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Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)

Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition)

Titel: Der Frühling kommt! Zwölf schwule Erotikgeschichten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
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Plätschern, Schüttelphase, Reißverschluss zu, Händewaschen, Türklappen.
    »Das war mein Chef!«, flüstert Lars grinsend.
    »Woher weißt du das?«, flüstere ich zurück.
    »Den erkenne ich am Pinkelgeräusch!« Lars kichert wie ein Schuljunge. »Nein, im Ernst, der hat so ein ganz bestimmtes Räuspern drauf.«
    Ich lache leise. »Ob er uns noch gehört hat?«
    »Ist mir Wurscht! Der kann mich mal kreuzweise am Arsch lecken!«
    »Bloß nicht! Das mache ich lieber … heute Abend!«
    Er drückt mich fest an sich.
     
     
    *  *  *
     
     

 
     
    Tilman  Janus
    Sonniger Tag

     

Copyright © 2013 Tilman Janus, Berlin

 
     
    Als Robin am Montagmorgen im Schuppen hinter dem Gymnasium sein Fahrrad anschloss, stürmte Maik gleich auf ihn zu. Maik war alles Mögliche für Robin: Kumpel, Schularbeitenhilfe, Nachrichtenzuträger, Warnsirene bei Lehrergefahr, Leibwächter und treu ergebener Diener.
    »Haste schon gehört?«, trompetete er. »Wir kriegen ’nen Indianer!«
    Robin starrte ihn an. Er war jeden Tag aufs Neue erschrocken darüber, wie dick Maik aussah. Robin selbst konnte essen, was er wollte, er behielt dabei immer seinen schönen, schlanken Körper. Maik dagegen brauchte nur einen winzigen Keks zu verspeisen und nahm anscheinend sofort ein weiteres Kilo zu.
    »Einen Indianer?«, fragte Robin. »Wie jetzt …«
    Der dicke Maik hatte vor Aufregung ein knallrotes Gesicht. »Ja, ’nen echten Indianer! Aus Amerika! Heute soll er hier anfangen. In unserem Deutschkurs!«
    »Quatsch!«, brummte Robin. »Auf wen bist du denn da reingefallen?« Er schulterte seinen Rucksack und ging langsam auf das Schulportal zu.
    Maik umkreiste ihn, wie ein dicker, unförmiger Planet sich um eine strahlend schöne, blonde Sonne bewegt. »Nee, echt! Du wirst sehen!«
    Andere Schüler drängten den treuen Planeten von seiner Sonne ab. Ungerührt ging Robin die Stufen hinauf ins Schulgebäude hinein. Er schätzte Maiks Ergebenheit durchaus. Trotzdem hätte er ihn niemals »Freund« genannt. Am liebsten wollte er nie mit ihm gesehen werden.
    Nachdenklich stieg er die Treppe hinauf zum ersten Stock, umgeben von Schülern aller Altersstufen. Robin besuchte ein reines Jungengymnasium. Die Stadtväter hatten vor ein paar Jahren beschlossen, dass sie mal wieder die in Vergessenheit geratene, getrennte Erziehung von Jungen und Mädchen ausprobieren könnten. Ein Experiment, das Robin wirklich gut fand – wenn auch aus anderen Gründen als der Stadtrat.
    Was hatte Maik nur gemeint mit dem »Indianer«? Vor ein paar Jahren hatte Robin alle alten Karl-May- und Lederstrumpfbücher seines Vaters verschlungen. Besonders der junge, schöne Apachenhäuptling Winnetou hatte es ihm damals angetan. Inzwischen sah er die ganze Sache realistischer. Winnetou hatte es nie gegeben. Und selbst wenn es tatsächlich einen Angehörigen der amerikanischen Urbevölkerung in diese kleine Stadt verschlagen haben sollte, würde er wohl kaum im perlenbestickten Reitanzug und mit Grizzlykrallenkette geschmückt auftreten.
    Vor Robins innerem Auge tauchte eine große, schlanke Gestalt auf, hoch zu Ross auf einem schwarzen Hengst, mit einem bronzefarbenen, edlen Gesicht und wehendem, blauschwarzem Haar. Er seufzte sehnsüchtig. So etwas gab es vermutlich nicht einmal mehr in den USA.
    Aber vielleicht würde es einen Vortrag geben. Ja, das musste es sein. Der rührige Schuldirektor hatte wahrscheinlich einen zahnlosen alten Medizinmann der Comanchen oder Blackfeet-Indianer aufgetrieben, der vor den Schülern über die heutigen Probleme in den Reservaten sprechen sollte – oder so ähnlich.
    Robin steuerte den Kursraum an und ließ sich auf seinem gewohnten Platz nieder. Die Tische waren in Hufeisenform aufgestellt, und Robin achtete darauf, dass er bloß nicht zu dicht am Lehrerpult saß. Kurz nach ihm keuchte Maik herein. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Anscheinend mit letzter Kraft ließ er sich auf den Platz neben Robin fallen. Der Holzstuhl krachte beängstigend. Robin stöhnte lautlos. Er würde Maik wohl nie mehr loswerden.
    Immerhin war Maik der Einzige seiner Kameraden, der sich nicht für die Mädchen in der Parallelschule gegenüber interessierte – außer Robin selbst natürlich. Eine tolle Auswahl! Irgendwann würde Robin sich einen Freund suchen müssen, wenn er nicht als männliches Mauerblümchen dasitzen wollte – aber wo? Und wie?
    Herr Dr. Frank kam herein, der Deutschlehrer. Die erste Kursstunde begann. Wie immer langweilte sich

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