der Stadt toupierte Darla im Upper Cut Susan Bridges‘ Haare und versuchte, ihren Ärger zu verdauen. Es gab keinen Grund, sauer zu sein. Max hatte am vorigen Abend recht gehabt. Sex vor den Augen von ganz Tibbett wäre vermutlich schlecht fürs Geschäft gewesen. Außerdem hatte sie es Max heimgezahlt, als sie ihn um elf Uhr abgewiesen hatte. Nachdem Mark und Mitch endlich ins Bett gegangen waren, hatte er sie in der Küche umarmt, doch sie hatte nur gesagt: »Bin nicht mehr in der Stimmung.« Daraufhin hatte Max mit dem Kommentar »Oooohkay« die Arme sinken lassen und war alleine ins Bett gegangen, ohne ein weiteres Wort mit ihr zu sprechen. Nicht ein einziges Wort. .
    »Autsch«, ließ sich Susan vernehmen, woraufhin Darla sich entschuldigte und ihre Aufmerksamkeit wieder Susans Frisur schenkte.
    »Hast du jemals daran gedacht, deinen Stil zu verändern?« fragte sie Susan und blickte sie über deren Schulter in dem grau und purpurrot umrahmten Spiegel an. »Du trägst diese Frisur nun schon seit ... einer ganzen Weile.« Dreißig Jahre lang, schätzte Darla. »Dir würde bestimmt ein Stufenschnitt gut stehen. Der würde deine Wangenknochen betonen.«
    Susan sog die Backen ein und betrachtete sich prüfend im Spiegel. »Darryl würde mich nicht wiedererkennen.«
    »Das wäre doch toll«, meinte Darla. »Zeig ihm mal etwas anderes, damit er dich wieder wahrnimmt. Gib ihm das Gefühl, mit einer brandneuen Frau zu schlafen.«
    »Du änderst deinen Haarschnitt doch auch nicht«, sagte Susan.
    Darla betrachtete ihren hellbraunen Nackenknoten im Spiegel. »Max mag lange Haare, und nur so stören sie mich während des Tages nicht.«
    »Schneide sie doch ab«, schlug Susan vor. »Gib ihm das Gefühl, dich zu betrügen.«
    »Das ist nicht gerade das, was ich will«, antwortete Darla, obgleich der Gedanke, sich einen Kurzhaarschnitt zuzulegen, verlockend war. Nur, dass Max auf lange Haare stand. Es wäre reichlich plump, Max für etwas zu bestrafen, dessen er sich gar nicht bewusst war und das sie ihm noch nicht einmal erklären konnte. Ich will eine Abwechslung , hätte sie ihm am liebsten gesagt. Ich will, dass wir wieder wie frisch verliebt sind . Und dann würde der arme alte Max wie vom Donner gerührt dort stehen, ohne einen blassen Schimmer, wie er ihr das bieten könnte, was sie wollte. Es war nicht seine Schuld. »Das kann ich Max nicht antun.«
    »Probier‘s doch einfach mal«, meinte Susan. Nachdem Susan gegangen war, kam Darlas Schwester Debbie aus dem Pausenraum zurück und ließ sich auf den purpurroten Stuhl neben Darlas Arbeitsplatz fallen.
    »Mama sagte, du hättest sie gar nicht angerufen.« Debbie überprüfte ihre unglaublich blonde Haarpracht im Spiegel. »Sie meinte, sie hätte dich besser erzogen, und fragt sich, was du dir dabei denkst. Findest du, dass ich mit dieser Frisur wie Prinzessin Diana aussehe? Ich dachte, die Haare wären vielleicht zu lang, aber Ronnie findet das nicht. War das gerade Susan Bridges? Diese Frau hat ihr Aussehen nicht verändert, seitdem die Doobie Brothers sich aufgelöst haben.«
    »Hallo, Deb .« Darla kehrte den Rest von Susans abgeschnittenen Haaren von dem grau und purpurrot gefliesten Boden um ihren Arbeitsplatz herum auf und unterdrückte den Impuls, Debbie darauf hinzuweisen, dass es etwas Morbides an sich hatte, wie Prinzessin Diana aussehen zu wollen, da sie leider keine neuen Modetrends mehr kreieren konnte.
    Debbie strich ihren Upper Cut-Kittel im Spiegel glatt, während sie weiterquasselte. »Weißt du, was ich gehört habe?« Sie verdrehte den Kopf, um zu sehen, ob jemand an den anderen Stühlen mithören konnte, aber die drei einzigen Angestellten, die außer ihnen in dem Schönheitssalon beschäftigt waren, arbeiteten am anderen Ende des Raums. »Barbara Niedemeyer hat mit Matthew Ferguson Schluss gemacht. Sie hat ihm einen regelrechten Tritt in den Hintern

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