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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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steigen konnte. Aber der Kellerraum war leer. Er griff hoch, doch das Fenster saß unmittelbar unter der Decke und war zu weit entfernt. Er sprang einmal kurz hoch, und seine Finger berührten das Fenstersims, er konnte sich jedoch nicht festhalten. Er versuchte sogar, zu der Wand zu laufen und dann mit Schwung hochzuspringen. Er krachte mit der Brust gegen den Beton, und das Ergebnis war dasselbe. Das Fenster war für ihn unerreichbar.
    »Beecher!« Er zischte flüsternd und wartete einen Moment.
    »Beecher, ich sitze fest!«
    Noch während er die Worte aussprach und zu dem geschlossenen Fenster hinaufsah, als betete er zu Gott, wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde.
    Jetzt schwitzte er so stark, dass es ihm selbst auffiel, und er fuhr wieder herum. Links von ihm war die Tür, die in den Hauptgang des Kellers führte. Vielleicht gab es da etwas, auf das er sich stellen konnte.
    Er verschwendete keine Zeit und ging durch die Tür, suchte nach einem Tritt, einem Eimer, nach irgendetwas, das ihm zu mehr Größe verhalf. Aber als er rutschend zum Stehen kam und ein weiterer Schwarm von Spinnenkäfern an die Wände sprang, war es dasselbe. Bis auf den Boiler und die Heizung war der Raum leer. Selbst die Treppe … Er blieb unvermittelt stehen und sah zurück.
    Die Treppe.
    Da war er. Sein Ausweg.
    Nein, sei nicht dumm!, sagte sich Marshall. Ein solches Risiko konnte er nicht eingehen. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, dass der Pastor ihn in der Küche erwischte.
    Marshall rannte in den anderen Raum zurück und trat erneut zu dem hohen Fenster.
    »Beecher, bitte!« Er stellte sich auf die Zehenspitzen und winkte mit seiner Taschenlampe vor und zurück wie mit einem Feuerzeug beim Rockkonzert.
    Das einzige Geräusch war ein Klicken an seinen Füßen.
    Der Schatten bewegte sich sehr schnell und verschwand in der Ecke. Marshall zuckte bei dem Geräusch zusammen, leuchtete mit der Taschenlampe dorthin und glaubte etwas zu erkennen. Aber das helle Klicken von winzigen Krallen auf dem Beton war nicht zu verkennen. Was es auch war, es war erheblich größer als ein Spinnenkäfer. Eins war klar, Marshall war nicht alleine im Keller.
    Und das genügte ihm.
    »Igitt!«, stieß Marshall flüsternd hervor. Er rieb sich die Arme und rannte zur Treppe.
    Aber er ging nicht nach oben. Er blieb auf der ersten Stufe stehen. Er wollte unbedingt auf eine andere Ebene, um nicht mehr bei dem zu sein, was da eben durch den Kellerraum gerannt war. Als er  hochblickte, als der Strahl seiner Mini-Taschenlampe von den Metallstufen reflektiert wurde, sah er oben an der Treppe, unter der Tür zur Küche, dass die Lichter gelöscht waren. Es war niemand da.
    Das spielt keine Rolle. Bleib, wo du bist , sagte er sich. Er schaltete die Lampe ab, damit der Pastor ihm nicht sehen konnte.
    Aber je länger Marshall in der Dunkelheit stehen blieb, desto deutlicher wurde er sich der Realität bewusst. Beecher tauchte nicht auf. Außerdem würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis seine Mutter Angst bekam und sich fragte, warum er nicht zu Hause war. Falls er nicht vorhatte, mit den Spinnenkäfern und dem Tier, das hier unten hauste, zu übernachten, hatte er keine andere Möglichkeit.
    Er blickte zum Treppenabsatz hinauf und hörte seine eigenen Atemzüge. Der Schweiß lief ihm über die Brust, sein Hemd klebte an seinem Bauch.
    Er wünschte nichts sehnlicher, als dass es einen anderen Weg gäbe. Gab es aber nicht.
    Langsam und sehr behutsam setzte er seinen Fuß auf die zweite Stufe. Das alte Holz knackte laut. Marshall blieb wie angewurzelt stehen. Sein Blick war auf den Spalt unter der Tür gerichtet. Es blieb dunkel. Es war immer noch keiner dort.
    Er holte tief Luft und ging weiter, auf die dritte Stufe, dann die vierte. Stufe um Stufe stieg er langsam in der Dunkelheit hinauf und lauschte auf irgendeinen Hinweis, dass jemand da oben war. Als er auf der vorletzten Stufe stand, griff er mit dem Mut der Verzweiflung nach dem hölzernen Türknauf. Was wäre, wenn die Tür jetzt abgeschlossen war? Wenn …?
    Es quietschte, als das Schloss sich öffnete. Vorsichtig drückte Marshall die Tür auf und presste sein Gesicht so dicht auf die Schwelle, dass der Rand seiner Brille an dem Türrahmen entlangkratzte.
    Der Geruch von frischem Brot drang ihm als Erstes in die Nase. Zu seinen Füßen hüpfte ein einsamer Spinnenkäfer auf das verschlissene Linoleum.
    Ansonsten war die Küche dunkel und leer. Das einzige Geräusch kam …
    »Oh

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