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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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hohen Tiere, nicht einmal einen abgestellten Golfwagen. Dieser Ort fühltsich an wie eine Geisterstadt. Während ich das Gelände betrachte und jede einzelne Hütte mustere, stelle ich fest, dass überall das Licht ausgeschaltet ist. Außer in der von Wallace. Aus dem Schornstein steigt eine kleine Rauchfahne auf. Nur er und seine Familie sind hier.
    Die vier Agenten vor dem Haus des Präsidenten starren mich über das schneebedeckte Feld hinweg an.
    Ich betrachte ihre Gesichter. Sie tragen alle Wintermäntel und Khakis. Auf keinen von ihnen passt die Beschreibung von A. J., was bedeutet, dass A. J. drinnen ist, dicht beim Präsidenten. Aber zum ersten Mal frage ich mich, ob das gut oder …
    »Er ist sauber«, erklärt der Agent mit den kleinen Ohren, nachdem er Palmiotti fertig gescannt hat.
    Links von uns, von der Veranda, ertönt ein dunkles metallisches Klacken. Als würde ein Banksafe geöffnet.
    Am oberen Ende der Betonstufen schwingt die Tür des Secret-Service-Blockhauses auf. Ein Agent mit dünnem, lockigem Haar, das bereits an den Schläfen grau wird, tritt heraus. Er trägt weder Pullover noch Khakis. Er hat einen Anzug an und eine Krawatte. Offenbar sind wir die Befehlskette hochgeklettert.
    »Reed, bevor du irgendetwas sagst …«, beginnt Palmiotti flehentlich.
    Reed wirft ihm einen Blick zu, den er sich wohl üblicherweise für seine betrunkenen Verwandten aufhebt. »Schafft sie rein!«, blafft er seine Agenten an, die hinter uns stehen und uns in das Blockhaus schieben. Dreißig Sekunden lang glaube ich, alles läuft perfekt.

97. KAPITEL
    Die Diele des Secret-Service-Blockhauses sieht von innen aus wie jedes andere rustikale Foyer. Hartholzboden. Holzvertäfelte Wände. Es gibt sogar einen eisernen Schirmständer in der Ecke. Aber als ich nach links blicke, in den Raum, der vermutlich das Wohnzimmer sein sollte, sehe ich zwei Schreibtische nebeneinander. Auf beiden stehen Hightech-Funkgeräte und TV-Monitore. Von dem Blickwinkel der Aufnahmen nach zu schließen, sind das die Einspeisungen von einigen der Hunderte von Sicherheitskameras, die es in Camp David gibt.
    »Hier entlang«, sagt Reed und führt uns vom Kontrollraum weg.
    Ein Service-Agent sitzt an einem Tisch mit noch mehr Bildschirmen. Der andere Tisch, auf dem noch mehr Funkgeräte stehen und wo man den Helikopter des Präsidenten sieht, ist mit zwei uniformierten Marines bemannt. Einer von ihnen hat Kopfhörer auf und kontrolliert vermutlich Marine-Frequenzen. Die drei äußeren Zäune kann man vergessen. Deshalb hat Palmiotti sagen können, dass Camp David sicherer sei als das Weiße Haus. Selbst wenn man hofft, dass man an dem Park-Service vorbeikommt und danach auch den Secret Service überwindet, muss man sich noch mit den Marines auseinandersetzen.
    »Sind Sie bereit für uns?«, ruft Reed, als wir ihm in einen Raum rechts von uns folgen. Von solchen Räumen habe ich gelesen. Ein Secret-Service-Aufenthaltsraum. Dort stehen alte Couchs, Klappstühle und ein kleines Fernsehgerät. Hier ruhen sich die Agenten aus und entspannen sich, wenn sie keinen Dienst schieben. Aber mir fällt etwas am Ende des Raumes ins Auge. Eine schwere Stahltür mit einem Hightech-Lesegerät und daneben ein altes graues Telefon, das in die Wand eingelassen ist.
    Es erinnert mich an die SCIFs, die wir in den Archiven haben. Die bombensicheren Saferäume, in denen die geheimsten Dokumente gelesen werden. Und wie in unseren Räumen sind auch hier reichlich Sicherheitsmaßnahmen eingebaut: Man muss nicht nur seine Karte durchziehen, sondern man braucht auch noch jemanden, der einem die Tür öffnet.
    Wie auf Stichwort zieht Agent Reed seine Karte durch den Scanner und blickt zur Decke hoch. Eine schmale Sicherheitskamera wie die aus dem Weißen Haus starrt auf uns herunter. »Viv, wir kommen runter.«
    Runter?
    Es gibt einen Knall, und meine Ohren knacken. Die luftdichte Stahltür schwingt in unsere Richtung auf. Ein ekelhafter Luftschwall dringt heraus. Ich kann den Geruch nicht zuordnen, aber es riecht entsetzlich.
    Ich sehe zu Palmiotti zurück, der mir mit einem Nicken bedeutet, dass es okay ist.
    Bevor ich meine Meinung ändern kann, packt Agent Reed meine Schulter und gibt mir einen nicht gerade zimperlichen Stoß. Als ich mich der Schwelle nähere, erkenne ich endlich auch den Geruch. Verbranntes Haar.
    Mit dem ersten Schritt über die Schwelle erwachen automatisch Lichter zum Leben. Ein weiterer Schwall stinkender Luft dringt von unten hoch. Eine

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