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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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»Klar. Worum geht‘s?«
    »Um Quinn«, sagte Bill. Oh Shit , schoss es Nick durch den Kopf, ich habe sie niemals angefasst.
    »Ich hörte, dass du ihr hilfst«, meinte Bill, »und ich weiß das zu schätzen, aber meiner Meinung nach ist dieser Umzug keine gute Idee für sie.«
    Dankbar verabschiedete sich Nick von seinen Schuldgefühlen und fasste sich wieder. »Wieso?«
    »Dieses Haus«, fuhr Bill fort mit dem Gehabe eines weisen, aber unzufriedenen Wikingers. »Das ist wirklich eine schlechte Idee. Sie lebt dort ganz allein, und jederzeit kann alles um sie herum zusammenbrechen.«
    »Laut Meggy ist es solide.« Nick widmete sich wieder seiner Arbeit. »An deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen machen.«
    »Was versteht Meggy schon davon?« Bill schüttelte den Kopf. »Wir müssen sie wirklich dort herausholen.«
    Nick sah auf. »Bill, das Haus gefällt ihr. Ich denke, sie wird dort bleiben.«
    »Wenn du ihr nicht bei dem Umzug geholfen hättest -« begann Bill, und seine Stimme klang angespannt, beinahe verärgert.
    »Natürlich habe ich ihr beim Umzug geholfen.« Nick bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Das haben wir alle getan.«
    »Okay, schon in Ordnung«, lenkte Bill ein. »Aber es ist nicht gut für sie. Außerdem werden die Leute über sie reden, Leute, die nicht wissen, dass ihr zwei so etwas seid wie Bruder und Schwester. Möchtest du ihren Ruf ruinieren?«
    Nick wollte eine passende Antwort geben, brachte jedoch nur hervor: »Wovon zum Teufel sprichst du eigentlich?«
    »Du hast ihr beim Umzug geholfen. Die Leute werden denken, sie sei nur eine deiner ...« Auf der Suche nach dem richtigen Wort verlor sich Bills Stimme.
    »Eine meiner was?« fragte Nick aggressiv.
    »Freundinnen«, sagte Bill. »Du weißt schon, der Typ Frauen, mit denen du dich triffst.«
    Nick zügelte seinen aufkeimenden Ärger. »Bill, es interessiert mich einen Dreck, was die Leute denken, und falls Quinn damit Probleme hat, wird sie mir schon sagen, dass ich verschwinden soll. Außerdem habe ich sie seit dem Umzug nicht mehr gesehen, und ich habe auch nicht vor, sie bald dort zu besuchen. Wenn es also das ist, was dir Kopfzerbrechen bereitet, kannst du beruhigt sein.«
    Bills Miene erhellte sich. »Danke, Nick. Ich wusste, du würdest es verstehen.«
    Dann weißt du mehr als ich , dachte Nick, sprach diesen Gedanken jedoch nicht laut aus, während er Bill nachschaute. Für diesen Nachmittag hatte er genug von einer Unterhaltung mit Bill Hilliard. Vermutlich sogar für Lebzeiten, wenn er sich den Verlauf des Gesprächs recht überlegte.
    Als zehn Minuten später jemand an die Hintertür pochte, dachte er, O Gott, nicht schon wieder , aber als er sie öffnete, stand Quinn mit bleichem Gesicht dort in der Kälte, und trotz all seiner vernünftigen Argumente und Versprechen gegenüber Bill freute er sich so sehr, sie zu sehen, dass er sie am liebsten umarmt hätte.
    »Was ist los?« fragte er möglichst unbeschwert und hielt absichtlich Distanz - eine Umarmung wäre nicht gut und sie drückte sich an ihm vorbei in die Garage. Sie trug eine blaue Daunenjacke, die sie rundlich wirken ließ, sowie Jeans und schwarze Gummistiefel mit Schnallen. Sie sah aus wie ein Clown, wofür er eigentlich hätte dankbar sein sollen, aber sein erster Gedanke war nur, was sie wohl unter all diesem Stoff tragen mochte. Dann bemerkte er ihren Gesichtsausdruck und verbot sich jeden weiteren obszönen Gedanken.
    »Katie ist im Tierheim«, platzte sie am Rande der Panik hervor. »Ich habe dort angerufen, um sie vermisst zu melden, und sie haben mir gesagt, dass sie dort ist und dass ich sie nicht wiederhaben kann, weil ich nicht der Berechtigte bin, und dass sie jemanden gebissen hat und sie sie töten müssen -«
    »Langsam, eins nach dem anderen«, versuchte Nick, sie zu beruhigen. Am liebsten hätte er den Arm um sie gelegt, wusste es jedoch besser. »Ganz von vorn. Wie kommt sie denn ins Tierheim?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Quinn verzweifelt. »Das Gartentor war zu, aber trotzdem muss sie irgendwie hinausgelangt sein, und jetzt werden sie sie umbringen!«
    Die Angst in ihrem Gesicht machte ihn ganz krank. »Heute noch?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht sicher. Ich war vorhin dort, aber sie sagten mir, dass der Berechtigte vorbeikommen müsse, und Bill hat sie angewiesen, das Notwendige zu tun, weil sie gefährlich sei, wenn sie jemanden gebissen hat. Sie wollen sie mir nicht zurückgeben, weil die Lizenz auf Bills Namen lautet,

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