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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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kämpfen mochten.
    »Sir, hier entlang bitte«, rief der Agent an der Spitze, als er mit dem Adjutanten ein paar Schritte vor dem Granitsockel des Memorial stehen blieb. Wie auf Stichwort stob Schnee auf, als sich zwei Metallplatten im Boden öffneten und eine rostige alte Plattform auf einem Scherenlift hochfuhr. Als das Lincoln Memorial in den zwanziger Jahren umgebaut wurde, war über diesen Scherenlift elektrische, mechanische und sanitäre Ausrüstung in den Keller geschafft worden. Heutzutage transportierte der Lift Präsidenten und andere VIPs.
    »Dein Streitwagen«, scherzte der Präsident und winkte seine Tochter auf die Plattform, die von drei Seiten von einem Geländer eingefasst war. Sie war nicht groß genug, um sie alle auf einmal zu transportieren. Der Agent und der militärische Adjutant fuhren zuerst hinunter. Sie wähnten sich offenbar in Sicherheit.
    »Glaubst du, dass deine Freunde aufgeregt sind, wenn sie mich sehen?«, fragte der Präsident, als der Lift die beiden ersten Angehörigenihrer kleinen Gruppe klappernd und quietschend nach unten beförderte.
    »Dad, ich sage es dir nur ungern, aber meine Freunde haben nicht für dich gestimmt.«
    »Nur, weil sie erst elf Jahre alt sind«, erwiderte Wallace, als die leere Plattform wieder nach oben kam. Nachdem sie angehalten hatte, stellten sich der Präsident und Nessie darauf. A. J. gesellte sich zu ihnen und sah sich wie üblich einmal prüfend um.
    » Goliath und Glühwürmchen sind unterwegs« , sagte A. J. in sein Handmikro, als er sich neben Nessie zwängte. Auf Knopfdruck setzte sich die Plattform ruckelnd in Bewegung. Die drei wurden vom Boden verschluckt.

105. KAPITEL

    Achtzehn Jahre früher
Sagamore, Wisconsin
    Der Abstand war größer, als er gedacht hatte.
    Er lag auf dem Bauch und ließ zuerst seine Beine durch das Kellerfenster baumeln. Während die obere Hälfte seines Körpers sein Gewicht hielt, tastete er mit den Beinen in alle Richtungen nach einem Halt. Nach einem Stuhl, Koffer, irgendetwas, das seinen Sturz auffangen konnte.
    Marshall fand aber nichts. Trotzdem geriet er nicht in Panik. Es waren höchstens ein Meter zwanzig bis eins fünfzig, die Kellerdecke war nicht so hoch. So schlimm konnte es nicht sein. Er stieß sich ab und rutschte auf seinem Bauch hinunter, wie ein Kind auf einer steilen Rutsche auf dem Spielplatz. Aber als er immer schneller wurde und der Boden immer noch nicht kam, musste er zugeben, dass der Abstand größer war, als er vorher berechnet hatte.
    Marshall verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Hintern, landete auf dem Betonboden. Der fühlte sich in der Dunkelheit an, als wäre er mit einer dünnen Schicht Dreck bedeckt, den letzten Resten des ganzen Mülls, der von dem Wasser des Geschirrspülers aufgewühlt worden war.
    Vor zwei Wochen war dieser Raum noch voller Wasser gewesen. Heute war das Wasser zwar nicht mehr da, dafür roch es nach feuchten Büchern. Und noch etwas anderem.
    Marshall rappelte sich auf und rückte seine Brille zurecht. Dann griff er in die Tasche und zog eine kleine Taschenlampe heraus. Er versuchte, nicht daran zu denken, womit Pastor Riis den jungen Bobby McNamera hier unten unterhalten hatte. Mittlerweile schwitzte Marshall, aber er dachte sich nichts dabei. Er schwitzte immer.
    »Kurz rein und wieder raus«, flüsterte er, als er sich an Beechers Regeln erinnerte. Er ging zum Regal. Im Licht der Lampe hüpftenSpinnenkäfer in alle Richtungen davon. Letztes Mal waren es nur drei oder vier gewesen, jetzt waren es Dutzende. Sie sprangen vom Boden an die Wände und wieder zurück. Aber in dem kurzen Moment, den es dauerte, bis sich Marshalls Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, interessierte ihn nur eins: das Bücherregal, in dem er …
    Nichts sah.
    Die Bücher waren verschwunden. Und die Pornos konnte er auch vergessen. Man hatte selbst die Regalbretter herausgenommen. Genauso war es auch mit dem Rest, der hier gestanden hatte. Die Kartons, die Klappstühle, die Koffer, die Besen, die Wischmopps, die Milchkästen … Alles, was hier gestapelt gewesen war und durch das Wasser Schaden erlitten hatte, war entfernt worden. Deshalb war der Sturz von dem Fenster so … Oh Himmel!
    Das Fenster.
    Marshall wirbelte herum und blickte zu dem schmalen, rechteckigen Fenster hoch, durch das er sich gerade gequetscht hatte. Es war nicht nur zugefallen, sondern es war auch hoch oben. Weit über seinem Kopf.
    Jetzt geriet er wieder in Panik und sah sich nach etwas um, auf das er

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